Wie sehr sich ganz Vechta auf dieses bis hierher wohl größte Spiel in der 40-jährigen Klubgeschichte freute, wurde schon vor dem Jump klar. RASTAs Fans schwenkten 2.000 orangene Fahnen – Gänsehaut im RASTA Dome. Die vor dem Duell mit dem Münchner Starensemble beschworene Einheit zwischen Fans und Team war sofort wieder da. Dies zeigten jene Anhänger in den ersten Reihen hinter der RASTA-Bank eindrücklich. Sie nämlich fächerten im aufgeheizten RASTA Dome ihren Helden nicht nur in den Auszeiten sondern praktisch das ganze Spiel über mit den Klatschpappen Luft entgegen. Und den fantastischen Einsatz der Fans zeigten auch Calles’ Schützlinge auf dem Court.
Mit zwei Dreiern von Clint Chapman und T.J. Bray gingen die Hausherren gleich einmal mit 6:4 in Führung (3. Führung) und boten den Süddeutschen Paroli ohne Unterlass. Von einem 13:19 Rückstand knapp zwei Minuten vor der Viertelpause ließ sich RASTA auch nicht einschüchtern, sondern sorgte in Person von Josh Young für das Highlight des Spiels. Aus fast zehn Metern traf der Kapitän mit Ablauf der ersten zehn Minuten zum 20:20 – ohrenbetäubender Jubel an der Pariser Straße.
Die erneut in ihren orangenen Jubiläumstrikots angetretenen RASTAner hatten nun Blut geleckt, gingen durch Seth Hinrichs mit 25:23 in Führung (13. Minute). Und nach einem in selbiger Minute von Captain Young gezogenen Offensiv-Foul von Bayern-Star Derrick Williams kochte der RASTA Dome nicht nur, Münchens Head Coach Dejan Radonjic sah sich auch zu einer Auszeit gezwungen. Nach Josh Youngs Punkten zum 28:26 (14. Minute) waren dann aber die Bayern an der Reihe, legten einen 10:2-Lauf aufs Parkett. Der Double-Sieger hatte nun das Kommando übernommen, kam durch einen Threeball von Maodo Lo sogar zu einer Acht-Punkte-Führung kurz vor der Halbzeit – 44:36 (20. Minute).
Aus den Kabinen herauskommend widerstanden die Vechtaer dem Hauptrunden-Ersten erneut, brachten ihre Fans mit Punkten von Austin Hollins und einem Dreier von Max DiLeo zum 43:44 (31. Minute) zum Ausflippen. Wieder aber ließ der FC Bayern München seine Muskeln spielen, startete den nächsten Lauf, den Vladimir Lucic mit seinem Dunking zum 55:45 krönte – Auszeit RASTA (24. Minute). Coach Calles fand in dieser einmal mehr die richtige Ansage, schickte seine Schützlinge mit dem richtigen Plan zurück ins Feld. Mit purem Willen dominierte RASTA nun die Bretter, holte sich Rebound um Rebound und den Rückstand fast gänzlich auf. Als Robin Christen keine drei Minuten nach der Auszeit per Dreier den 55:57-Anschluss (27. Minute) hergestellt hatte, gab’s kein Halten mehr im Dome.
Die Reaktion des Deutschen Meisters folgte prompt. Auch Dejan Radonjic wusste seine Mannschaft per Auszeit zurück in die Spur zu bringen – es war die Überholspur. Viertelübergreifend spielte der FC Bayern nun phasenweise Katz und Maus mit dem Sensationsaufsteiger und legte einen 24:3-Lauf zum 81:58 hin (36. Minute). Der Top-Favorit auf den Titel hatte binnen zehn Minuten seine ganze Euroleague-Klasse ausgespielt und den Kräfteverschleiß des Calles-Teams gnadenlos gut ausgenutzt. Neun Bayern-Profis hatten am Ende mindestens sieben Punkte auf dem Konto, der Titelverteidiger konnte quasi nach Lust und Laune wechseln, hatte praktisch keinen Qualitätsverlust zu verzeichnen. Quantität und Qualität des FC Bayern rangen RASTA Vechta schließlich in diesem Spiel 2 nieder – 71:89. Das Endergebnis jedoch hinderte die #alarmstufeorange in den Schlussminuten nicht daran, ihr Team mit Standing Ovation aus dieser Partie zu entlassen.
Am Pfingstsamstag (8.6., 20.30 Uhr) nun hoffen die Vechtaer, dass sie in München der Best-of-five.Serie noch eine Wendung geben können. Und dies möchte das Team sehr gerne mit jeder Menge Fans aus Vechta. RASTAs Touristik-Partner Schomaker Reisen bietet sowohl eine Tagesfahrt als auch eine Fan-Fahrt mit Übernachtung am Pfingstwochenende an. Gebucht werden kann die #rastaontour ganz einfach telefonisch unter 04442/93600 oder online unter https://www.schomaker-reisen.de/rasta_vechta.php.
Stimmen zum Spiel
Dejan Randonjic (München): "Glückwunsch an meine Spieler zu einem guten Spiel. Sie haben wirklich über 40 Minuten eine gute Leistung gezeigt. Unsere Defense war heute Abend wirklich gut. Jetzt steht es 2:0 und wir müssen bereit sein für das nächste Spiel in München."
Pedro Calles (Vechta): "Glückwunsch an München. Wenn wir als RASTA Vechta die Bayern schlagen wollen, brauchen wir ein perfektes Spiel. Und das konnten wir heute nicht abliefern. Vor allem haben wir uns zu viele Ballverluste erlaubt. 24 davon sind einfach zu viel, um eine Chance gegen München zu haben. Im 4. Viertel war es dann eine Kombination aus eigenen Ballverlusten und nicht Nutzen der Chancen, wenn wir Ballverluste erzwungen hatten - das hat uns am meisten geschadet. Aber: Auch als das Spiel schon entschieden war, haben wir nicht aufgehört zu kämpfen. Jetzt geht es wieder einmal darum, schnellstmöglich zu regenerieren um dann in München wieder unser Bestmögliches zu geben."
easycredit Basketball Bundesliga - Halbfinale, Spiel 2 - Dienstag, 4. Juni 2019 - 20.30 Uhr
RASTA Vechta - FC Bayern München 71:89 (20:20 / 18:24 / 20:20 / 13:25)
Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)
Vechta: J.Young (15 Pkt./ 3-3er), T.Bray (15/1/3 Steals), S.Hinrichs (11/1/10 Rebounds/5 Assists), R.Christen (8/2), M.DiLeo (7/1), C.Chapman (7/1), M.Kessens (3/0), A.Hollins (3/0/3 Steals), P.Herkenhoff (2/0), L.van Slooten (DNP), T.Insinger (DNP) und C.Carter (DNP)
München: N.Djedovic (13 Pkt./ 1-3er), M.Lo (11/1/3 Steals), P.Koponen (10/2), N.Dangubic (8/2), V.Lucic (8/1/3 Steals), L.Radosevic (8/0), D.Booker (8/0/7 Rebounds), A.King (7/1), D.Barthel (7/0), S.Jovic (6/0/6 Assists), D.Williams (3/0), R.Amaize (0/0)
Spiel 3: Am Pfingstsamstag, 8. Juni, um 20.30 Uhr in München.