PLAYOFFS, BABY! RASTA VECHTA SCHAFFT DIE SENSATION

easyCredit Basketball Bundesliga-Aufsteiger hat am Samstagabend mit einem 104:66-Heimsieg über Science City Jena die Playoffs erreicht. Dank des 21. Sieges am 29. Spieltag hat die Mannschaft von Erfolgstrainer Pedro Calles einen Platz unter den ersten Acht bereits sicher. Sieggaranten vor 3.140 Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome waren praktisch alle RASTAner, denn alle eingesetzten Spieler punkteten.

Der Traum wird wahr: RASTA zieht in die Playoffs ein. Foto: Christian Becker.

Schon im 1. Viertel stellten die Hausherren mit ihrer gewohnt aggressiven Defense die Weichen auf Sieg, forcierten acht Ballverluste bei Science City Jena. Nach gut vier Minuten führte das Calles-Team bereits mit 12:2 – Auszeit Jena (5. Minute). Auch nach dieser war RASTA das tonangebende Team, traf hochprozentig von jenseits der 6,75 Meter und sicherte sich auch noch sechs Offensiv-Rebounds. 13 Sekunden vor der Viertelpause krönte Clint Chapman das tolle 1. Viertel Vechtas mit dem vierten Dreier zum 28:13. Neun Assists in zehn Minuten zeugten von RASTAs Spielfreude an diesem historischen Abend.

Im zweiten Abschnitt kamen die Thüringer, mit neun Niederlagen in Serie nach Niedersachsen gereist, dann etwas besser in die Partie. Ex-RASTAner Oliver Mackeldanz stellte Vechtas Defense mit acht Punkten vor Schwierigkeiten. Und nach dem 34:18 durch Seth Hinrichs in der 13. Minute entwickelte sich erst einmal eine Partie auf Augenhöhe. Auf Seiten Vechtas fand im 2. Viertel nur einer von sieben Dreiern sein Ziel, RASTAs Vorsprung schmolz. Mit einem 7:0-Lauf verkürzte Science City Jena in der 16. Minute auf 30:37. Die Gastgeber fanden nun zurück in ihren Rhythmus, T.J. Bray stellte in der 18. Minute auf 44:32 – nächste Auszeit Jena. RASTA konnten den zweistelligen Vorsprung mit hinein nehmen in die Halbzeitpause und startete anschließend vollends durch.

Mit überragender Trefferquote, bärenstarker Defense und nach 30 Minuten schon 18 Assists gelang es dem Tabellenvierte, Science City Jena geradezu an die Wand zu spielen. Mit einem Vier-Punkte-Spiel bescherte Austin Hollins RASTA einen perfekten Start in die 2. Halbzeit (53:37, 21. Minute) und mit seinem nächsten Threeball in der 25. Minute stellte der US-Forward den Score erstmals auf +20 (62:41). Science City Jena erlaubte sich im 3. Viertel sechs Ballverluste, traf nur drei von 14 Versuchen aus dem Feld – RASTA hatte das Sagen. Unter ohrenbetäubendem Jubel an der Pariser Straße netzte mit Ablauf der 30. Minute dann auch noch Clint Chapman einen Dreier zum 78:47 ein, Vechta hatte das 3. Viertel mit 30.10 gewonnen.

Weiter auf dem Gaspedal blieben die Calles’ Schützlinge auch im Schlussabschnitt. Mit acht von zehn getroffenen 2-ern im 4. Viertel bauten die RASTAner ihren Vorsprung immer weiter aus, in der 28. Minute besorgte Chris Carter per Dreier schon das 95:60. Vechtas 100. Punkt der Partie war dann Seth Hinrichs vorbehalten (100:65, 39. Minute). Und 27 Sekunden vor der Schlusssirene konnte dann auch noch der elfte eingesetzte RASTAner treffen, Luc van Slooten vollendete nach schönem Carter-Pass zum 104:66-Endstand. Vier Vechtaer hatten gegen Science City Jena mindestens 15 Punkte erzielt, alle elf hatten mindestens eine Vorlage gegeben und neun von ihnen mindestens einen Rebound geholt – nackte Zahlen einer beeindruckenden Mannschaftsleistung.

