Klares Votum der Liga: Rasta gewinnt den Hit

OV Vechta - Carsten Boning: Noch vier Tage bis zum Hit: Am Sonntag steigt in der 2. Bundesliga ProB Nord das Topspiel zwischen dem Tabellenzweiten Eintracht Stahnsdorf und Spitzenreiter RastaVechta. Wie geht das Gipfeltreffen aus? Die OV hat sich in der Liga umgehört – die Mehrheit tippt auf Rastas Basketballer.

 

Auf der Homepage des Verfolgers wird mächtig für den Showdown getrommelt.

 

„Das Topspiel – Sonntag, 17.30 Uhr – Der Kampf um Platz 1“, heißt es in diesen Tagen beim RSV Eintracht Stahnsdorf. Schauplatz für den Liga-Hit ist die Sporthalle der „Berlin Brandenburg International School“ in Kleinmachnow. 1100 Fans passen rein, es wird ein Hexenkessel erwartet. „Eigentlich ist das so ein 50:50- Spiel, aber für Stahnsdorf spricht der Heimvorteil.

 

Für Vechta wird es schwer, dort zu gewinnen“, sagt Özhan Gürel, Trainer des SC Rist Wedel. Er und sein Team haben bereits die Erfahrung gemacht, dass in Kleinmachnow die Trauben hoch hängen. Acht Spiele, acht Siege – die Heimbilanz der Stahnsdorfer, die aus ihren ProA-Ambitionen keinen Hehl machen, ist makellos.

 

„Stahnsdorf ist zu Hause sehr stark, aber ich würde trotzdem Geld auf Vechta setzen. Wer achtmal in Folge gewonnen hat, der kann auch in Stahnsdorf gewinnen. Die Serie spricht einfach für Vechta. Rasta ist sehr stabil, mit starken Amerikanern und sehr guten deutschen Spielern“, sagt Carl Woodard. Der amerikanische Trainer der Herzöge Wolfenbüttel ergänzt: „Vechta ist ein Kandidat für die ProA. Am Sonntag brauchen sie aber ihre beste Saisonleistung für einen Sieg.“

 

Nicht nur Woodard setzt auf Rasta Vechta, viele seiner Trainerkollegen denken ähnlich. So wie Philipp Kappenstein. Der 31 Jahre alte Coach von Aufsteiger BSV Wulfen meint: „Stahnsdorf hat zuletzt ein wenig gewackelt, Vechta hat dagegen einen Lauf und Vorteile unterm Korb. Und wenn Matt Reid so spielt wie zuletzt, dann gewinnt Vechta.“

 

Die überragende Form von Rasta ist natürlich auch Raphael Wilder nicht entgangen. Der Trainer des Tabellendritten Schwelmer Baskets spricht voller Bewunderung von einer „Riesenserie“ und sagt: „In so einem Spitzenspiel kommt es auf die Tagesform an, aber Vechta wird garantiert um die Schwächen von Stahnsdorf wissen. Und im Moment ist es sehr schwer, Vechta zu schlagen.“

 

Boris Kaminski, Trainer des Tabellenvierten und amtierenden Vizemeisters Hertener Löwen, erwartet ebenfalls eine heiße Partie auf Messers Schneide – so wie im Hinspiel, als Vechta gegen Stahnsdorf mit 94:92 nach Verlängerung gewann. „Vielleicht macht wieder ein einziger Wurf den Unterschied aus, alles ist drin. Ich tippe aber knapp auf Vechta, die Formkurve spricht für sie. Rasta hat sich sehr gut verstärkt und spielt mit einer starken 8er, 9er Rotation. Das ist schon ein klasse Team.“

 

Ähnliche Worte kommen vom Schlusslicht SSV Lok Bernau, wo Trainer Thorsten Schierenbeck nach acht Niederlagen in Folge entlassen wurde. Manager Thomas Schönhoff, der einen Nachfolger sucht, setzt ebenfalls auf Rasta: „Es ist beeindruckend, was in Vechta auf dem platten Land passiert. Die acht Siege in Serie geben natürlich viel Selbstvertrauen. Ich glaub’, dass Vechta in  Stahnsdorf eine sehr gute Chance hat.“

 

Diese gute Chance sieht auch Kai-Uwe Kranz. Der 31 Jahre alte Aufbauspieler und Dreier-Experte der Uni-Riesen Leipzig ist begeistert von Rastas Center-Garde. „Unter dem Korb ist Vechta bombig besetzt – das ist ein Vorteil für Sonntag. Und mit Pat Elzie hat Vechta einen Wahnsinnstrainer“, sagt Kranz, der früher in Kirchheim unter Elzie gespielt hat.

 

Liviu Calin, der rumänische Trainer der Spot Up Medien Baskets Braunschweig, brauchte nicht allzu lange, um sich festzulegen: „Vechta gewinnt. Sie haben starke Amerikaner und sind insgesamt etwas solider.“ Wie man Stahnsdorfs Team um die drei US-Topscorer Mychal Green, Alex Moosmann und Kellen Williams schlagen kann, haben am Samstag die Bayer Giants Leverkusen gezeigt. Der Rekordmeister siegte daheim mit 76:74 und sorgte dafür, dass Rasta mit einem Punkt Vorsprung in den brandenburgischen Kreis Potsdam-Mittelmark reist.

 

„Pat Elzie wird sich das Video von unserem Sieg sicher genau anschauen“, sagt Leverkusens Co-Trainerin Katrin Hering. „Ich tippe knapp auf Vechta. Aber Stahnsdorf ist angeschlagen, das macht sie auch gefährlich.“

 

Stahnsdorf oder Rasta Vechta? Alan Ibrahimagic kommt bei dieser Frage ins Grübeln. Der Trainer von Alba Berlin II hat mit seinem Team in diesem Jahr schon gegen beide Teams gespielt. Der 66:74-Niederlage am 9. Januar in Stahnsdorf folgte am Samstag ein 68:76 in Vechta. Der Vergleich von Ibrahimagic: „Stahnsdorf ist in meinen Augen etwas kompakter und besser organisiert. Aber Vechta hat sehr gute Einzelspieler, die individuelle Qualität ist schon sehr auffällig.“

 

Quelle 18.01.2011: OV Vechta Carsten Boning

 

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