Großer Kampf, dramatisches Ende: RASTA verliert in Oldenburg

Eine Sensation bei den EWE Baskets Oldenburg hat RASTA Vechta am Montagabend knapp verpasst. An der Hunte verlor der Aufsteiger trotz großen Kampfes mit 76:79 (29:40), litt vor allem unter Oldenburgs toller Trefferquote.

450 Fans aus Vechta zündeten in Oldenburg schon weit vor dem Tip-Off die „Alarmstufe Orange“ und ließen in der mit 6.000 Zuschauern ausverkauften Großen EWE ARENA Heimspielatmosphäre aufkommen. Anreise und aufgrund des Kramermarktes erschwerte Parkplatzsuche der Fans wurden vom Vechtaer Team belohnt. Frank Gaines besorgte den RASTAnern eine 9:3-Führung (3. Minute). Vechtas Guard war von der Oldenburger Defense in dieser Phase überhaupt nicht zu stoppen, erzielte acht Zähler in den ersten fünf Minuten. RASTA führte Mitte des 1. Viertels mit 13:6. Dann machten die Hausherren ernst und RASTA verlor den Faden. Bei noch gut zwei Minuten auf der Uhr schaffte Oldenburgs Chris Kramer per „and one“ den Ausgleich zum 15:15.

Die Oldenburger machten es den Gästen auch zu Beginn des 2. Viertels sehr schwer. Und als Rickey Paulding mit einem spektakulären Dunking zum 26:19 traf, nahm RASTAs Coach Andreas Wagner erst einmal eine Auszeit, um sein Team wieder in die Spur zu bekommen (13. Minute). RASTA verhinderte in den Folgeminuten, dass der Rückstand weiter anwuchs, schaffte es sogar, auf 27:31 (17. Minute) zu verkürzen. Doch die Vechtaer brachten sich gleich reihenweise um die Chance, noch näher aufzuschließen. Und das wussten die Oldenburger auszunutzen. Zwei Dreier in Serie der EWE Baskets zum 37:27 (19. Minute) und zum 40:27 knapp eine Minute vor dem Ende der 1. Halbzeit rückten die Verhältnisse zwischen dem Titelanwärter und dem Aufsteiger zurecht. Weitere Merkmale der Kraftverhältnisse: Oldenburg hatte zur Halbzeit bereits 23 Rebounds eingesammelt, Vechta nur 13. Außerdem trafen Paulding, Kramer und Co. bockstarke acht Dreier bei 16 Versuchen, während RASTA nur zweimal (zwölf Versuche) von jenseits der 6,75 Meter erfolgreich war.

Philipp Schwethelm eröffnete den zweiten Durchgang mit einem Dunking für die EWE Baskets Oldenburg zum 42:29, Frantz Massenat ließ seinen vierten Dreier im vierten Versuch zum 45:33 folgen. Und „Mr. 100 %“, Frantz Massenat, brachte auch seinen fünften Wurf von „downtown“ unter – 50:36 für die EWE Baskets Oldenburg. Nach knapp 25 Minuten sprach aus Sicht RASTA Vechtas nichts mehr für eine große Sensation an der Hunte. Und weil Oldenburgs Quote bei den Distanzwürfen weiter überragend war, änderte sich daran auch nichts. Knapp eine Minute vor dem Ende des 3. Viertels besorgte Ex-RASTAner Dirk Mädrich per Dreier den 60:46-Pausenstand.

Anfang des Schlussabschnittes machten die RASTA Fans noch einmal richtig Bambule und trieben ihr Team zu einer Aufholjagd an. Travis Warech verkürzte 7:41 Minuten vor dem Ende auf 55:65. Doch die für eine echte Wende benötigten Dreier, die wollten zunächst einfach nicht fallen. Vechtas Team stand am Ende bei einer Quote von 6/23. Und so konnte RASTA den Rückstand lange Zeit nicht auf unter zehn Zähler verkürzen. Für die scheinbar endgültige Entscheidung sorgte in der 36. Minute Oldenburgs Kapitän Rickey Paulding. Erst traf der 33-Jährige einen Dreier zum 73:59, Sekunden später legte Paulding per Alley-Oop-Dunk zum 75:39 nach – RASTA war geschlagen.

