Chance ergriffen: SC Rasta Vechta siegt und kann Meister werden

In einem hochdramatischen Spiel gegen den Tabellennachbarn TSG Westerstede hat sich der SC Rasta Vechta den direkten Vergleich gesichert und damit Platz 2 in der 2. Regionalliga Nord-West von den „Eagles“ erobert. Das 76:66 (43:30) bedeutete zugleich, dass die Rastaner am letzten Spieltag Chancen auf den Titel haben, da Tabellenführer Weser Baskets Bremen/BTS Neustadt erneut verlor.

76:66-Erfolg in quasi letzter Sekunde: Der SC Rasta Vechta. Foto: Frank Roghmann.

76:66-Erfolg in quasi letzter Sekunde: Der SC Rasta Vechta. Foto: Frank Roghmann.

Spannender könnte die Schlussphase dieser Saison für den SC Rasta Vechta nicht mehr verlaufen. Das Team von Trainer Hanno Stein – er übernahm das Amt Ende Januar von Patrick Elzie – kann mit einem Sieg am letzten Spieltag bei den „Red Devils“ vom TuS Bramsche und einer gleichzeitigen Niederlage des aktuellen Tabellenführers Weser Baskets Bremen/BTS Neustadt beim Tabellendritten TSG Westerstede die Meisterschaft gewinnen und damit den Durchmarsch von der Oberliga in die 1. Regionalliga perfekt machen. „In den letzten Wochen klappt wirklich sehr viel und wir haben das nötige Glück auf unserer Seite. Denn wenn man bedenkt, dass die Bremer schon weit enteilt waren und wir jetzt doch noch Meister werden können – eigentlich unglaublich“, so Rastas Trainer.

Im Spiel gegen die TSG Westerstede benötigten die Rastaner am Samstag einen Sieg mit mindestens zehn Punkten Differenz, um die Gäste von Platz zwei zu verdrängen. Danach sah es zu Beginn aber überhaupt nicht aus. Im RASTA Dome lagen die Hausherren, zuvor in fünf Spielen in Serie siegriech, schnell mit 2:11 hinten (4. Minute). Zwei Dreier von Max Wagner und Kapitän Paul Heitzhausen brachten Rasta jedoch ins Spiel und so lagen die Vechtaer nach zehn Minuten nur noch mit zwei Zählern hinten (20:22). Nach der ersten Pause legte die Stein-Truppe dann einen imposanten Zwischenspurt aufs Parkett. Ein Dreier von Denis Kiricenko vollendete einen 18:1-Lauf, Rasta führte in der 18. Minute mit 38:23. Im gesamten zweiten Viertel gelang den Westerstedern nur ein einziger Korberfolg aus dem Feld. Es war also vor allem Rastas Defense zu verdanken, dass man mit einem 13-Punkte-Vorsprung (43:30) in die Kabine gehen konnte.

Nach dem Seitenwechsel aber waren wieder die von Spielertrainer Milos Stankovic trainierten Eagles der TSG Westerstede an der Reihe. In der 35. Minute verkürzten sie bis auf 44:48 und machten auch die letzten fünf Punkte des dritten Viertels. Vor dem Schlussabschnitt führte der SC Rasta Vechta nur noch mit drei Zählern (55:52) – viel zu wenig, um den direkten Vergleich zu gewinnen. Doch das Team von Hanno Stein hatte noch diverse Pfeile im Köcher.

Allen voran US-Center Jake Reinders drehte in den letzten Minuten des Spiels auf und machte zehn Punkte. Nach einem Dreier von Alexander Grote führte der SC Rasta Vechta in der 36. Minute erstmals nach langer Zeit wieder mit zehn Zählern (69:59). Stankovic jedoch verkürzte für die Eagles  wenig später auf 64:69 und vor dem letzten Angriff der Rastaner fehlten den Vechtaern immer noch exakt drei Punkte, um den direkten Vergleich zu gewinnen. Es war Rastas Spielmacher Matt Reid vorbehalten, für die Entscheidung zu sorgen. Mit nur noch vier Sekunden auf der Uhr traf der 31-Jährige von jenseits der 6,75-Meter-Linie, besorgte seinem Team das 76:66. Ein letzter Westerstedet Versuch war erfolglos, Rasta hatte nicht nur das Spiel gewonnen, sondern die TSG Westerstede auch von Platz zwei verdrängt. „Ein großartiges Finale mit dem nötigen Quäntchen Glück auf unserer Seite. Aber mehr noch war es ein Erfolg des Willens. Das sieht man allein schon an der Leistung von Jake Reinders, der sich trotz angeschwollenen Knöchels voll reingehauen hat. Allen ein riesen Kompliment. Ich bin stolz auf die Mannschaft!“, freute sich Hanno Stein

So liegen vor dem letzten Spieltag drei Teams nahezu gleichauf. Der Erstplatzierte Weser Baskets Bremen/BTS Neustadt hat genauso 28 Punkte auf dem Konto, wie der SC Rasta Vechta (2.) und die TSG Westerstede (3.). Dahinter hat der TuS Red Devils Bramsche auch schon 26 Zähler gesammelt. Dass am 20. Spieltag nun die Top-Vier in direkten Duellen aufeinander treffen, hätte sich kein Krimiautor besser ausdenken können. Am Samstag (28. März, 18:30 Uhr, Hössensporthalle) empfangen die Westersteder den Tabellenführer aus Bremen. 45 Minuten später erfolgt der Jump beim Spiel des SC Rasta Vechta in Bramsche (Schulzentrum). „Wer den Spielplan entworfen hat, hat auf jeden Fall jede Menge Sinn für Dramatik gehabt. Wir haben jetzt eine einmalige Chance, müssen unsere Hausaufgaben erledigen und in Bramsche gewinnen. Dort wird eine tolle Atmosphäre sein, darauf müssen wir vorbereitet sein. Aber die Jungs haben jetzt genügend Selbstvertrauen gesammelt und sind erfahren genug, um auch bei den Red Devils zu bestehen“, ist sich Hanno Stein sicher. Auf Schützenhilfe sind die Rastaner trotzdem angewiesen. Denn bei einem eigenen Sieg macht sie nur eine Niederlage der Weser Baskets Bremen/BTS Neustadt zum Meister.

2. Regionalliga Nord, Staffel West – Saison 2014/2015 – 19. Spieltag:

Samstag, 21. März 2015 um 15 Uhr

SC Rasta Vechta – TK Hannover 76:66 (20:22 / 23:8 / 12:22 / 21:14)

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