Gerade einmal eine halbe Stunde hatte es am Montag gedauert, dann waren alle zu dem Zeitpunkt verfügbaren 1.000 Karten für RASTAs Heimspiele in den Playoffs vergriffen. Die Vorfreude in und um Vechta auf den Start des Viertelfinales zwischen den Vechtaern und rent4office Nürnberg könnte größer nicht sein. Am Freitag um 10 Uhr gehen erneut knapp 300 Tickets in den Verkauf über www.rasta-vechta.de. rent4office Nürnberg bringt am Freitag rund 20 Fans mit in den dann mit 3.140 Zuschauern ausverkauften RASTA Dome.
Das Vechtaer Team hat im ersten, im dritten (Dienstag, 12. April, 20 Uhr) und in einem eventuellen fünften Spiel (Sonntag, 17. April, 17 Uhr) Heimrecht. RASTAs Kapitän Derrick Allen weiß den Heimvorteil zu schätzen, ist sich der besonderen Bedeutung des Auftaktes bewusst: „Wenn du im ersten Spiel Heimrecht hast, liegt der Druck immer bei dir. Schließlich willst Du nicht mit dem Rücken zur Wand nach Nürnberg reisen. Wir müssen am Freitag auf uns schauen, so gut spielen, wie wir es fast die gesamte Hauptrunde über im RASTA Dome getan haben. Es wird darum gehen, gut zu verteidigen, das Rebound-Duell zu gewinnen und das zu tun, was die Coaches uns mit auf den Weg geben. Wenn wir das tun, wird alles so laufen, wie wir es uns wünschen.“
Bei weitem nicht so gelaufen wie geplant, ist die Hauptrunde für rent4office Nürnberg. Gut und gerne als „Lucky Loser“ kann man den Tabellenachten daher bezeichnen. Denn: sechs Spiele in Serie verlor das Team von Trainer Ralph Junge zuletzt. Trotzdem reichte es für die Nürnberger für die Playoffs. Trainer Ralph Junge nahm es im Gespräch mit RASTAs Medienpartnerin Oldenburgische Volkszeitung mit Humor: „Wir haben uns alle Mühe gegeben, die Qualifikation für die Playoffs zu verhindern. Selbst das hat nicht geklappt.“ Den Fehler, rent4office Nürnberg zu unterschätzen, wird in Vechta aber niemand machen. „Nürnberg ist vom Kader her, vom Potential, ein Top-4-Team“, ist sich RASTAs Coach Andreas Wagner sicher. Und weiter: „Das wird am Freitag unser drittes Spiel gegen sie. Und zum dritten Mal treffen wir auf eine neue Mannschaft. Spieler wie Cliff Tucker, Sebastian Schröder und Antanas Udras waren im Januar beim Rückspiel gar nicht dabei. Für uns ist es also erneut eine andere Situation. Aber zu allererst konzentrieren wir uns auf uns und müssen am Freitag ja auch erst einmal sehen, wer hier für Nürnberg auflaufen wird.“
Die Besten im Kader der Mittelfranken sind die „Big Men“ Robert Oehle und Dan Oppland. Während der Deutsche auf 10,1 Punkte und 6,6 Rebounds kommt, sind es beim US-Import ebenfalls 10,1 Punkte und 6,4 Rebounds. Auch stark: Dorian Green. Der Guard trifft 36,7% seiner Dreier, ist für 6,9 Punkte gut. Auch schnelle Hände hat der US-Amerikaner, klaut im Schnitt 1,3 mal pro Spiel den Ball. Alle individuellen Top-Leistungen konnten jedoch nicht verhindern, dass es während der Saison den ein oder anderen Wechsel im Kader gab. Beim Testspiel am Freitag in Jena (rent4office Nürnberg unterlag dem Hauptrundenzweiten mit 65:69) fehlten der US-Amerikaner Darius Theus und Mauricio Marin ohne Angaben von Gründen, während Kevin Bright offiziell wegen Rückenbeschwerden passen musste. Ex-RASTAner Dylan Talley (2013/2014 in Vechta) hatte die Nürnberger bereits kurz vor Ende der Hauptrunde verlassen müssen. Nach den Personalentscheidungen hofft Nürnbergs Ralph Junge auf die Wende zum Guten: „Die Rolle das Underdogs kann für uns auch eine Chance, ein Neustart sein. Wir stehen ohne Frage vor einer sehr großen Herausforderung und natürlich gehen wir als klarer Außenseiter in dieses Match-Up. Doch hat sich in meiner Mannschaft ein neuer Geist herauskristallisiert, der zeigt, dass die Jungs Bock auf diese Playoffs haben und darauf, dem Top-Favoriten Paroli zu bieten. Wir glauben an unsere Chance und haben nichts zu verlieren.“
Die zwei Duelle der Hauptrunde gewann RASTA Vechta. Am 24. Oktober gab es ein deutliches 91:60 in Vechta. Auswärts wurde am 16. Januar mit 84:81 gewonnen. So umkämpft und knapp wie das Spiel waren auch Begegnungen in der weiteren Vergangenheit. In RASTAs Aufstiegssaison 2012/2013 verloren die Vechtaer Zuhause (83:87) und gewannen auswärts (85:84). In der Saison 2014/2015 verloren die RASTAner ihr Spiel in Vechta mit 63:64 und das Spiel in Nürnberg mit 72:94. Nach sechs Partien zwischen den Nordwestdeutschen und den Mittelfranken steht es also 3:3. Fakt vor dem Viertelfinale 2016 ist: noch nie in der Geschichte der Playoffs der 2. Basketball-Bundesliga ProA konnte ein Achtplatzierter den Hauptrundenersten ausschalten. Vieles spricht also für RASTA Vechta, das bis auf die verletzten Acha Njei, Josh Young und Max Weber auf alle Spieler im Kader zurückgreifen kann.
Das erste Spiel zwischen RASTA Vechta und rent4office Nürnberg wird am Freitag ab 20 Uhr live im Internet auf www.sportdeutschland.tv übertragen. Präsentiert wird der Livestream von www.nord-hoops.de. Kommentatoren sind Hagen Staadt (NordHoops) und Carsten Boning von der Oldenburgischen Volkszeitung.
Freitag, 8. April 2016 (20 Uhr) – Playoff-Viertelfinale, Spiel 1:
RASTA Vechta (1.) – rent4office Nürnberg (8.)
Tickets: am Freitag ab 10 Uhr auf www.rasta-vechta.de
Livestream: www.sportdeutschland.tv/basketball
Liveticker: www.zweite-basketball-bundesliga.de