Krimi vorm Tatort: RASTA macht's spannend

RASTA Vechta hat die Tabellenführung in der 2. Basketball-Bundesliga ProA erneut verteidigt. Am 28. Spieltag gewann das Team von Andreas Wagner vor 3.140 Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome mit 74:70 (40:27) gegen die Baunach Young Pikes. Bester RASTAner am Sonntagabend war Christian Standhardinger mit 19 Punkten und 12 Rebounds.

Sicherte RASTAs Sieg: Jeremy Dunbar. Foto: Christian Becker.

Sicherte RASTAs Sieg: Jeremy Dunbar. Foto: Christian Becker.

Keine 48 Stunden nach dem gewonnen Spitzenspiel bei den Kirchheim Knights (78:62) taten sich RASTA Vechta gegen die Baunach Young Pikes von Beginn an schwer. Der Tabellensiebte aus Oberfranken war zwar ohne die Leistungsträger Aleksej Nikolic und Leon Kratzer angetreten, wusste den Tabellenführer aber vor Probleme zu stellen. Der sehr präsente Johannes Thiemann verkürzte in der 6. Minute auf 6:7 aus Sicht der Gäste. Auch auf Vechtaer Seite wusste ein Big Man zu überzeugen. Christian Standhardinger konnte unter beiden Körben reichlich abgreifen, brachte RASTA gut zweieinhalb Minuten vor Ende des 1. Viertels mit 13:8 nach vorne. Weiter ausbauen konnten die RASTAner den Vorsprung nicht, kassierten hingegen nach exakt neun Minuten den 14:14-Ausgleich durch einen Dreier von Daniel Schmidt.

In den ersten Minuten des zweiten Spielabschnittes konnte RASTA dann einen Gang höher schalten, machte aus einem 16:16 ein 22:16 – Auszeit Baunach (13. Minute). Fabian Franke erhöhte noch mit seinen ersten Punkten seit seinem Comeback vor einer Woche auf 24:16 (14. Minute) und Chase Griffin legte in der 16. Minute einen Dreier zum 29:16 oben drauf. Fabian Villmeter, Baunachs Coach, nahm die nächste Auszeit. Im Anschluss daran verkürzten die „jungen Hechte“ auf 22:31, was RASTAs Trainer Andreas Wagner dazu veranlasste, seinerseits um eine Besprechung zu bitten. Aus der kamen die Vechtaer dann wie gewohnt mit dem richtigen Plan zurück und konnten sich auf 38:22 absetzen (19. Minute).

Der nächste Dreier von Chase Griffin zum 43:29 nach 51 Sekunden in der 2. Halbzeit sowie Carlos Medlocks Korbleger in der 22. Minute zum 45:29 ließen RASTAs Vorsprung auf 16 Punkte anwachsen. Alles schien im Lot gegen den Tabellensiebten. Nach genau 25 Minuten eroberte sich der Tabellenführer dann die höchste Führung des Abends, Jeremy Dunbar traf zum 53:35. Baunachs Coach Villmeter nahm die nächste Auszeit und diese sollte den Gästen den entscheidenden Schub zur Aufholjagd geben. Die Young Pikes legten einen 10:0-Lauf aufs Parkett des RASTA Domes und verkürzten ihren Rückstand von -18 auf -7. Vor dem Schlussabschnitt stand es nur noch 54:47 für die Hausherren.

Dank Christian Standhardinger setzte sich das Team in weiß wieder etwas besser ab. Der Power Forward markierte das 59:49 in Minute 33. So richtig Beruhigung brachte das aber nicht. Denn die Baunacher Schützen liefen nun mächtig heiß, warfen einen Dreier nach dem nächsten durch die Vechtaer Reuse und waren 5:26 Minuten vor dem Ende bis auf zwei Punkte an RASTA dran (57:59). Ein weiterer Dreier, dieses Mal getroffen von Felix Edwardsson, knapp vier Minuten vor dem Ende, ließ den Vechtaer Vorsprung sogar bis auf einen Zähler schmelzen – 64:63. 1:01 Minute vor dem Ende dann traf RASTAs Devin Gibson aus der Halbdistanz zum 70:64 für die Vechtaer, deren Fans aufschrien vor Glück und auch das Aufatmen war deutlich zu hören. Zwar verkürzte Arnoldas Kulbolka 22 Sekunden vor dem Ende mit zwei verwandelten Freiwürfen noch auf 68:70 aus Sicht der Gäste. Doch RASTAs Jeremy Dunbar verwandelte in den Schlusssekunden alle vier ihm zugesprochenen Freiwürfe und forcierte auch noch den spielentscheidenden Turnover der Baunacher. Am Ende kamen die RASTAner mit einem blauen Auge davon, entschieden den Sonntagskrimi mit 74:70 für sich und behielten damit die Tabellenführung in der 2. Basketball-Bundesliga ProA vor den punktgleichen Thüringern von Science City Jena.

Sonntag, 13. März 2016 (17 Uhr) – 28. Spieltag:

RASTA Vechta – Baunach Young Pikes 74:70 (16:14 / 24:13 / 14:20 / 20:23)

Zuschauer 3.140 (ausverkauft)

Für RASTA spielten: Matt Reid (2 Punkte), Carlos Medlock (11), Chase Griffin (9/4 Assists), Jeremy Dunbar (10), Travis Warech (2), Fabian Franke (2), Derrick Allen (10), Donald Lawson (2), Devin Gibson (8), Christian Standhardinger (19/12 Rebounds) und Oliver Mackeldanz (2).

Statistik: www.zweite-basketball-bundesliga.de

Stimmen zum Spiel:

Fabian Villmeter (Baunach Young Pikes): „Glückwunsch an Andreas und seine Mannschaft. Es war für die Zuschauer ein spannendes Spiel in einer tollen Atmosphäre. Die ist hier wirklich beeindruckend und so etwas ist ein tolles Erlebnis für meine jungen Spieler. Ich bin sehr zufrieden damit, wie wir uns im Laufe des Spiels verbessert haben. Von RASTAs Problemen von der Dreipunkt-Linie haben wir natürlich profitiert, nachdem wir ja auch schon ganz gut ins Spiel gekommen waren. Im 2. Viertel waren wir leider nicht physisch genug und haben schlecht abgeschlossen. Insgesamt kann man sagen, dass wir heute fast drei Viertel über sehr gut waren. Am Ende hat es halt nicht ganz gereicht. Für uns war es aber heute auch sehr schwer, hier zu bestehen.“

Andreas Wagner (RASTA Vechta): „Vielen Dank für die Glückwünsche. Wir sind zu Beginn des Spiels sehr, sehr müde gewesen. Im 1. Viertel haben wir noch gar keine gute Körpersprache gezeigt, waren in der Verteidigung nicht aggressiv genug, habe kaum Energie aufs Feld gebracht. Der zweite Abschnitt ist dann wesentlich besser gelungen. Auch das 3. Viertel haben wir noch stark begonnen, haben dann aber den Faden abreißen lassen. So mancher hat nur noch mit 80% gespielt und gedacht, das reicht. Aber tut es eben nicht. Baunach hat sehr viel Qualität in der Mannschaft, Spieler auf einem hohen Niveau, die wir später noch in anderen Ligen sehen werden. Dass wir schlecht von außen getroffen haben, hat den Baunachern in die Karten gespielt. Wir dürfen, wenn wir Zuhause mit 18 Punkten führen, die Partie nicht noch so spannend werden lassen.“

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