Comeback-Sieg: RASTA gewinnt nach Aufholjagd in Nürnberg

Am 18. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA hat RASTA Vechta bei rent4office Nürnberg mit 84:81 (35:45) gewonnen. Den siegbringenden Dreier traf Vechtas Jeremy Dunbar quasi mit der Schlusssirene. Fünf Minuten vor dem Ende hatte RASTA noch mit 63:75 zurückgelegen und startete dann eine sensationelle, von Erfolg gekrönte, Aufholjagd. Bester Werfer in Nürnberg war Vechtas Carlos Medlock mit 32 Punkten.

Held des Abends: RASTAs Jeremy Dunbar traf den "game winner". Foto: Schikora.

Held des Abends: RASTAs Jeremy Dunbar traf den "game winner". Foto: Schikora.

RASTA Vechta hatte die Reise nach Nürnberg ohne den erkrankten Oliver Mackeldanz antreten müssen, lief mit elf Mann im Kader in der Halle des Berufsbildungszentrums auf. Auf Seiten ren4office Nürnbergs sollten auch die zwei ehemaligen Vechtaer Dylan Talley und Darius Theus zum Einsatz kommen. Die Hausherren starteten furios und gingen durch einen Korbleger von Kevin Bright in der 7. Minute mit 13:4 in Führung. RASTA kam durch einen Freiwurf von Derrick Allen wenig später auf 10:14 heran. Doch die Gäste fanden nicht wirklich in die Partie und lagen stets zurück.

Nach der ersten Viertelpause erhöhten Nürnbergs Mauricio Marin per Dreier und Robert Oehle RASTAs Rückstand auf schon sieben Punkte (15:22, 11. Minute). Kevin Bright traf in der 13. Minute dann sogar zum 28:17 – bei RASTA lief kaum etwas zusammen. Mitte des zweiten Viertels konnte RASTAs Kapitän Derrick Allen sein Team wieder in Schlagdistanz bringen – 23:29. Das Heimteam von Coach Ralph Junge jedoch hatte alles im Griff und Ex-RASTAner Dylan Talley schenkte den Gästen zwei Dreier ein. In der 18. Minute lagen die Vechtaer bereits mit 23:39 hinten, konnten diesen hohen 16-Zähler-Rückstand bis zur Halbzeit aber noch um sechs Punkte verringern (35:45).

Erneut Derrick Allen und Carlos Medlock bescherten den Gästen aus dem Oldenburger Münsterland einen guten Start in die zweite Halbzeit (39:45). Doch ein Dunking des Nürnbergs Robert Oehle brachte das Junge-Team wieder in die Spur. Es folgten Punkte von Green und wieder Oehle, schon lagen die RASTAner wieder mit zwölf Punkten hinten (51:39, 23. Minute). Nach Marins Treffer von „downtown“ betrug RASTAs Rückstand  in der 26. Minute beim 41:55 schon wieder 14 Zähler und die mitgereisten Fans aus Vechta hatten nicht wirklich Grund zur Hoffnung. Gut eine Minute vor Viertelende verkürzte Donald Lawson für RASTA Vechta auf 49:57. Doch prompt antwortete ausgerechnet Darius Theus mit einem Dreier und rent4office Nürnberg schickte die Vechtaer mit einem 51:62 in die Zwei-Minuten-Pause. Vor dem Schlussabschnitt deutete also so gut wie gar nichts auf ein sensationelles Comeback hin.

