Rastas Riesen und die Kino-Atmosphäre in der WG (OV-Bericht vom 29.10.2010)

Vechta (cb) - In der WG von Andreas Kronhardt und Matthew Eric Reid an der Lohner Straße in Vechta ist immer etwas los. "Ihre freie Zeit verbringen die Jungs gerne bei Andi und Matt", verrät Patrick Elzie, Trainer der Basketballer von Rasta Vechta.

 

Und er schickt den Grund gleich hinterher: "Andi hat den mit Abstand größten Fernseher von allen, das ist wie im Kino." Kronhardt muss schmunzeln, als er darauf angesprochen wird: "Den Fernseher hab´ ich mir in meiner Zeit in Tübingen gegönnt und ihn nach Vechta mitgenommen. Wir zocken gerne an der Playstation." 50 Zoll, 134 cm Diagonale - das sind die Daten für seinen Plasma-Fernseher im XXL-Format.

Aber Andreas Kronhardt wartet nicht nur mit einem üppigen TV-Gerät auf, sondern auch mit guten Statistiken in der 2. Bundesliga ProB Nord. Rastas Neuzugang, der mit einer Größe von 2,04 m und einem Gewicht von 105 kg bestens geeignet ist für die Positionen des Centers bzw. des großen Flügelspielers, hat in den ersten fünf Saisonspielen im Schnitt 12,8 Punkte und 5,0 Rebounds pro Partie verbucht. Seine starken Wurfquoten aus der Nah- und Mitteldistanz (66,7 Prozent), bei den "Dreiern" (60,0) sowie von der Freiwurflinie (79,2) zeugen von einem guten Händchen. "Das ist bislang okay. Aber ich denke, da geht noch mehr. Ich hab´ noch viel Luft noch oben. Die Mannschaft findet immer besser zusammen, davon werden alle profitieren", erklärt Kronhardt. Den nächsten Schritt der Weiterentwicklung wollen er und seine Rasta-Kollegen am morgigen Samstag (20.00 Uhr) im Heimspiel gegen Eintracht Stahnsdorf machen.

Kronhardt wird dann wieder in der Startformation stehen. Elzie hält viel vom 21-Jährigen. Der Coach lobt die "sehr gute Fußarbeit und das gute Spielverständnis". Kronhardt sei zurückhaltend und fleißig. "Ein guter Junge. Ich hab´ großes Vertrauen in Andi", sagt Elzie. Der Coach macht jedoch auch keinen Hehl daraus, dass das Rebound- und Defenseverhalten von Kronhardt noch nicht konstant auf ProB-Niveau ist. Er müsse mit seinem robusten Körper noch mehr Präsenz unter dem Korb zeigen.

Kronhardt, der wie die meisten Rastaner einen Einjahresvertrag erhalten hat und im Rahmen des "Big Brother"-Projekts die U 10 des Klubs als Co-Trainer betreut, fühlt sich in Vechta und in der ProB pudelwohl. "Für junge deutsche Spieler gibt´s gute Chancen auf viel Spielzeit", sagt er. 26:39 Minuten stand der Hüne mit der besonderen Vita bislang im Schnitt auf dem Feld. Kronhardt wurde im August 1989 in Gasalkent in Usbekistan geboren. Sein Vater ist Usbeke, seine Mutter Kasachin. 1991 verschlug es die Familie, die deutsche Vorfahren hat, nach Schwäbisch-Hall in Baden-Württemberg.

Mit 17 Jahren zog Andreas Kronhardt dann nach Ludwigsburg, für die dortige BSG machte er acht Spiele in der 2. Bundesliga. Es folgten zwei Jahre beim SV Tübingen in der 1. Regionalliga Südwest. In der zweiten Saison, der Serie 09/10, gehörte er per Doppellizenz dem Kader des Bundesligisten Walter Tigers Tübingen an. Er hatte auch sechs Kurzeinsätze in der BBL - an der Seite seines Vorbilds Aleksandar Nadfeji. Der serbische Basketball-Star (einst Köln, Bonn, Alba Berlin) spielt inzwischen bei Bayern München. Kronhardt ist nach diversen Probetrainings in ganz Deutschland bei Rasta gelandet. Und seinen XXL-Fernseher hat er auch mitgebracht.

 

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