Am Abend vor dem Spiel gegen die „Red Dragons“ der WSG Königs Wusterhausen hatten Coach Stein und seine Spieler gebannt die Nachrichtenlage in Frankreich verfolgt. Denn: RASTAs Alexander Grote war im Rahmen seines Studiums an der Vechtaer PHWT (Private Fachhochschule für Wirtschaft und Technik) in Paris und mit seinen Kommilitonen nur wenige hundert Meter von einem der Anschlagsorte in einem Hotel untergebracht. „Als ich das realisiert habe, habe ich versucht, ihn zu erreichen. Aber das Netz in Paris war zusammengebrochen. Es gab kein Durchkommen“, so Hanno Stein. Alex Grote meldete sich in der Nacht über das Internet beim Team, um mitzuteilen, dass er (und auch seine 27 Kommilitonen) in Sicherheit sei. Sein Handy hatte Grote im Chaos dieser Nacht verloren. Am Samstagmorgen um 8.30 Uhr machte sich die Reisegruppe dann früher als geplant auf den Rückweg nach Vechta und erreichte die Kreisstadt im Oldenburger Münsterland sicher. Glück im Unglück.
Mit der Gewissheit, dass ihr Teamkollege in Sicherheit ist, konnten die RASTAner am Samstag ab 14.30 Uhr in ihr Spiel gehen. Neben Grote fehlte auch Leistungsträger Karlis Lasmanis wegen eines Bänderrisses. So standen Hanno Stein nur neun Spieler zur Verfügung. Im Gegensatz zur letzten Auswärtspartie aber fanden die Vechtaer sofort ihren Wurf und konnten über das gesamte Spiel hochprozentig agieren. „Unsere Trefferquote war heute im Vergleich zur Vorwoche tatsächlich sehr salonfähig“, freute sich Hanno Stein. 65,8% der 2er und 51,7% der 3er waren erfolgreich - ein Statement des Aufsteigers nach der Kritik der Vorwoche.
Der SC RASTA Vechta konnte seinen Vorsprung schon in Halbzeit eins kontinuierlich ausbauen. 28:22 hieß es nach den ersten zehn Minuten, zur Pause 53:44. „Wir haben trotz der Ausfälle von Karlis Lasmanis und Alex Grote eine gute Teamleistung abrufen können“, so Stein. Das Team wurde geführt vom erfahrenen Neven Zeravica, der 38:55 Minuten auf dem Feld stand und am Ende mit 22 Punkten Top-Scorer der Partie wurde. Außerdem verteilte der Kroate sieben Assists und blockte drei Würfe der „Red Dragons“. „Nevens Leistung ist heute sicherlich eine besondere Erwähnung wert. Er hat ja quasi durchgespielt und eine ganz starke Vorstellung gezeigt“, fand Stein.
Im dritten Viertel gelang den Hausherren vor gut 100 Zuschauern dann der entscheidenden Punch gegen die Brandenburger. Sofort nach Wiederaufnahme des Spiels legten sie einen 10:0-Lauf aufs Parkett des RASTA Domes, zogen auf 63:44 davon. Die Defense stand, die Offense punktete. „Grundstein ist immer eine gute Defense. Die haben wir heute gespielt“, so Stein. Vor allem die herausragende Dreierquote bereitet dem Coach viel Freude 15 von 29 Versuchen landeten im Ziel. Philipp Herkenhoff und Jonas Liermann trafen jeweils gleich fünfmal von „Downtown“. Nach dem dritten Viertel stand es 78:60 - das Spiel war vorentschieden.
Trainer Hanno Stein konnte das vierte Viertel nutzen, um einige Dinge auszuprobieren und auch den noch sehr jungen Garvey da Silva und Nat-Sidi Diallo noch mehr Spielzeit geben. „Nat hat das mit seinen ja erst 15 Jahren gut gemacht. Er hat engagiert und couragiert gespielt, auch gepunktet“, freute sich sein Trainer. Das letzte Viertel ging mit 25:24 an die Gäste, welche in Shelton Jackson (19 Punkte) und Glen Izivbegie (18) ihre besten Score hatte.
Herren - 1. Regionalliga Nord - 9. Spieltag:
SC RASTA Vechta - WSG Königs Wusterhausen 102:85 (28:22 / 25:22 / 25:16 / 24:25)
Für RASTA spielten: Garvey da Silva (2 Punkte), Malte Stenzel (15/3 Dreier), Axel Jarchow (10/1), Jonas Liermann (15/5), Nat-Sidi Diallo (2), Torben Brogmus (3), Philipp Herkenhoff (21/5), Neven Zeravica (22/7 Assists), Jakre Reinders (12/8Rebounds).
Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag, 21,11., um 19.30 Uhr bei den „Tigers“ der BG Aschersleben.
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