KRIMI: RASTAs ASCHERMITTWOCH MIT HAPPY END

Einen an Dramatik und Spannung kaum zu überbietenden Auswärtssieg hat RASTA Vechta am Mittwochabend eingefahren. Der Tabellenführer siegte beim Fünften der 2. Basketball-Bundesliga ProA quasi in letzter Sekunde mit 58:57. Umjubelter Held am Rhein wurde RASTAs Chris Carter, der knapp fünf Sekunden vor dem Ende den Sieg per And-One möglich gemacht hatte. Schon am Samstag (19.30 Uhr) sind die Mannen von Coach Doug Spradley erneut gefragt, spielen gegen die Kirchheim Knights. Tickets für die Partie gibt es noch auf www.rasta-vechta.de.

Behielt in Köln die Nerven, traf zum Sieg: RASTAs Chris Carter. Foto: Christian Becker.

RASTA startete in der am Aschermittwoch einmal mehr nur spärlich gefüllten LANXESS arena mit dem David Gonzalvez, Chris Carter, Jeremy Dunbar, Seth Hinrichs und Dirk Mädrich. Vier Punkte binnen zwölf Sekunden von Dunbar und Hinrichs verschafften dem Tabellenführer die erste Führung – 6:4 (3. Minute). Der Ex-Kölner Robin Christen baute den Vorsprung in der 6. Minute auf 10:6 aus. Viele Punkte gab es zwischen den beiden so defensivstarken Teams in der Anfangsphase demnach also nicht zu sehen. In der 8. Minute mussten die Vechtaer dann den 13:13-Ausgleich durch Leon Baeck, Sohn von Kölns Geschäftsführer Stephan, hinnehmen und lag nach einem Dreier von Lukas Wank sogar mit 15:16 hinten. Ein 5:0-Lauf in der Schlussphase des 1. Viertels, in welchem die RASTAner 17 Rebounds (davon acht offensiv) hatten sammeln können, bescherte den Gästen aber noch eine +5-Führung zur Pause – 21:16.

Nach gut drei Minuten im 2. Viertel fiel dann auch RASTAs erster Dreier des Abends, Christen traf zum 26:18. Zwei weitere spektakuläre Dunkings von Kapitän Mädrich zum 28:21 und von Chris Carter zum 30:24 (16. Minute) wähnten sich die gut 50 mitgereisten Fans fast schon in Sicherheit ob eines gelingenden Auftrittes ihres Teams. Doch ab Mitte des 2. Viertels gelang dem Tabellenführer so gut wie gar nichts mehr. Und so konnten die RheinStars Köln 16 Sekunden vor der Halbzeit durch Ante Gospic mit 32:31 in Führung gehen. RASTA hatte in Halbzeit nur einen von zehn Versuchen von Downtown getroffen, die Feldwurfquote lag nach 20 Minuten bei lediglich 32%.

In der 24. Minute traf Kölns Dennis Heinzmann schon zum 38:32 für den Tabellenfünften. Halbzeitübergreifend hatten die Vechtaer also einen 2:14-Lauf kassiert, kamen nur schwerlich gegen die in dieser Phase so starke Defense der Gastgeber an. Beide Teams übertrafen sich zwischenzeitlich mit schlechten Quoten – von überall. Egal ob in der Zone, von jenseits der 6,75 Meter oder von der Freiwurflinie: Der Ball wollte einfach nur ganz selten durch die Reuse. RASTA lag Mitte des 3. Viertel mit sechs Punkten hinten (34:40, 25. Minute), kämpfte sich dann im wahrsten Sinne des Wortes zurück in die Partie. Ein Dreier von Hinrichs stellte den Score auf 41:42 aus Sicht der Gäste (27. Minute), Chris Razis glich das Spiel 24 Sekunden vor der Viertelpause aus – 44:44.

Doch zu Beginn des Schlussabschnittes präsentierte sich der Tabellenführer erneut nicht von der besten Seite. Unter anderem zwei Offensiv-Fouls in den ersten 93 Sekunden des 4. Viertels sowie keine Mittel gegen Kölns Defense führten zu einem erneuten Sechs-Punkte-Rückstand in der 35. Minute – 46:52. Glücklicherweise fiel gleich im Gegenzug im 20. Versuch RASTAs dritter Dreier des Abends, Christen verkürzte auf -3. 1:55 Minute vor dem Ende war es erneut RASTAs #33, die punktete und so Kölns Coach Dennis Wucherer beim Stand von 56:54 für die Kölner in die nächste Auszeit zwang. Nach einem verwandelten Freiwurf von Kavin Gilder-Tilbury führten die Rheinländer bei noch 18 Sekunden Spielzeit erneut mit zwei Zählern (57:55). Doch der zweite Versuch des Kölners ging daneben und Chris Carter nahm sich ein Herz, schloss fünf Sekunden vor der Schlusssirene trotz Fouls per Korbleger ab und verwandelte auch noch den Bonus-Freiwurf – 58:57. Weil RASTAs Defense den RheinStars Köln dann erfolgreich auf den Füßen stand, konnten die Vechtaer dank eines 7:1-Schlussspurtes in den letzten 3:13 Minuten doch noch den 21. Sieg im 23. Spiel feiern.

Stimme zum Spiel

Doug Spradley (Vechta): „Wenn die zwei besten Defense-Teams der Liga aufeinandertreffen, kommt so ein Ergebnis mit wenigen Punkten ja nicht unerwartet zustande. Beide Mannschaften waren sehr gut eingestellt. Und dann sind eben ein, zwei Aktionen in der Crunchtime entscheidend. Wir haben heute einen richtigen Kampf gesehen, meine Jungs haben alles gegeben, haben in der Schlussphase ganz wichtige Stops erarbeitet. Die schlechten Quoten beider Teams kamen zum einen durch beider Seiten gute Defense zustande. Andererseits hatten wir auch einige offene Würfe von außen. Und die müssen gerade in so engen Spielen dann eigentlich sitzen. Aber richtig ist, dass es heute für alle sehr schwer war, gute Würfe zu bekommen. Die offenen nicht zu treffen kratzt dann natürlich am Selbstbewusstsein, man wird passiver. In der Schlussphase waren wir dann wieder aggressiver, haben den Korb attackiert und uns schlussendlich belohnt. Es ist immer gut zu sehen, dass man eine nicht berauschende Leistung in der Offense durch sehr gute Defense ausmerzen kann. Dieser Sieg gibt unserer Verteidigung auf jeden Fall einen Push. Klar ist aber auch, dass wir am Samstag gegen im Angriff starke Kirchheimer wieder gut verteidigen müssen. Und wir müssen Zuhause wieder selbstbewusster in der Offense auftreten.“

2. Basketball-Bundesliga ProA – 24. Spieltag – 14. Februar 2018 – 19.30 Uhr

RheinStars Köln – RASTA Vechta 57:58 (16:21 / 16:10 / 12:13 / 13:14)

Für RASTA spielten: Chris Carter (11 Punkte), Jeremy Dunbar (2), Christopher Razis (5/3 Assists), Josh Young, Andrew Smith (4/), David Gonzalvez (4), Philipp Herkenhoff (2), Dirk Mädrich (4), Seth Hinrichs (10/3 Steals), Robin Christen (16/8 Rebounds).

Komplette Statistik: www.zweite-basketball-bundesliga.de 

Highlights, Pressekonferenzen und Re-Streams: www.airtango.live 

Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag, 17. Februar, um 19.30 Uhr gegen die Kirchheim Knights

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