Stimmen zum Spiel

Philipp Herkenhoff (Vechta): „Und war heute erst einmal wichtig, dass wir gut zurückkommen nach dem Spiel in Berlin, dass wir zu unserer Defense und zu unserem Team-Effort zurückfinden. Heute war das eine Team-Leistung, wir haben von Anfang an eine gute Verteidigung gespielt und so im 1. Viertel nur 13 Punkte zugelassen – darauf haben wir aufgebaut. Im 2. Viertel haben wir etwas nachgelassen, aber in der 2. Halbzeit wieder gut gespielt.  Die Verteidigung und die Team-Offense haben aber eigentlich über 40 Minuten gut funktioniert. Vor dem Spiel haben wir uns nicht damit beschäftigt, dass wir mit einem Sieg heute die Playoffs erreichen können. Wir haben uns nur darauf konzentriert, diesen Sieg zu holen. Aber es freut uns natürlich, dass wir jetzt sicher in den Playoffs sind. Das Thema Heimvorteil in den Playoffs wird im Team aber nicht thematisiert. Natürlich verfolgen wir auch, was die anderen Teams in der Liga machen. Aber wir schauen auf uns, von Spiel zu Spiel und wie wir das nächste in Würzburg gewinnen können. Mit ist der Team-Erfolg viel wichtiger als die persönliche Leistung. Der Coach schaut immer darauf, dass die, die auf dem Feld stehen, gut zusammenpassen. Aber natürlich freue ich mich immer darüber, wenn ich auf dem Feld stehe."

Pedro Calles (Vechta): „Ich denke auch, dass wir heute eine gute Reaktion gezeigt haben. Nach dem Spiel in Berlin habe ich den Jungs gesagt, dass ein nächstes Spiel in nur 48 Stunden das beste ist, was uns passieren kann. Denn in den letzten zwei Wochen haben wir wirklich gut trainiert, hatten jedoch unseren Rhythmus verloren. Heute war es wichtig, dass wir gleich von Beginn an wieder unsere Identität zeigen. Wir haben uns während des Spiels nicht damit beschäftigt, was auf der Anzeigetafel steht, sondern uns darauf konzentriert, unseren Plan durchzuziehen. Wir haben über 40 Minuten eine ordentliche Partie abgeliefert, so dass wir auch die Spielzeit gut verteilen konnten. Die Leistung der ganzen Mannschaft war wirklich gut. Jetzt kommt eine wichtige Trainingswoche auf uns zu, weil wir nach dem Samstagsspiel in Würzburg bereits am Dienstag wieder dran sind. Also, regenerieren, auf Würzburg vorbereiten und immer weiter machen." 

Oliver Mackeldanz (Jena): „Man muss ganz klar sagen, dass RASTA besser gespielt hat als wir. Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht, was RASTA eiskalt bestraft hat. Die letzten fünf Spiele sind für uns der Strohhalm, an den wir uns klammern müssen – was anderes bleibt uns nicht übrig. Wir müssen in jedem Spiel kämpfen und hoffen, dass wir gewinnen und irgendwie in der Liga bleiben. Dafür müssen wir uns alle den Arsch aufreißen, jeder einzelne muss kämpfen. Und wenn wir das machen, dann schaffen wir das am Ende. Das Spiel heute hat sich für mich fast wie ein Heimspiel angefühlt. Ich hatte hier drei tolle Jahre und habe die Zeit sehr genossen. Es war schön, alte Bekannte und Gesichter wiederzusehen.“                                                               

Marius Linartas (Jena): „Gratulation an Vechta zu diesem überzeugenden Sieg. RASTA hat eine gute Reaktion auf das Spiel in Berlin gezeigt. Von unserer Seite war das leider zu wenig. Wir haben uns 21 Ballverluste erlaubt, auch geschuldet der aggressiven Vechtaer Defense. Nach dem 2. Viertel sah es so aus, als würden wir noch im Spiel sein. Aber in der 2. Halbzeit haben sie uns geradezu zerstört, waren uns in allen Belangen überlegen. Jetzt werden wir schnell die Sachen packen, nach Hause fahren, uns dort in der Halle einschließen und auf das nächste Spiel vorbereiten.“ 

easyCredit Basketball Bundesliga – 29. Spieltag – Samstag, 20. April 2019 – 20.30 Uhr 

RASTA Vechta – Science City Jena 104:66 (28:13 / 20:24 / 30:10 / 26:19)

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Vechta: T.J. Bray (19 Punkte/2 Steals), Philipp Herkenhoff (17/2 Steals), Clint Chapman (17/5 Rebounds), Austin Hollins (15/4), Seth Hinrichs (8), Chris Carter (6), Max DiLeo (6), Josh Young (6/5 Assists), Robin Christen (4/5 Rebounds), Michael Kessens (4), Luc van Slooten (2), Tim Insinger (DNP).

Jena: Martynas Mazeika (3 Punkte), Ermen Reyes-Napoles (8), Sid-Marlon Theis (1), Julis Wolf (2), Julius Jenkins (6), Ronald Roberts (17/7 Rebounds), Derrick Allen (9/8 Rebounds), Mauricio Marin, Dru Joyce (2/2 Steals), Jan Heber, Oliver Mackeldanz (8) und Reggie Williams (10/5 Assists). 

Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag, 27. April, um 20.30 Uhr bei s.Oliver Würzburg.

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