Derbyfieber in Vechta: RASTA erwartet die Artland Dragons

Fast vier Jahre nach einem Freundschaftsspiel in der Halle West stehen sich die Nachbarn am Samstag (20 Uhr) in der Beko Basketball Bundesliga gegenüber. Der RASTA Dome ist mit 3.140 Zuschauern erneut restlos ausverkauft.

Es war der 26. Dezember 2009. In der erstmals bei einem Basketballspiel ausverkauften Halle West (750 Zuschauer) traf der SC Rasta Vechta auf die Artland Dragons. Der damals 14. der 2. Bundesliga ProB gegen den damals Drittplatzierten der Beko Basketball Bundesliga – ein ungleiches Duell. Realtiv ausgeglichen verlief nur das erste Viertel (15:20) bei diesem Spiel für den guten Zweck („Sportler gegen Hunger“). Dann drehte der Vizemeister von 2007 und Pokalsieger von 2008 aber auf. Die damals vom heutigen Ulmer Trainer Thorsten Leibenath gecoachten Drachen gewannen mit 100:38 mehr als standesgemäß. Patrick Elzie, im Dezember 2009 erst ein paar Wochen auf der Vechtaer Bank, kommentierte in der Oldenburgischen Volkszeitung so: „Das war eine Lehrstunde.“ Bei der waren am 2. Weihnachtstag auch drei Akteure dabei, die am Samstag wieder auflaufen werden. Daniel Krause und Axel Jarchow – beide in der Jugend beim TSV Quakenbrück aktiv - spielten für Rasta, Flavio Stückemann traf einen Dreier für die Artland Dragons. In der Saison 2013/2014 gehen die drei nun gemeinsam für RASTA Vechta auf Drachenjagd.

BOB als Einpeitscher

Eine Lehrstunde wie 2009 möchte kein Vechtaer noch einmal erleben. Vor allem nicht im ersten Beko BBL-Duell der Nachbarn. Gerade einmal 25 Minuten Fahrzeit mit dem Pkw trennt die Artland-Arena in Quakenbrück vom neuen RASTA Dome in Vechta. Aus der Premiere am Samstag könnte sich eine stimmgewaltige Rivalität ergeben. Wobei der harte Kern der Quakenbrücker Fans gerne betont, dass für ihn „Derby nur mit OL geschrieben wird“. Trotzdem ist das Kontingent an Gäste-Karten komplett vergriffen und so wird der RASTA Dome zum zweiten mal in dieser Saison mit 3.140 Zuschauern ausverkauft sein. Beste Voraussetzungen für ein unterhaltsames und bis zum Ende spannendes Spiel. Wobei die Rollen klar verteilt sind. Die Artland Dragons sind mit runderneuertem Kader und neuem Chef-Trainer – Tyron McCoy übernahm den Posten von Stefan Koch – erfolgreich in die Saison gestartet. 3:1 Siege stehen für die Quakenbrücker zu Buche, darunter ein Erfolg über Meister Brose Baskets aus Bamberg. Genau andersherum lautet die Bilanz RASTA Vechtas. Nach dem Auftakterfolg in Trier ging der Beko BBL-Neuling immer leer aus. Die jeweils erst in den Schlussminuten bzw. -sekunden verlorenen Partien in Bonn, Zuhause gegen Ludwigsburg und in Hagen zeigten aber, dass mit Patrick Elzies Truppe zu rechnen ist. Gerade jetzt, wo mit dem 32-jährigen Steven Esterkamp ein neuer Mann in die Rotation rutscht. Der US-Amerikaner unterschrieb am Sonntag Abend einen Kontrakt über diese Spielzeit bei den Vechtaern und wird am Samstag Abend mit der Nummer 25 für seinen neuen Klub auflaufen. Von Esterkamp verspricht sich Trainer Patrick Elzie nicht nur Führungsqualitäten sondern auch viele Punkte. Der Ex-Ulmer steht für ein gutes Händchen, überzeugte in seiner Karriere mit starken Wurfquoten von jenseits der Drei-Punkte- und von der Freiwurflinie. Genau diese Qualitäten gingen RASTA in der noch jungen Spielzeit ein ums andere mal ab. „Steven hat schon gleich im ersten Training am Montag gezeigt, dass er uns sofort weiterhelfen kann. Er ist genau der Leader, für den man ihn hält und wird von der Mannschaft auch als solcher respektiert. Ich hoffe, dass er uns jetzt auch noch die Gefahr als Distanzschütze gibt, die wir uns von ihm erhoffen“, erklärte Patrick Elzie nach seinen ersten Eindrücken auf dem Feld und einem langen Gespräch mit dem Small Forward, der auch als Shooting Guard eingsetzt werden kann.

Verzichten hingegen muss RASTAs Trainer weiter auf Rekonvaleszent Oliver Mackeldanz (Mittelfußbruch) und vorerst auch auf A.J. Rudowitz. Der 25-jährige kann aktuell nur leichtes Training absolvieren, weil ihn eine Knochenhautentzündung im linken Bein an einer Vollbelastung hindert. Wie lange Rudowitz, einer der Vechtaer Aufstiegshelden aus den Jahren 2012 und 2013, ausfallen wird, ist derzeit noch nicht klar.

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