Oder etwa doch nicht? Die Vechtaer starteten mit dem Mute der Verzweiflung einen weiteren Lauf, verkürzten 1:07 Minute vor dem Ende auf 70:75 – Auszeit EWE Baskets Oldenburg. Und es wurde noch knapper, dramatischer. Moses Ehambe brachte noch einen Dreier im Netz der Gastgeber unter – 73:75. Die so spannende Schlussminute, in der RASTA sogar bis auf einen Zähler (76:77) an den turmhohen Favoriten herankam, entschieden dann aber doch die EWE Baskets Oldenburg von der Freiwurflinie für sich, gewannen mit 79:76.

Am kommenden Samstag (20.30 Uhr) erwartet RASTA Vechta das ebenfalls noch sieglose Team von Phoenix Hagen. Die Mannschaft um die ehemaligen Vechtaer Richie Williams und Jeremy Dunbar kommt mit mehr als 150 Fans an die Pariser Straße. Restkarten für die Partie gibt es am Mittwoch ab 10 Uhr online auf www.rasta-vechta.de und www.ADticket.de.

easyCredit Basketball Bundesliga - 3. Spieltag:

EWE Baskets Oldenburg – RASTA Vechta 79:76 (20:17 / 20:12 / 20:17 / 19:30)

Topscorer EWE Baskets Oldenburg: F.Massenat (18 Pkt./ 5-3er), V.Duggins (15/1), P.Schwethelm (11/3), C.Kramer (11/1), D.Mädrich (9/1), R.Paulding (9/1), M.de Zeeuw (5/1), J.Wimberg (1/0), D.Lockhart (0/0), D.Kramer (0/0), M.Bacak (0/0)

Topscorer RASTA Vechta: F.Gaines (20 Pkt./ 1-3er), D.Allen (15/0), C.Standhardinger (12/1), M.Ehambe (10/3), S.Machado (8/1), D.Searcy (4/0), T.Warech (4/0), N.Geske (2/0), R.Buckles (1/0), B.Bekteshi (0/0), J.Reischel (0/0)

Zuschauer: 6.000 (ausverkauft)

Stimmen zum Spiel

Andreas Wagner (Vechta): „Glückwunsch an das Oldenburger Team und Mladen. Dieser war am Ende auch absolut verdient. Wir haben uns am Anfang von der Intensität der Oldenburger beeindrucken lassen, haben uns den Schneid abkaufen lassen und zum Ende der 1. Halbzeit zu viele Punkte in Serie kassiert. Auch haben wir nicht in unsere Offense gefunden. In der zweiten Halbzeit war das dann besser. Wir haben bis zum Ende gekämpft und ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Fast hätten wir es geschafft, noch eine richtige Chance auf den Sieg zu haben. Aber bei 15 verworfenen Freiwürfen ist das nahezu unmöglich. Hier, bei so einem Top-Team, zu siegen, klappt nur, wenn bei einem selber alles perfekt ist und es beim Gegner nicht so rund läuft.

Mladen Drijencic (Oldenburg): „Ich habe noch überhaupt keine Erklärung für das 4. Viertel. Und ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass es noch einmal so spannend wird. Wie im Vorfeld des Spiels bereits gesagt: ‚Derbys haben ihre eigenen Gesetze.’ Zu Beginn hatten wir noch alles gut gemacht, haben eine hohe Intensität an den Tag gelegt. Eigentlich waren sogar 30 Minuten von uns gut. In der 2. Halbzeit haben wir aber quasi ohne Not 14 Mal den Ball weggeworfen, haben viel zu riskant gespielt, leichtsinnig Bälle verloren. Wir haben heute wirklich Glück gehabt, dass die zwei Punkte in Oldenburg bleiben.“

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