RASTA verliert nach großem Kampf gegen ProA-Meister

Das Montagsspiel in der easyCredit Basketball Bundesliga hat RASTA Vechta mit 72:80 (42:40) gegen Science City Jena verloren. Vor 3.140 Zuschauern im zum 76. Mal in Serie ausverkauften RASTA Dome fiel die Entscheidung erst in der Schlussphase.

Kein Glück für RASTA: Gegen den ProA-Meister geht am Ende die Puste aus.

Mit einer knappen 60:58-Führung waren die RASTAner in das Schlussviertel gegangen, mussten in den letzten zehn Minuten aber ihrer Personalnot Tribut zollen. Nachdem Christian Standhardinger wegen einer Magen-Darm-Erkrankung gar nicht hatte auflaufen können – Moses Ehambe sowie Travis Warech hatten unter der Woche wegen selbigem flach gelegen und praktisch nicht trainiert –musste RASTA in der entscheidenden Phase auch noch auf Frank Gaines verzichten, der sich zu Beginn der 2. Halbzeit eine „Rote Karte“ eingehandelt hatte.

Bis in die Schlussphase hatte vieles bei RASTA gut ausgesehen. Gegen den ProA-Meister entwickelte sich vor 3.140 Zuschauern im RASTA Dome das erhoffte packende bis brisante Duell zweier Teams, die sich in der Vorsaison gleich viermal bis aufs Blut duelliert hatten. In der 9. Minute ging RASTA durch Frank Gaines mit 8:3 in Führung, Science City Jena konterte und der nach einer Gehirnerschütterung wiedergenesene Marcos Knight markierte per Dreier das 14:10 für die Gäste (7. Minute). Einen ganz besonderen Moment erlebten die Zuschauer Sekunden später. Derrick Allen, RASTAs Kapitän, eroberte mit seinen Punkten 5 und 6 an diesem Abend Platz 2 in der Bestenliste der easyCredit Basketball Bundesliga. Sowieso war es Allen, der ein fanatstisches 1. Viertel spielte, Jena acht Zähler einschenkte und sein Team so zum 22:20-Pausenstand trieb.

In der 16. Minute war es erneut Derrick Allen, der RASTAs Fans jubeln ließ. Aus dem Fastbreak heraus netzte der 36-Jährige zum 33:28 ein. Als Scott Machado zwei Minuten später die Shotclock per Dreier zum 36:32 besiegte, gab’s kein Halten mehr auf den Rängen. Dabei war dies noch nicht einmal der Höhepunkt des 2. Viertels. Jena ließ sich nicht abhängen, ging 14 Sekunden vor Ende der Halbzeit durch Oliver Clay mit 40:39 in Führung. Das bessere Ende dieses Durchgangs hatten aber die RASTAner. Für sie traf mit Ablauf der Uhr Travis Warech aus der Ecke per Dreier – 42:40, Pause.

Nach dieser ereignete sich eine der das Spiel mitentscheidenden Szenen. Frnak Gaines wurde beim Stand von 46:43 für RASTA nach einem Pfiff der Schiedsrichter des Parketts verwiesen. Von diesem Schock erholten sich die Hausherren erstaunlich schnell, kämpften auf Biegen und Brechen in Defense und Offense und wurden dafür mit einer 58:51-Führung in der 28. Minute belohnt. Leider – aus Sicht der Vechtaer – kam Science City Jena Sekunden vor Ende des 3. Viertels durch einen Dreier von Wayne Bernard bis auf zwei Zähler heran. RASTA ging mit einer knappen 60:58-Führung in den Schlussabschnitt.

In dem gingen den dezimierten Vechtaern zusehends die Kräfte aus. Als Julius Jenkins einmal mehr von „downtown“ für die Gäste getroffen hatte und die Thüringer mit 69:64 nach vorne brachte, schien die Messe gut vier Minuten vor Schluss bereits gelesen. Aufgeben aber kam für das Team von Andreas Wagner nicht in Frage. Mit noch 125 Sekunden auf der Uhr netzte Moses Ehambe seinen zweiten Dreier des Abends zum 71:71-Ausgleich ein – der RASTA Dome bebte. Doch die besagten gut zwei Minuten Restspielzeit gehörten Science City Jena. Marcos Knight, Julius Jenkins und Imanuel McElroy trumpften groß auf, zogen RASTA den letzten Zahn.

easyCredit Basketball Bundesliga - 8. Spieltag – Montag, 7. November 2016 (19 Uhr):

RASTA Vechta – Science City Jena 72:80 (22:20 / 20:20 / 18:18 / 12:22)

Topscorer Vechta: Warech (12 Pkt./ 2-3er), Allen (12/0), Machado (10/2), Ehambe (8/2), Searcy (8/0), Geske (7/0), Gaines (6/0), Bekteshi (5/1), Neumann (4/0).

Topscorer Jena : Knight (20 Pkt./ 1-3er), Jenkins (17/4), Bernard (16/3), Reyes-Napoles (8/2), McElroy (5/0), Clay (5/0), Wolf (4/0), Haukohl (3/0), Frease (2/0), Little (0/0), D.Schmidt (0/0), O.Mackeldanz (0/0).

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Stimmen zum Spiel:

Björn Harmsen (Jena): „Das war nach den vielen knappen Niederlagen heute ein sehr wichtiger Sieg für uns. Umso wichtiger, weil gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt errungen. Dass es hier nicht einfach wird vor dieser Kulisse war uns klar, so ist es ja auch gekommen. Wir haben aus den Fehlern in der Endphase der letzten Spiele gelernt, haben uns heute klüger angestellt. In der entscheidenden Phase haben wir dann die richtigen Entscheidungen getroffen.“

Andreas Wagner (Vechta): „Glückwunsch an Björn Harmsen und sein Team. Am Schluss haben die Jenaer das Spiel absolut verdient gewonnen. Ich bin aber trotz der Niederlage stolz auf meine Mannschaft. Sie hat in dieser Woche nicht komplett trainieren können. Moses Ehambe und Travis Warech wurden von einem Magen-Darm-Virus erwischt. Den hat dann auch noch Christian Standhardinger abbekommen. Ohne ihn und die angeschlagenen Spieler ist uns im 4. Viertel dann die Puste ausgegangen. Hätten wir gegen Ende besser ausgeboxt, hätten wir wohl noch eine Chance auf den Sieg gehabt. Aber wir waren einfach stehend K.O., konnten dem Druck der Jenaer nicht mehr standhalten. Noch einmal: Mit dem Ergebnis kann ich nicht zufrieden sein. Aber ich bin stolz auf die Mannschaft."

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