NERVENKITZEL: RASTA GEWINNT 92:85 IN WÜRZBURG

Mit einem an Spannung kaum zu überbietenden Auswärtssieg hat RASTA Vechta Platz 4 in der easyCredit Basketball Bundesliga gefestigt. Am Samstagabend gewann das Team von Head Coach Pedro Calles mit 92:85 (52:33) bei s.Oliver Würzburg, feierte den bereits zwölften Auswärtssieg der Saison. RASTA führte in Würzburg zwischenzeitlich bereits mit 22 Punkten, kämpfte sich schließlich auch ohne den angeschlagenen T.J. Bray als Team zum Erfolg - neun RASTAner machten je mindestens sieben Punkte.

Captain Young und ALLSTAR Hollins: Gewannen zum zweiten Mal in dieser Saison gegen s.Oliver Würzburg. Foto: Christian Becker.

Vor 3.011 Zuschauern, darunter fast 50 Fans aus Vechta, hatte der FIBA Europe Cup-Finalist aus Würzburg den wesentlich besseren Start. Ohne den verletzten T.J. Bray sahen sich die RASTAner nach gerade einmal 3:05 Minuten mit einem 3:11-Rückstand konfrontiert. Nach der dann von Head Coach Pedro Calles genommenen Auszeit jedoch wendete sich das Blatt zugunsten der Gäste. Der Tabellenvierte näherte sich durch einen Dreier von Austin Hollins zunächst auf 10:12 (5. Miunte). Und dann netzte Chris Carter, 18 Sekunden nach seiner Einwechslung, den nächsten Threeball zur 15:12-Führung ein. Nach den nächsten Vechtaer Punkten durch Kapitän Josh Young zum 17:12 nahm dann Würzburgs Trainer Denis Wucherer eine Auszeit – ohne Erfolg. Denn RASTA rollte weiter, Robin Christen und Clint Chapman trafen in der Schlussminute des 1. Viertels noch zwei weitere Dreier – 27:18.

Ihre Fortsetzung fand RASTAs Treffsicherheit auch im zweiten Spielabschnitt. Christen eröffnete aus der Ecke mit seinem Distanzwurf zum 30:18 (12. Minute), Captain Young erhöhte in derselben Minute per artistischem And-One auf 33:18 und Michael Kessens kreiselte sich in der Zone zum 35:18 – Auszeit s.Oliver Würzburg (13. Minute). Von solchen Unterbrechungen aber ließ sich das Calles-Team auch ohne den angeschlagenen T.J. Bray überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. In der 18. Minute erhöhte Seth Hinrichs RASTAs Vorsprung auf +20 (45:25), Philipp Herkenhoff legte von jenseits der 6,75 Meter zum 50:28 nach und Chapman flog noch durch die Würzburger Zone für seinen Dunking zur 52:31-Gästeführung. In Halbzeit eins hatte das Calles-Team 8/13 Dreier getroffen, dazu 10/18 Zweier und 8/9 Freiwürfen – überragend. 

Nach dem Seitenwechsel wehrten sich die um einen Platz in den Playoffs kämpfenden Würzburger dann nach Kräften und holten auf. In den ersten knapp fünf Minuten des 3. Viertels machten die Unterfranken satte 16 Zähler, verkürzten auf 49:60 – Auszeit RASTA (25. Minute). In der 27. Minute kamen die Würzburger durch einen Dreier von Skyler Bowlin sogar unter die Zehn-Punkte-Marke, lagen nur noch 53:62 hinten. Und mit einem Dunking von Devin Oliver zum 57:64 eine Minute später hatte das Wucherer-Team endgültig wieder seine Hände im Spiel. Mit nun lautstarker Unterstützung von den Rängen fightete sich s.Oliver Würzburg vollends zurück, 23 Sekunden vor Viertelende stelle Gabriel Olaseni auf 62:66. Wie gut aus Vechtaer sicht, dass ganz kurz vor der Pause noch Herkenhoff RASTAs einzigen Dreier des 3. Viertel zum 69:62 treffen konnte – Würzburg hatte in diesen zehn Minuten 6/7 Threeballs getroffen und das Rebound-Duell mit 11:6 gewonnen.

Würzburgs heiße Phase aber setzt sich fort, Loesing traf in der 31. Minute Würzburgs zwölften Dreier zum 67:69-Anschluss. Die nun im Rausch befindlichen Gastgeber waren praktisch nicht mehr zu stoppen, Xavier Cooks bescherte dem Tabellenachten in der 32. Minute die erste Führung seit der 5. Minute – 70:69. RASTAs Antwort: Ein langer Threeball von Austin Hollins und wenige Sekunden später ein Steal von Max DiLeo mit anschließenden Layup zum 74:70 – Auszeit Würzburg (33. Minute). In der 36. Minute eroberten sich die Würzburger die Führung dann wieder zurück, per Bowlin-Dreier zum 80:78. Und RASTA? Die Niedersachsen antworteten erneut nervenstark. Dreier von Hollins und Captain Young zwangen Denis Wucherer in der 37. Minute beim Stand von 84:80 für die Vechtaer in die nächste Auszeit. Mit seinem fünften Threeball des Abends stellte Austin Hollins dann sogar auf 87:81 für sein Team (38. Minute) und RASTAs Youngster Philipp Herkenhoff sorgte 13 Sekunden vor dem Ende per Dreier zum 92:85 für die Entscheidung.