Und als RASTA Vechta seinen Rückstand zu Beginn des vierten Viertels auf sechs Punkte verkürzen konnte, war es wieder ein Nürnberger Distanzschütze, der die richtige Antwort hatte – Marin zum 65:56 (31. Minute). Gut Minuten vor dem Ende der Partie war es wieder Mauricio Marin, der von jenseits der 6,75-Meter-Linie traf – sein dritter Dreier im vierten Viertel – und  rent4office Nürnberg mit 75:63 in Führung brachte. Nahezu jeder in der Halle am Berufsbildungszentrum schien zu denken, dass dies die Vorentscheidung gewesen sei. Doch sie hatten die Rechnung ohne großartig kämpfende RASTAner gemacht. In einer Auszeit schien RASTAs Coach Andreas Wagner die exakt richtigen Worte gefunden zu haben und sein Team startete das „finale furioso“. 3:12 Minuten vor dem Ende traf Jeremy Dunbar seinen überhaupt ersten Wurf des Spiels von „downtown“ zum 73:75 – die Vechtaer waren urplötzlich dran. Eben jener Dunbar aber handelte sich in der Schlussphase ein „Technisches Foul“ ein und traf 2:22 Minute vor dem Ende drei Freiwürfe in Serie zum 75:79 aus Sicht der Vechtaer. Mit noch 1:35 Minute zu spielen lag RASTA dann gar wieder mit fünf Punkten hinten (76:81). Doch immer noch nicht war der Kampfgeist der Gäste gebrochen. Im Gegenteil. Der überragende Carlos Medlock und Christian Standhardinger verkürzten Punkt um Punkte, dann klaute Devin Gibson den Molten den Ball von Nürnbergs Green und erzielte 31 Sekunden vor Ertönen der Schlusssirene den Ausgleich – der erste für RASTA überhaupt im Spiel (81:81). Und Gibson ging gleich noch einmal ans Werk, landete den nächsten „steal“. 17 Sekunden blieben RASTA Vechta nun, um den gewinnbringenden Korberfolg für einen Minuten zuvor noch für unmöglich gehaltenen Comeback-Sieg. Und quasi mit der Schlusssirene sollte das Wunder gelingen. Jeremy Dunbar verwandelte seinen zweiten Dreier der Partie zum umjubelten sieben Sieg in Serie.

Bereits das fünfte Spiel im Monat Januar bestreitet RASTA Vechta dann am Samstag um 20 Uhr. Gegner im heimischen RASTA Dome sind die Gladiators Trier um den Ex-Vechtaer Kevin Smit. Wenige Restkarten für die Partie gegen den ehemaligen Beko Basketball-Bundesligisten gibt es ab Mittwochvormittag um 10 Uhr ausschließlich online über www.rasta-vechta.de. Wer bei der Jagd auf eines der heiß begehrten Tickets leer ausgehen sollte, kann am Samstag auf den Livestream auf www.sportdeutschland.tv zurückgreifen.

Samstag, 16.Januar 2016 (19.30 Uhr) – 18. Spieltages:

rent4office Nürnberg - RASTA Vechta 81:84 (17:15 / 28:20 / 17:16 /19:33)

Für RASTA spielten: Matt Reid (DNP), Carlos Medlock (32 Punkte), Chase Griffin (2), Jeremy Dunbar (6), Acha Njei, Travis Warech (3), Derrick Allen (11), Donald Lawson (4), Blanchard Obiango (DNP), Devin Gibson (10) und Christian Standhardinger (16).

Die Stimme zum Spiel:

Andreas Wagner (RASTA Vechta): „Als Trainer ärgert es einen natürlich, wenn di in der Woche einstudierte Dinge nicht gemacht werden. Wir haben in der ersten Hälfte nicht gut gespielt, einfache Punkte kassiert. Nach dem Seitenwechsel – und auch davor – hat uns Carlos Medlock am Leben gehalten. Ich habe dem Team in der letzten Auszeit gesagt, dass sie nicht aufgeben dürfen, kämpfen müssen. Sie sollten die einfachen Dinge richtig machen, besser rebounden und verteidigen, die Intensität erhöhen. Zum Glück sind dann die Würfe gefallen und Devin Gibson hat zwei ganz wichtige „steals“ gelandet. Jermey Dunbar hatte ich eigentlich gar nicht mehr bringen wollen, weil er wegen einer starken Erkältung extrem geschwächt war.“

RASTA auf YouTube