Fünfter Streich in Bärenhöhle? (inkl. OV-Bericht vom 5.2.10)

Am kommenden Sonnabend ist unser ProB-Team zu Gast bei den Licher BasketBären. Auch wenn der Traditionsclub momentan die rote Laterne trägt, wird es es für RASTA gewiss kein Pflichttanz mit vorprogrammiertem Auswärtssieg.

Dieses war der vierte Streich, doch der fünfte folgt sogleich? So könnte man in Anlehnung an den vierten Saisonsieg in Folge frei nach Wilhelm Busch eine Frage formulieren. Was war das für ein vierter Streich? Samstag stellte sich mit BC Scholz Recycling Weißenhorn der Tabellenneunte im RASTA-Dome vor. Den ersten Korb erzielten die Gäste, anschließend eroberte Vechta einen Vorsprung, den es bis zum Abpfiff nicht mehr hergab. In einer intensiven und attraktiven Partie glänzte der junge Rastaner Axel Jarchow (22 Punkte, 6 Rebounds, 8 Fouls gezogen) mit mutigem Spiel am Brett. Dora (15), Buck (13), Grigisas (12) und Hallgrimson (11) komplettierten den Kreis der zweistelligen Scorer für das Heimteam, dem am Samstag in Lich ein ganz anderes Team als im Hinspiel gegenübersteht.

Die BasketBären Lich haben sich gegenüber ihrem Gastspiel im RASTA-Dome auf entscheidenden Positionen verändert. Waren noch in Vechta die beiden Amerikaner Lazic (20) und Wooten (18) entscheidende Protagonisten beim Gast, so kann Lich auf beide Spieler bereits seit fünf Spielen nicht zurückgreifen. Außer diesen beiden Gästespielern konnte sich niemand beim 75:58 für RASTA in den Vordergrund drängen.

Es sind zwei neue US-Boys unter Vertrag genommen worden, die das Licher Spiel seit drei Partien entscheidend prägen. Allen voran stechen da die Stats des 27-jährigen Mychal Green ins Auge. Bei der jüngsten 76:83-Niederlage in Würzburg kam der 1,93-Mann auf beeindruckende 28 Punkte, 4 Dreier, 8 Rebounds und 14 von 17 Freiwürfen. Der gleichalte 2,06-Center Thomas Fairley erzielte 15 Punkte, traf 75% von der Dreierlinie (3/4) und sammelte zudem 10 Rebounds. Neben den "Neuen" bestachen in Würzburg zwei Saisonstarter. Peer Wente (16/2, 6/6 Freiwürfe) und Rolf Scholz (10/2) waren weitere zweistellige Scorer in einem keineswegs enttäuschenden Licher Team.

Im Hinspiel am 17. Oktober konnte RASTA dank eines bärenstarken 24:7 im Schlußviertel die Punkte in Vechta behalten. Bleibt zu hoffen, dass die Elzie-Truppe im Rückspiel nach dem Tanz auf dem Parkett der Dietrich-Bonnhoeffer-Halle in Lich den fünften Streich unter Dach und Fach bringen kann.

 

Reise in Vergangenheit führt in Bärenhöhle
Stopp! Rasta Vechtas Till Wargalla (Nr. 14) beim Versuch, Lichs Robin Christen auszubremsen – eine Szene aus dem Hinspiel.	Foto: el
Stopp! Rasta Vechtas Till Wargalla (Nr. 14) beim Versuch, Lichs Robin Christen auszubremsen – eine Szene aus dem Hinspiel. Foto: el


Vechta (cb) - Seit drei Wochen haben die Basketballer von Rasta Vechta den elften Platz in der 2. Bundesliga ProB inne. Von Stagnation kann jedoch keine Rede sein. Rasta ist im Aufwind - das wird beim zweiten Blick auf das Klassement deutlich. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze ist von zwei auf fünf Punkte gewachsen, und mit den Teams auf den Plätzen acht bis zehn ist der Aufsteiger mittlerweile punktgleich. Kein Wunder also, dass Rasta-Trainer Patrick Elzie vor dem Auswärtsspiel am morgigen Samstag (20.00 Uhr) beim Tabellenletzten Licher BasketBären bestens gelaunt ist und fest an den fünften Sieg in Folge glaubt: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unsere Serie fortsetzen."
Dem Rasta-Coach beschert der 19. ProB-Spieltag eine Reise in die Vergangenheit. Von 1989 bis 1994 spielte Elzie beim TV Lich. Den hessischen Traditionsklub führte er als Topscorer und Sympathieträger von der Oberliga in die 2. Bundesliga. "Das war eine tolle Zeit", sagt Elzie über seine Jahre in der Dietrich-Bonhoeffer-Halle. Der heutige Rasta-Trainer lebte damals im Ort Langgöns und trainierte nebenbei beim TSV Langgöns ein Jugendteam mit einem Steppke namens Johannes Lischka. Der Mini-Basketballer von einst ist mittlerweile 22 Jahre alt und 2,03 m groß. Lischka hat in der laufenden BBL-Saison 14 Spiele für Lichs großen Nachbarn Gießen 46ers gemacht (6,2 Punkte im Schnitt) und feiert am Samstag seine Premiere für Lich. "Das macht die Sache noch interessanter", so Elzie. Er weiß: Lich steht mit dem Rücken zur Wand. Nur zwei Siege in 18 Spielen - nach dem Abstieg aus der ProA droht Lich die Fortsetzung der Talfahrt. "Ich hab´ die ganze Woche davor gewarnt, Lich zu unterschätzen. Das ist eine schwere Aufgabe", sagt Elzie im Wissen um Lichs Transferaktivitäten. Anfang Januar kamen zwei neue US-Boys aus Neuseeland bzw. Korea, die das Bären-Spiel seit fünf Partien prägen. Aufbauspieler Mychal Green kommt auf 23,4 Punkte im Schnitt, 2,06-m-Center Thomas Fairley bringt es auf 10,0 Punkte und 8,2 Rebounds.
Rasta hat Respekt vor der Aufgabe in der "Bärenhöhle", aber keine Angst. Elzie sagt: "Unsere Offensive war zuletzt stark. Wir spielen schnell und sind schwer auszurechnen." Nur mit der Defense war der Coach nicht so zufrieden. Bei den Siegen in Speyer und gegen Weißenhorn ließ Rasta 83 und 90 Punkte zu. "Das ist zu viel. Wir müssen besser verteidigen", so Elzie. Unter der Woche sei gut trainiert worden: "Alle waren sehr aggressiv." Marvin Boadu ist wieder fit, kommt aber zunächst von der Bank. Axel Jarchow, gegen Weißenhorn mit 22 Punkten ein glänzender Vertreter von Boadu, bleibt in der "starting five". Das Hinspiel gewann Rasta mit 75:58 - dank eines 24:7 im Schlussviertel und fünf Blocks von Till Wargalla.

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