RASTA IST GEGEN EUROFIGHTER CHANCENLOS

Gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg verlor RASTA Vechta am Samstagabend mit 74:92 (33:46). Der Aufsteiger war am 23. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga trotz 29 Punkten von Top-Scorer Frank Gaines chancenlos.

Zwei Wochen nach dem letzten, Hoffnung machenden, Auftritt vor heimischen Publikum (70:77 gegen die Telekom Baskets Bonn) präsentierte sich RASTA Vechta von Beginn an nicht auf Höhe des Geschehens. Ludwigsburgs im 1. Viertel bärenstarkem Johannes Thiemann gelang in der 3. Minute per And-One die 7:2 Führung für die Gäste. RASTA konnte weder Defense noch Offense des Europapokal-Achtelfinalsten zunächst nichts entgegensetzen und lag nach Thiemanns Dunking mit einem Dutzend Zählern hinten (4:16, 5. Minute). Zum Ende des 1. Viertels schenkte Chad Toppert den RASTAnern noch drei Dreier ein und so lagen die Gastgeber mit 14:27 hinten (10. Minute). 78% 2er, 40%er und vier Offensiv-Rebounds: Ludwigsburgs beeindruckende Ausbeute des Anfangsviertels.

In der 13. Minute wurde es dann erstmals seit Einlauf der Teams wieder so richtig laut im zum 84. Mal in Serie ausverkauften RASTA Dome. 3.140 Fans schöpften nach Moses Ehambes Dreier zum 22:27 Hoffnung. Doch mehr ließen die Ludwigsburger nicht zu und zogen wieder davon. Nur 69 Sekunden nach Ehambes Treffer stopfte Tekele Cotton schon zum 33:22 für die Gäste ein – Auszeit RASTA. Die MHP RIESEN Ludwigsburger zogen Mitte des 2. Viertels bis auf 16 Punkte davon (25:41, 16. Minute) und waren immer Herr der Lage. Immerhin ein Highlight aus Vechtaer Sicht konnte noch Devin Searcy setzen, der einen Monster-Dunking zu präsentieren wusste – 33:46 (20. Minute)

Nachdem auch die ersten Aktionen nach dem Seitenwechsel nicht wirklich gut gelaufen waren, erwischten die Vechtaer dann doch einmal eine gute Phase. Frank Gaines verkürzte in der 25. Minute auf 48:55 und RASTA hatte gute Chancen den Score auf nur noch -5 zu stellen. Doch das Momentum verpuffte. Einmal mehr Chad Toppert traf aus dem Fastbreak heraus von jenseits der 6,75 Meter (48:58, 26. Minute) und Rocky Trice legte noch einen Dreier zum 48:61 aus Sicht der Vechtaer nach (27.). Nur 96 Sekunden nach der Chance zum Anschluss lagen die RASTAner wieder mit 13 Zählern hinten – der Knackpunkt. Bis zum Viertelende hatten die Ludwigsburger bei einer Quote von 44% bereits elf Dreier getroffen, bestraften alle Fehler der Vechtaer gnadenlos. Als Jack Cooley in der 33. Minute trotz Fouls von Philipp Neumann per Dunking traf und auch noch den Bonus-Freiwurf zum 78:59 versenkte, war RASTAs Niederlage endgültig besiegelt.

easyCredit Basketball Bundesliga – 23. Spieltag – Samstag, 25. Februar 2017 (20.30 Uhr):

RASTA Vechta – MHP RIESEN Ludwigsburg 74:92 (17:27 / 16:19 / 23:26 / 18:20)

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Topscorer Vechta: Gaines (29 Pkt./ 4-3er), Ehambe (18/4), Searcy (7/0), Allen (7/0), Geske (6/0), Gordon (3/0), Neumann (2/0), Broadus (2/0), Warech (0/0), Bekteshi (0/0), Standhardinger (0/0)

Topscorer Ludwigsburg : Toppert (17 Pkt./ 5-3er), Martin (15/3), Cooley (14/0), Thiemann (11/0), Trice (8/2), Hammonds (7/1), Cotton (6/0), Crawford (5/0), Breunig (4/0), McCray (3/1), Loesing (2/0)

Stimmen zum Spiel:

John Patrick (Ludwigsburg): „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben heute dem Programm der letzten Wochen getrotzt. Im Vorfeld war uns klar gewesen, dass wir dieses Spiel nicht bis in eine Crunchtime gehen lassen wollten. Wir wollten von Beginn an mit unserer Defense Druck machen. Das ist uns trotz müder Beine gelungen. Wir hatten zunächst Probleme mit RASTAs Shootern Frank Gaines und Moses Ehambe. Ab dem 3. Viertel hatten wir das dann aber auch halbwegs unter Kontrolle. Für uns war das heute jedenfalls ein seht wichtiger, ein großer Sieg. Gerade auch weil unsere Konkurrenten um Platz 8 verloren haben. Wir sind jetzt also einen guten Schritt weiter.“

Doug Spradley (Vechta): „Glückwunsch an John! Meiner Mannschaft habe ich gerade gesagt, dass wir spielen müssen wie Männer. Nur haben wir das heute nicht getan. John kenne ich schon seit zig Jahren, habe mehr als 20 Spiele gegen ihn gecoacht und deshalb war die Mannschaft auf Ludwigsburgs Spielweise gut vorbereitet. Im 3. Viertel hatten wir dann auch einmal eine gute Phase, hätten trotz einer unterirdischen Freiwurfquote bis auf fünf Punkte an Ludwigsburg rankommen können. Wir vergeben diese Chance aber leichtfertig und kassieren einen 0:8-Lauf ehe wir überhaupt wissen wie uns geschieht. Da war keine Kommunikation in unserer Defense, alle waren nur mit sich beschäftigt und haben sich nicht darum gekümmert, zu tun, was sie hätten tun sollen. Das Rebound-Duell haben wir klar verloren, weil wir physisch dominiert wurden. Für die Leistung heute gibt es keine Ausrede. Ich habe den Jungs gerade gesagt, dass man immer kämpfen muss, dass man immer alles geben muss. Aber sobald wir ein paar Punkte hinten waren war unsere Körpersprache schlecht und wir haben nicht mehr als Team gespielt. Jeder war mit sich selber beschäftigt, keine Team-Defense. Und dann wird das von einem Team wie Ludwigsburg, das so viele Waffen hat, sofort bestraft. Noch zum Schluss: Ich habe den Jungs noch gesagt, dass sie hoffentlich die Pfiffe im RASTA Dome gehört haben. Denn die haben wir verdient, weil wir zu wenig Leidenschaft gezeigt haben und weil zu viele Leistungsträger keine Leistung gebracht haben. Und so hat man gegen einen Klub wie Ludwigsburg keine Chance.“

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