COMEBACK: RASTA SIEGT NACH 18-PUNKTE-RÜCKSTAND

RASTA Vechta hat am Samstagabend das Spitzenspiel der 2. Basketball-Bundesliga ProA gewonnen. Der Tabellenzweite gewann vor 3.140 letztlich restlos begeisterten Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome mit 83:75 (33:45) gegen den Dritten, die RheinStars Köln. RASTAs Robin Christen war mit 18 Punkten erfolgreichster Werfer der Vechtaer – ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub.

Gemeinsam eine Macht: RASTA und seine Fans im Dome. Foto: Christian Becker

Dieser sah sich kurz vor der Halbzeit bei einer 45:27-Führung bereits auf der Siegerstraße, wurde aber noch abgefangen. RASTA holte nach dem Seitenwechsel Punkt um Punkt auf, gewann das 4. Viertel mit 32:14 und ließ die Fans an der Pariser Straße förmlich explodieren. Dabei hatte das Team von Coach Doug Spradley in 40 Minuten nur einen einzigen Dreier getroffen und sich in der 1. Halbzeit gegen starke Kölner sehr schwer getan. Durch den 13. Sieg im 14. Spiel bleiben die RASTAner Tabellenführer Crailsheim Merlins auf den Fersen. Der gewann am Abend ebenfalls zum 13. Mal in dieser Saison.

In Vechta erlebten die Zuschauer fast zeitgleich, dass von allen erwartete enge Top-Spiel. Die höchste Führung des 1. Viertels war RASTAs 8:5 (4. Minute) nach einem Dunking von Seth Hinrichs, Köln konterte mit einem 5:0-Lauf. Auch in die erste Pause konnten die RheinStars Köln eine Zwei-Punkte-Führung mitnehmen – 20:18. Die Wurfquote der Rheinländer im 1. Viertel: 67%. Im zweiten Abschnitt erlebten die Vechtaer dann die ganze Kölner Kraft. Gleich sieben Turnover waren es auf Seiten RASTAs im 2. Viertel, die wenigen genommenen Dreier wollten eh nicht fallen und so zogen die von fast 50 Fans angefeuerten Gäste von 22:22 in der 12. Minute bis auf 45:27 (19. Minute) davon. Kölns Jesse Morgan hatte RASTAs Defense mit 13 Punkten voll in Beschlag genommen. Mit einem 6:0-Lauf aber meldeten sich die Vechtaer noch vorm Seitenwechsel wieder zu Wort.

Mitte des 3. Viertels brachten erst der Ex-Kölner Robin Christen (39:47, 24. Minute) und dann Seth Hinrichs mit dem 41:47 in der 25. Minute RASTA zurück in die Partie – Auszeit RheinStars Köln. Die Gastgeber verwandelten unter großem Jubel sechs Freiwürfe in Serie, verkürzten in der 27. Minute auf 47:49. Dann waren es Ex-RASTA-Guard Besnik Bekteshi und Alex Foster die jeweils per Dreier bis zum 55:49 (28. Minute) für Köln erhöhten. Und als dann auch noch Max DieLeo den schon siebten rheinischen Dreier des Abends zum 61:51 versenkte, schien RASTAs Comeback bereits unvollendet gescheitert. Doch allen Unkenrufen zum Trotz bewiesen die Mannen von Doug Spradley, dass sie an diesem denkwürdigen Abend noch alles daran setzen würden, ihre Fans glücklich in den 3. Adventssonntag zu entlassen.

Allen voran Christopher Razis kämpfte nun beherzt gegen die Kölner an, traf zum 53:61 (31. Minute) und in der 33. Minute erst zum 58:64 (33.) und dann zum 60:64. Wieder bemühte Kölns Coach Denis Wucherer eine Auszeit, um sein Team erneut aus den Fängen der RASTAner zu befreien. Und dies gelang zum zweiten Mal. Der Aufsteiger von 2015 baute seine Führung wieder bis auf sechs Zähler aus – 70:64 (36. Minute). Und weil Jesse Morgan immer noch recht treffsicher agierte, 2:46 Minuten vor dem Ende per Dreier zum 75:70 traf, ließen sich die Kölner – bis dahin – einfach nicht komplett einschüchtern. Nur waren diese Punkte Morgans die letzten der Wucherer-Truppe in diesem Spiel. RASTA legte in den letzten 2:22 Minuten nämlich einen schier unglaublichen 13:0-Lauf auf das praktisch brennende Parkett des RASTA Domes – kein Halten mehr auf und neben dem Court! Den entscheidenden Lauf eingeleitet hatte Robin Christen mit dem einzigen Vechtaer Dreier des Abends zum 73:75 (38. Minute), 13 Sekunden vor dem Ende hatte Chris Carter nach zwei vergebenen Freiwürfen direkt Jesse Morgan den Ball geklaut und zum 80:75 eingestopft und schließlich gelang Josh Young der alles entscheidende Steal samt folgendem And One.

