Tatsächlich können die seit 16 Spielen sieglosen RASTAner den seit 22 Partien siegreichen Ulmern nur in einer Kategorie das Wasser reichen – beider Klubs Heimspiele sind immer ausverkauft. Bei genauerem Hinsehen ist jedoch auch hier ein gewaltiger Unterschied zwischen Aufsteiger und Spitzenklub zu sehen. Denn während ratiopharm ulm immer 6.200 Fans begrüßt, sind es im halb so großen RASTA Dome 3.140. Am Samstag wird sich das RASTATeam mit einer Handvoll Fans aus Vechta den „Uuulmern“ stellen.
 
Stellung beziehen muss das Team RASTA Vechtas nach der schwachen Vorstellung gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg (74:92) nun also ausgerechnet beim Spitzenreiter. Einen Sensationssieg beim Vizemeister erwartet niemand. Doch Kampf, Leidenschaft und Teamplay in Offense und Defense – alles am letzten Samstag schmerzlich vermisst – werden Coach Doug Spradley und alle RASTA-Fans einfordern. „So etwas wie am Samstag darf nicht noch einmal passieren. Noch haben wir ja die Chance auf den Klassenerhalt. Und ich glaube, dass das auch jeder verinnerlicht hat. Wir müssen in Ulm auf jeden Fall viel, viel besser spielen als zuletzt. Wir müssen unseren guten Charakter beweisen, mit Herz spielen und unsere Emotionen aufs Parkett bringen. Diese letzten zehn Spiele sind für uns, für den Klub, sehr wichtig und wir wollen alles daran setzen, noch die Kurve zu kriegen“, erklärt Vechtas Kapitän Derrick Allen.
 
In seinem dritten Spiel als Trainer RASTA Vechtas ist auch Doug Spradley Realist genug, um zu wissen, dass sein Team vom Papier her chancenlos ist gegen den Pokalsieger von 1996. „Ulm ist ein unglaublich gutes Team. Sie können sich voll auf die Liga konzentrieren und schaffen dies derzeit eindrucksvoll. Trotz Verletzungsproblemen gewinnen sie jedes Spiel – auch die knappen. Da ist eine große Siegermentalität herangewachsen“, weiß der 50-Jährige. Auch Allen ist sich der Übermacht des Teams von Thorsten Leibenath bewusst: „Gemeinsam mit Bamberg sind sie die Besten in der Liga. Ulm hat ein großartiges Team beisammen, in dem auch die Chemie einfach stimmt. In dieser Saison profitieren sie einmal mehr davon, dass sie viele Spieler halten konnten.“
 
Am letzten Spieltag sicherte sich ratiopharm ulm dank eines Auswärtssieges in Oldenburg (96:88 n.V.) als erstes Team der easyCredit BBL einen Platz in den Playoffs – zehn Spiele vor dem Ende der Regular Season. Mit im Schnitt pro Spiel 93,7 erzielten Punkten, einer 3er-Quote von 39,6% und weniger als zwölf Ballverlusten sind die Ulmer um Spielmacher Per Günther (3,8 Assists), die Top-Scorer Raymar Morgan (19,8 Punkte plus 6,8 Rebounds) und Chris Babb (15,4 Punkte) das offensivstärkste Team in Deutschland. Ihren Gegnern erlaubten die Baden-Württemberg bisher nur 76,2 Punkte im Schnitt pro Spiel, die Feldwurfquote ihrer Kontrahenten hielten sie bei mageren 43,8%.
 
Das Hinspiel im RASTA Dome am 17. Dezember endete übrigens 85:95. Bis Mitte des 3. Viertels hatten die Vechtaer gegen verletzungsgeplagte Ulmer begeisternd mitgehalten, mussten nach dem 53:53 in der 25. Minute aber abreißen lassen. Geschuldet war die Niederlage unter anderem dem überragenden Auftritt des Ulmers Tim Ohlbrecht. Der nun wegen einer Knieverletzung für lange Zeit ausfallende Center machte im Hinspiel 26 Punkte bei einer Feldwurfquote von 80%, verwandelte alle seine acht Freiwürfe und holte zwölf Rebounds. Da half es auch nichts, dass auf Seiten der RASTAner gleich fünf Spieler zweistellig gepunktet hatten und die Freiwurfquote mit 89,5% (17/19) nahezu perfekt gewesen war.
 
Das Rückspiel am Samstag in der Ende 2011 eröffneten ratiopharm arena wird am Samstagabend live im Free-TV auf SPORT1 gezeigt. Auch „Telekom Basketball“ ist wie gewohnt live dabei, sendet mit Kommentator Markus Krawinkel live ab 17.45 Uhr auf www.telekombasketball.de.
 
easyCredit Basketball Bundesliga – 24. Spieltag – Samstag, 4. März, 18 Uhr:

ratiopharm ulm (22-0, 1.) – RASTA Vechta (1-21, 17.)

Tickets: ausverkauft

Live: www.telekombasketball.de (ab 17.45 Uhr) und SPORT1 (ab 18 Uhr)

Liveticker: www.easycredit-bbl.de