Keine Sensation: Serienmeister gewinnt beim Beko BBL-Neuling

Bis zum Beginn des letzten Viertels durften die RASTA-Fans von der großen Überraschung träumen. Doch dann legten die Brose Baskets aus Bamberg eine Schippe drauf und gewannen bei RASTA Vechta mit 79:62 (47:38).

Gavel, Zirbes, Jacobsen, Goldsberry, Markota in der Bamberger Startformation. Hoffnungen, Brose Baskets-Trainer Chris Fleming würde die Aufgabe beim Beko BBL-Neuling unterschätzen, wurden schnell zunichte gemacht. Der erste Punkt aber gehörte RASTA Vechta. Rückkehrer A.J. Rudowitz traf nach wenigen Sekunden per Freiwurf zum 1:0. Zunächst bestimmte die Defensive ganz eindeutig dieses Duell des Davids gegen den Goliath. Keine der beiden Mannschaften machte den Eindruck als wolle sie über „Run and gun“ zum Erfolg kommen. Den eindeutig besseren Start hatte aber der Serienmeister aus Franken: in der siebten Minute traf Smith zum 15:8 für die Gäste. Doch so früh davonziehen lassen wollte RASTA Vechta den Favoriten natürlich nicht. Der Sensationsaufsteiger zeigte von 3.140 restlos begeisterten Zuschauern Kämpferherz. Nach einem Steal von Richie Williams und anschließenden Dreier von Steven Esterkamp stand es 17:17 (10.). RASTA konnte die Partie nun für Minuten offen gestalten. Wieder ein Dreier, dieses mal von Dylan Talley, bedeutete in der 13. Minute erneut den Ausgleich (22:22). Beim Stand von 23:24 aus Sicht der Vechtaer hatten sie die Chance zu ersten Führung seit der Anfangsminute. Doch ein Steal von Sanders mit anschließendem Korbleger, sowie drei weitere erfolgreiche Angriffe bescherten den Brose Baskets eine 33:23-Führung im RASTA Dome (15.). Mit der Zehn-Punkte-Führung meinte der amtierende Meister nun zaubern zu können. Doch ein Trickspielzug konnten von Richie Williams verhindert werden und im Gegenzug traf Dirk Mädrich für drei Punkte zum 28:34. Der Meister der letzten vier Jahre besann sich nun wieder auf ein abgeklärtes, schnörkelloses Angriffsspiel, lag genau zwei Minuten vor der Halbzeitpause wieder mit zehn Punkten vorne (41:31).

Nach dem Seitenwechsel wussten die Brose Baskets um ihre Chance, diese Partie frühzeitig zu entscheiden. Sharrod Ford traf für zwei plus einen Freiwurf zum 54:40 (22.). Doch RASTA Vechta wollte sich vor seinen erneut stimmgewaltigen und ihre Mannschaft in jeder Minute unterstützenden Fans nicht aus der halle schießen lassen. Im Gegenteil. Zehn Punkte in Serie – dadruch sechs von Richie Williams – erzielten die RASTAner nun in Serie. Nur noch 50:54 aus Sicht des Außenseiters. Der Rückstand hätte sogar noch weiter verkürzen können. Doch jetzt trat RASTAs sich durch die Saison ziehendes Problem von der Freiwurflinie erneut zu Tage. Isaac Butts traf nur einen von vier Versuchen und so konnten die Bamberger ihre Lethargie in der Offensive überwinden und trafen in der 28. Minute endlich mal wieder den Korb zum 56:51. Die Hoffnung der Zuschauer auf eine bis in die Schlussminute spannendes Duell blieb aber. Denn als Dirk Mädrich aus der Drehung mit Ablauf der Uhr – dabei verteidigt von zwei Bambergern – zum 58:64 traf, erbebte der RASTA Dome abermals (33.) Die Brose Baskets zogen, wachgerüttelt von diesem Mädrich-Dreier, die Zügel in der Defensive nun merklich an. Einfache Würfe gestattete die Fleming-Truppe gar nicht mehr und zog davon. 3:30 Minuten vor dem Ende erstickte der bärenstarke Sharrod Ford Vechtas Hoffnung auf die große Sensation mit seinem Korb zum 72:60. RASTA war im dritten Heimspiel zum dritten mal geschlagen. RASTAs Fans hinderte dieser Fakt jedoch keineswegs daran, ihr Team in den Schlusssekunden mit stehenden Ovationen zu begleiten und die Mannschaft unter tosendem Jubel in die Kabine zu entlassen.

RASTA Vechta – Brose Baskets 62:79 (17:19 / 21:28 / 15:13 / 9:19)

Zuschauer: 3.140

Statistik: www.beko-bbl.de

Stimmen zum Spiel:

Patrick Elzie (RASTA Vechta): „Wir wussten, dass es sehr schwer werden würde. Ich habe den Jungs gesagt, dass wir froh und stolz sein können, hier in Vechta gegen solch eine Mannschaft gespielt haben zu dürfen. Wir haben uns lange zeit gut präsentiert. Aber Bamberg konnte jederzeit einen Gang zulegen. Und ihre Verteidigung, gerade im vierten Viertel, war schon beeindruckend. Trotz der Klasse des Gegners bin ich natürlich enttäuscht über die Neiderlage. Aber wir müssen uns eben mit anderen Teams messen. Zum Beispiel mit dem Mitteldeutschen BC am Samstag und den Braunschweigern im nächsten Heimspiel.“

Chris Fleming (Brose Baskets): „Zunächst einmal möchte ich unsere mitgereisten Fans loben, die eine tolle Stimmung gemacht haben. Für mich war es ganz schön hierher zu kommen, in die Nähe meiner alten Heimat. Und ich kenne auch noch viele Menschen im Verein von RASTA von früher. Wir wussten, dass Vechta ein äußerst unangenehmer Gegner ist, Pat macht in der Vorbereitung einen exzellenten Job. Wir haben das Spiel weitestgehend kontrolliert und Sharrod Ford hat ein überragendes Spiel gemacht. Auch haben die einfachen Dinge bei uns ganz gut ausgesehen; haben wir jedoch Dinge versucht, die kompliziert sind, wurden wir gleich derbe bestraft. Letzten Endes war unsere Verteidigung von Richie Williams der Schlüssel zum Sieg.“

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