Stimmen zum Spiel:

Denis Wucherer (Köln): „Glückwunsch an Doug und sein Team zu diesem Sieg. Hochklassig war das Spiel vor allem in der Defense. Das war zu erwarten, wenn die beiden besten Defense-Teams der Liga aufeinandertreffen. Wir haben das Spiel jeweils in den letzten drei Minuten der beiden Halbzeiten aus der Hand gegeben. In der 1. Halbzeit hatten wir die Chance, mit 18 bis 20 Punkten Vorsprung in die Pause zu gehen, habe es dann aber nicht clever zu Ende gespielt. Was in den letzten drei Minuten passiert ist, haben ja alle gesehen. Da hat Vechta uns extrem unter Druck gesetzt und wir hatten gefühlt sechs oder sieben von unseren insgesamt eh schon viel zu vielen 24 Ballverlusten in dieser Phase. So ist es dann schwer, zumal das Publikum dann auch plötzlich aufgewacht ist, zu gewinnen. Andererseits ist das für uns eine Gelegenheit zu lernen. Ich glaube, dass wir das Spiel 35 Minuten im Griff hatten, die bessere Mannschaft waren. Wir werden jetzt daran arbeiten, es hinten raus besser zu machen.“Doug Spradley (Vechta): „Dankeschön, Denis, für die Glückwünsche. Ich kann ihm nur zustimmen. Obwohl, vielleicht waren sie ‚nur’ 32 Minuten die bessere Mannschaft. Ich war jedenfalls sehr zufrieden mit unserem Kampfgeist in der 2. Halbzeit. Gerade habe ich den Jungs in der Kabine gesagt: Als ich angefangen habe Basketball zu spielen, da gab es noch keine Drei-Punkte-Linie. Und da wir nur einen Dreier getroffen haben zeigt, dass man auch ohne diese Sch...-Linie gewinnen kann. Die Mannschaft hat nie aufgegeben. Wir wollten diesen 18-Punkte-Rückstand soweit es eben ging noch vor der Halbzeit minimieren – das haben wir geschafft. Dass wir in der 2. Halbzeit würden besser spielen müssen, war klar. Und das haben wir dann auch getan. Als wir wieder dran waren, sind die Kölner aber wieder bis auf zehn Punkte weggezogen. Aber wir haben die Köpfe nicht hängen lassen und haben weiter gekämpft. Christopher Razis hatte einen sehr guten Einfluss in der 2. Halbzeit – nicht nur in der Offense, auch in der Defense. Ich denke, das war ein schönes Spiel für die Zuschauer. Und Denis und mir hat das Spiel gezeigt, woran wir unbedingt arbeiten müssen. Ich bin einfach froh, heute als Sieger nach Hause gehen zu dürfen.“

Samstag, 16. Dezember, 19.30 Uhr – 2. Basketball-Bundesliga ProA – 14. Spieltag

RASTA Vechta vs. RheinStars Köln 83:75 (18:20 / 15:25 / 18:16 / 32:14)

Für RASTA spielten: Für RASTA spielten: Chris Carter (8 Punkte/9 Assists/6 Steals), Jeremy Dunbar (5), Chris Razis (9), Josh Young (6), Andrew Smith (5), David Gonzalvez (8), Philipp Herkenhoff (8), Dirk Mädrich (3), Seth Hinrichs (13/9 Rebounds) und Robin Christen (18).

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Komplette Statistik: www.zweite-basketball-bundesliga.de

Pressekonferenz, Re-Stream und Highlights: www.airtango.live  

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