Stimmen zum Spiel

Pedro Calles (Vechta): „Aufgrund von Verletzungen konnten wir in der letzten Woche bei weitem nicht so trainieren, wie wir es wollten. Mit T.J. Bray musste heute einer unserer Schlüsselspieler sogar aussetzen. Aber als Team haben wir einen Weg gefunden, dieses Spiel zu gewinnen. Denn praktisch jeder, der das Feld betreten hat, hat Punkte, Assists und Rebounds geliefert. Dass die 1. Halbzeit so verlaufen ist, hatte ich vorher nicht erwartet. Eher war ich darauf eingestellt, dass das ganze Spiel eng verlaufen würde, also so, wie die 2. Halbzeit. und ehrlich gesagt, war ich mir in der Pause bei unserer hohen Führung auch sicher, dass es in dieser Arena nicht leicht werden würde, den Sieg nach Hause zu bringen. In der Crunchtime haben wir die Dinge einfach gut zu Ende gebracht. Es war heute ein Abend, der mir Freude bereitet hat, denn s.Oliver Würzburg als Klub und die Fans sind toll. Denis Wucherer und dem ganzen Klub wünsche ich nun alles Gute fürs Finale am Mittwoch!“ 

Denis Wucherer (Würzburg): „Danke für die Glückwunsch und Gratulation von uns. Das, was nach dem 11:2-Start über 15 Minuten passiert ist, dieser 17:48-Lauf, ist nicht zu erklären – und auch nicht zu entschuldigen. Die Art und Weise, wie wir da aufgetreten sind, ist nicht akzeptabel. Da erwarte ich von uns vor den eigenen Fans deutlich mehr Präsenz und mehr Qualität. Bei Vechta haben alle dazu beigetragen, dieses Spiel zu gewinnen – auch wenn der beste Spieler nicht dabei war. Bei uns schaffen wir es nicht, dass alle dazu beitragen, um so ein spiel zum enden hin noch umzudrehen – die Chancen waren da. Genua wie Coach Calles bin ich über die 2. Halbzeit auch nicht überrascht, denn die Moral in der Mannschaft stimmt – aber an manchen Stellen eben nicht die Qualität.“

Max DiLeo (Vechta): „Das war heute ein ganz großer Kampf von uns allen. Wir konnten hier in dieser tollen Atmosphäre, vor diesen sehr lauten Fans bestehen. Wir wussten, dass sie nach der Halbzeit etwas wiedergutmachen wollten und mussten einfach so gut es eben ging dagegenhalten. Zum Glück ist uns das dann zum Ende hin immer besser gelungen.“

Skyler Bowlin (Würzburg): „Das, was wir in der 1. Halbzeit abgeliefert haben, war peinlich. Dass wir zwischen zwei Finals im FIBA Europe Cup stecken und ein paar Verletzungsprobleme haben, darf auch keine Erklärung dafür sein. Für uns geht es schließlich in jedem Spiel um unsere Chance auf die Playoffs. Es war wirklich enttäuschend, was wir da zunächst gezeigt haben. Aber ich bin stolz darauf, was die Mannschaft nach dem Seitenwechsel gespielt hat, wie sie mit Herz und Leidenschaft aufgeholt hat. Leider konnten wir das zum Ende hin nicht mehr belohnen. Aber ich bin wirklich stolz darauf, wie wir uns zurück in die Partie gekämpft haben.“

easyCredit Basketball Bundesliga – 30. Spieltag – Samstag, 27. April 2019 – 20.30 Uhr 

s.Oliver Würzburg – RASTA Vechta 85:92 (18:27 / 15:25 / 29:17 / 23:23)

Zuschauer: 3.011 in der s.Oliver Arena

Würzburg: Gabriel Olaseni (5 Punkte), Philipp Hadenfeldt (DNP), Xavier Cooks (16/9 Rebounds/6 Assists), Skyler Bowlin (25/5 Assists/5 Steals), Fynn Fischer (DNP), Florian Koch (4), Cameron Wells (4), Devin Oliver (21/7 Rebounds), Mike Morrison (4), Felix Hoffmann und Brad Loesing (6).


Vechta: Chris Carter (7 Punkte/6 Assists), Max DiLeo (9/2 Steals), T.J. Bray (DNP), Michael Kessens (8/2 Steals), Josh Young (9/4 Assists), Luc van Slooten (DNP), Clint Chapman (13/7 Rebounds), Philipp Herkenhoff (9), Austin Hollins (21), Seth Hinrichs (8/8 Assists) und Robin Christen (8/7 Rebounds).

Nächstes RASTA-Spiel: Am Dienstag, 30. April, um 19 Uhr gegen die HAKRO Merlins Crailsheim (ausverkauft).

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