MIT LETZTEM ANGRIFF: RASTA BEZWINGT KARLSRUHER LÖWEN

Dank eines Dreiers von Chris Carter hat RASTA Vechta am Freitagabend das Spitzenspiel der 2. Basketball-Bundesliga ProA mit 81:79 (34:47) gegen die PS Karlsruhe LIONS gewonnen. Die Entscheidung in diesem Thriller fiel erst in den Schlusssekunden, nachdem die Vechtaer zur Halbzeit noch mit 13 Punkten hinten gelegen hatten. Schon am Sonntag ist der Tabellenführer erneut gefordert, spielt um 16.30 Uhr (www.airtango.live) beim vom Abstieg bedrohten TEAM EHINGEN URSPRING.

RASTAs glücklicher Matchwinner: Chris Carter. Foto: Christian Becker.

3.140 Zuschauer im ausverkauften RASTA Dome bereiteten zunächst dem ehemaligen Vechtaer Richie Williams einen herzlichen Empfang, ehe sie sich verwunderte die Augen rieben ob der Vorstellung des so starken Aufsteigers. Die PS Karlsruhe LIONS führten nach einem 6:0-Lauf mit 13:8 (4. Minute) und bereiteten dem Tabellenführer vor allem in der Zone ernsthafte Probleme. Karlsruhes Cyrus Tate punktete in den Anfangsminuten wie er wollte, RASTAs Defense hielt kaum dagegen. Nach dem 16:21 durch Dimitrij Kreis kamen die Hausherren zum Ende des 1. Viertels dann endlich an in dieser Partie und gingen durch Philipp Herkenhoff mit 23:21 in Führung (10. Minute).

Die in der 2. Basketball-Bundesliga ProA so gefürchtete Offense des Aufsteigers kam im 2. Viertel dann so richtig auf Touren. Alle sieben Zweier fanden in diesem Abschnitt ihr Ziel, auch zwei Dreier landeten im Vechtaer Korb. Das Reboundverhältnis zur Halbzeit spiegelte RASTAs dürftige Intensität wieder – 10:21. Zwar brachte Herkenhoff den Tabellenführer in der 14. Minute mit 29:27 in Führung, doch ein 5:20-Negativlauf folgte. Mit einem 34:47-Rückstand mussten die Mannen von Doug Spradley in die Kabine.

Aus dieser kam der Zuhause ungeschlagene Spitzenreiter wie verwandelt. Zunächst gab ein Offensiv-Rebound mit anschließenden Punkten durch Seth Hinrichs Hoffnung (36:47, 21. Minute). Und wieder Hinrichs stellte den Score unter dem Jubel der #alarmstufeorange in der 28. Minute auf 52:56 – Auszeit Karlsruhe. Die tat dem Team von Coach Michael Mai so richtig gut. RASTAs Lauf war gestoppt, die Löwen setzten sich wieder ab und Christopher Green traf 43 Sekunden vor der Pause zum 61:52 für den Tabellenvierten. Doch weil zweimal Andrew Smith in der Schlusssequenz des 3. Viertels zuschlug, schöpfte RASTA erneut Hoffnung auf einen Comeback-Sieg.

Die seit dem Seitenwechsel enorm angestiegen Intensität auf dem Parkett hatte sich mittlerweile auch auf die Ränge im RASTA Dome übertragen, Vechtas Fans peitschten ihr Team nach vorne und machten es den PS Karlsruhe LIONS in der Offense durch lautstarke Intervention ebenfalls nicht leicht. 7:29 Minute vor Schluss war es dann soweit: RASTA ging erstmals seit der 14. Minute in Führung. Der bärenstarke Josh Young traf von Downtown zum 64:63 – Riesenjubel an der Pariser Straße. Ein weiterer Dreier, dieses Mal getroffen vom ebenfalls in der entscheidenden Phase sehr nervenstarken Robin Christen, brachte RASTA in der 37. Minute mit 75:69 nach vorne und Michael Mai bediente die nächste Auszeit, um Vechtas Momentum wieder an sich zu reißen. Und dies sollte zunächst gelingen. Unter anderem fünf Punkte von Richie Williams glichen die Partie erneut aus, 43 Sekunden vor dem Ende zeigte das Scoreboard 78:78. RASTAs Chris Carter wollte das Spitzenspiel nun entscheiden, scheiterte jedoch von jenseits der 6,75 Meter. Doch Smith sicherte sich RASTAs 28. Rebound der Partie und wieder versuchte es Carter. Dieser Dreier fand sein Ziel und die PS Karlsruhe LIONS konnten nach einem taktischen Foul nur noch einmal punkten - der Comeback-Sieg war perfekt.

