CHANCENLOS: FARMTEAM UNTERLIEGT STARKEM FAVORITEN

Eine alles andere als überraschende Niederlage kassierte am Samstag die 1 . Herren des SC RASTA Vechta in der 1. Regionalliga Nord. Der Tabellenzwölfte unterlag dem Aufstiegskandidaten und Zweiten RSV Eintracht Stahnsdorf vor gut 80 Zuschauern im RASTA Dome mit 76:96 (38:51). RASTAs Gegner spielte an der Pariser Straße wie aus einem Guss und ließ dem jungen Farmteam von Head Coach Hanno Stein keine Chance.

Für RASTA gab's gegen die Eintracht nicht selten kein Durchkommen. Foto: RASTA Vechta

Zu Beginn des letztlich einseitigen Duells gegen die Hauptstadt-Truppe duften RASTAs Team und seine Fans noch auf eine Sensation hoffen. Die Vechtaer erholten sich nämlich schnell von einem 0:6-Start (2. Minute) und waren nach Malte Stenzels Korbleger zum 18:18 in der 7. Minute gefühlt noch immer auf Augenhöhe. Doch dann macht erst Karolis Babkauskas seine Punkte zehn und elf im 1. Viertel von der Freiwurflinie (20:18, 7. Minute) und Moses Pölking machte in den letzten Minuten vor der ersten Pause noch eben sechs Punkte zur schon etwas deutlicheren Gästeführung – 26:20.

Im 2. Viertel prasselte dann ein eiskalter Dreierregen auf das Vechtaer Farmteam ein. Und: Ex-ALBA BERLIN-Profi Sebastian Fülle übernahm das Kommando. Der 26 Jährige schenkte den RASTAnern nun kräftig ein, machte 17 Punkte allein in diesem Spielabschnitt. So richtig zur Geltung kam der Guard allerdings erst, nachdem die Vechtaer binnen kürzester Zeit von 22:33 (15. Minute) auf 30:33 verkürzt hatten und die Eintracht erst einmal eine Auszeit benötigte (16.). Nach dieser lief Fülle dann so richtig heiß und erhielt Unterstützung von Babkauskas. Sechs Dreier zimmerten die Guards noch vor der Halbzeit durch die Vechtaer Reuse, gekrönt von Fülles Buzzer Beater zum 51:38 (20. Minute)

Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Stahnsdorfer Schützen nichts an Treffsicherheit eingebüßt und zogen schließlich davon. Zunächst gelangen jedem Team je zwei Dreier zur Eröffnung des 3. Viertels (44:57, 23. Minute). Dann jedoch geriet RASTAs Offense ins Stocken, während die Eintracht einfach weiter traf – erst einmal bis zum 50:75 aus Sicht der Vechtaer in der 28. Minute. Satte 16 Dreier, bei nur 27 Versuchen, hatten die Gäste nach 30 Minuten versenkt, kamen so auf eine Quote von 59,3%. Alleine sieben erfolgreiche Threeballs (bei lediglich elf Versuchen) gingen bis dahin auf das Konto von Fülle, der nach 25 Punkten in 27:37 Minuten Feierabend machte und im Schlussabschnitt nicht mehr aufs Feld kam.

Das Fehlen des Top-Scorers ließ Stahnsdorf Trefferquote aber nicht absinken – im Gegenteil. Nochmal rauschten vier Versuche über die Hände und Köpfe der RASTAner hinweg, drei davon landeten im Korb, so dass der Favorit schließlich bei einer angesichts von 31 Versuchen sensationellen Dreierquote von 61,3% lag. Das gewonnene Rebound-Duell sowie 27 Assists machten ebenso deutlich, dass Eintracht Stahnsdorf gegen das junge Vechtaer Farmteam wie aus einem Guss hatte spielen können.

RASTAs elfte Niederlage ist gleichbedeutend mit dem Verbleib auf einem Abstiegsplatz. Jedoch ist das Feld der Mannschaften, die vom Gang in die 2. Regionalliga bedroht sind, nach wie vor groß. Am kommenden Samstag dürfen die Vechtaer auch erneut zu Hause an den Start gehen, empfangen um 15 Uhr die WSG Königs Wusterhausen. Die „Red Dragons“ haben aktuell zwei Siege mehr auf dem Konto als die Vechtaer, stehen dadurch schon auf Platz 7. 

Stimmen zum Spiel

Hanno Stein (Vechta): „Wenn man auf einen Gegner trifft, der so starke Quoten aus dem Feld hat und den Ball so gut bewegt, wie es Stahnsdorf heute gemacht hat, dann hat man praktisch keine Chance. Sie haben eindrucksvoll ihre Klasse bewiesen, haben gefühlt alles getroffen. Und wir brauchen den Basketball nach so einem Spiel ja auch nicht verwissenschaftlichen, denn hier galt heute eine alte Weisheit: Wer die Dreier trifft, gewinnt das Spiel. Weil das so war, und weil sie Inside mit ihren Big Men auch konstant gepunktet haben, konnten wir nie in Schlagdistanz kommen – obwohl wir gar nicht schlecht waren und auch viel versucht haben. Man muss einfach festhalten, dass heute gegen einen so gut spielenden Gegner kein Sieg drin war. Nun mussten wir diese Partie auch nicht ums Verrecken gewinnen. Aber natürlich will ich sehen, dass wir alles weitere mit Leidenschaft und Kampf annehmen. Auch wäre es schön, wenn wir die im Training erarbeiteten Sachen am Wochenende dann besser aufs Parkett bringen.“

Denis Toroman (Stahnsdorf): „Ich hatte im Vorfeld ja gesagt, dass wir eine unserer besten Leistungen der Saison benötigen werden, um in Vechta zu gewinnen – und das haben wir geschafft! Die Jungs waren von Beginn an fokussiert und haben sich an die taktischen Vorgaben gehalten. Im Angriff haben wir den Ball laufen lassen, was zu insgesamt 27 Assists geführt hat. Und letztlich haben wir diesmal auch die herausgespielten freien Würfe getroffen. Das waren ähnliche Würfe wie in anderen Spielen zuvor auch und ähnliche Würfe, wie wir sie in jedem Training machen. Es ist also für mich nicht überraschend, weil ich es quasi täglich von meinen Spielern sehe und weiß, dass sie dazu in der Lage sind.“

Herren – 1. Regionalliga Nord – Saison 2018/19 – 18. Spieltag – 26.1.2019, 15 Uhr

SC RASTA Vechta – RSV Eintracht Stahnsdorf 76:96 (20:26 / 18:25 / 18:26 / 20:19)

Vechta: Torge Buthmann (3 Punkte/3 Assists), Malt Stenzel (21/5 Steals), Fynn Aumann (4), Jammal Schmedes (5), Vincent Straßburg, Tim Insinger (12/8 Rebounds), Nat Diallo (6), Kaimyn Pruitt (19/2 Blocks), Malte Giljan (6), Luca Ladjyn, Max Christiansen und Pavao Blazevic.

Stahnsdorf: Max Stölzel (3 Punkte), Cliff Roy Goncalo (2), Thabo John Paul, Akim-Jamal Jonah (12/5 Rebounds), Petar Zivkovic (3), Yannick Hildebrandt, Sebastian Fülle (25), Karolis Babkauskas (20/12 Assists, Max Stenyushyn, Moses Pölking (14/3 Steals) und Matt Dogan (17).

Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag (2.2.) um 15 Uhr gegen die WSG Königs Wusterhausen (RASTA Dome).

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