Den 23. Sieg im 25. Spiel müssen die Spradley-Schützlinge schnellstmöglich aufarbeiten, treten sie doch schon am Sonntagnachmittag wieder an. Ab 16.30 Uhr geht es im Süden gegen das TEAM EHINGEN URSPRING. Der Tabellen-14. hatte sich Anfang Februar dank dreier Siege in Serie auf einen Nichtabstiegsplatz begeben, verloren nun aber erst Zuhause gegen Phoenix Hagen (80:89) und am Freitag bei den RÖMERSTROM Gladiators Trier (74:88). Die Partie aus der brandneuen Sporthalle beim Johann-Vanotti-Gymansium wird am Sonntag live im Internet auf www.airtango.live übertragen.

Stimmen zum Spiel

Michael Mai (Karlsruhe): „Erst einmal Glückwunsch an Coach Spradley und an Vechta. Es war ein gutes Spiel. Vechta hat sich niemals aufgegeben, sie haben nach dem 13-Punkte-Rückstand zur Halbzeit sehr, sehr stark gekämpft. Meine Mannschaft hat auch sehr stark gekämpft und ich bin deshalb stolz auf sie. In der 2. Halbzeit haben wir uns nicht besonders schlau angestellt und ich denke, dass das heute entscheidend war. Im letzten Viertel haben wir zu viele Fehler gemacht. Da wollten es unsere ersten Optionen in der Offense einfach zu sehr erzwingen, so dass wir den Ball nicht mehr gut bewegt haben – wie wir es in der 1. Halbzeit ja gemacht hatten. Aber wie schon gesagt, wie wir uns kämpferisch präsentiert haben macht mich stolz auf dieses Team.“

Doug Spradley (Vechta): „Vielen Dank für die Glückwünsche zu diesem hart erkämpften Sieg. Als ich zur Halbzeit die Stats angeschaut habe, ist mir sofort ins Auge gefallen, dass die gesamte Starting Five jeweils mehr als -10 Punkte verbucht hatte – das war eine katastrophale Leistung. Natürlich hatte das auch mit einem starken Gegner zu tun. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass wir bereit waren für diese Partie. Wir waren zwar im RASTA Dome, haben im 1. Viertel mitgemacht. Aber als Karlsruhe im 2. Viertel die Intensität erhöht hat, haben wir nicht angezogen sondern sind einfach nur nebenhergelaufen, so dass wir verdient mit -13 in die Halbzeitpause gegangen sind. In der Kabine haben wir dann angesprochen, dass es gar nicht so sehr darum geht, was Karlsruhe da in der Offense macht, sondern das wir Siegeswille an den Tag legen müssen, dass wir mit Herz spielen müssen, mit Intensität aus der Kabine kommen müssen. Die ersten sieben Minuten des 3. Viertels haben wir das dann gut gemacht, haben den Rückstand fast aufgeholt. Und dann machen wir zwei katastrophale Fehler, was von einer guten Mannschaft sofort ausgenutzt wird. Und schon liegen wieder mit neun Punkten hinten. Aus solchen Situationen müssen wir natürlich lernen. In der 2. Halbzeit war jedenfalls eine deutliche Intensitätssteigerung zu verzeichnen. Was wir auf jeden Fall auch besser in den Griff bekommen müssen, sind unsere Fouls. Wir machen zu viele davon, weil wir nicht richtig stehen, weil wir einfach nur reingreifen. Wir müssen 29 Freiwürfe hinnehmen, das spricht gegen unsere Arbeit in der Defense, gegen die Art von Intensität, die ich mir wünsche. Wie gesagt, die 2. Halbzeit war besser. Aber für die nächsten Spiele müssen wir eben einiges verbessern.“

Freitag, 2. Februar, 19.30 Uhr – 2. Basketball-Bundesliga ProA – 25. Spieltag

RASTA Vechta vs. PS Karlsruhe LIONS 81:79 (23:23 / 11:24 / 22:14 / 25:18)

Für RASTA spielten: Chris Carter (16 Punkte/5 Rebounds), Jeremy Dunbar (6), Chris Razis (6 Assists), Josh Young (16/5 Rebounds/6 Assists/4 Steals), Andrew Smith (5), David Gonzalvez (7), Philipp Herkenhoff (11), Luc van Slooten, Dirk Mädrich (2), Seth Hinrichs (6/5 Rebounds) und Robin Christen (12).

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Komplette Statistik: www.zweite-basketball-bundesliga.de

Pressekonferenz, Re-Stream und Highlights: www.airtango.live  

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