SENSATION: RASTA GEWINNT ERSTMALS BEIM FC BAYERN!

Aufsteiger RASTA Vechta hat für eine riesige Sensation in der easyCredit Basketball Bundesliga gesorgt. Am Sonntagnachmittag fügte die Mannschaft von Head Coach Ty Harrelson dem amtierenden Pokalsieger und Meisterschaftsfavoriten #1, dem FC Bayern München, die überhaupt erste Heimniederlage in dieser easyCredit BBL-Saison zu. Der 90:88-Sieg nach Verlängerung folgte exakt fünf Jahre nach dem bisher einzigen Vechtaer Erfolg über den Ligakrösus.

Ty Harrelson hat RASTA zum ersten Sieg in München geführt. Foto: Christina Pahnke

In Kürze

Dass RASTA Vechta in dieser Saison schon für so manche Überraschung gesagt hat, ist bekannt. Jetzt aber schossen die Niedersachsen den Vogel endgültig ab. Mit 19 Punkten lag das Harrelson-Team beim fünfmaligen Deutschen Meister schon zurück, spielte aber ein grandioses 4. Viertel und verdiente sich schließlich den bereits 15. Saisonsieg. Kapitän Chip Flanigan, der gut 40 Minuten auf dem Parkett stand, war mit 17 Punkten erfolgreichster Vechtaer Werfer, gefolgt von Joschka Ferner und Ryan Schwieger (je 15).

Fakten

Feldwürfe: RASTA 49% (35/72) - München 42% (31/73)
Zweier: RASTA 50% (22/44) - München 47% (18/38)
Dreier: RASTA 46% (13/28) - München 37% (13/35)
Freiwürfe: RASTA 88% (7/8) - München 81% (13/16)
Rebounds: RASTA 40 - München 38
Assists: RASTA 20 - München 21
Fouls: RASTA 17 - München 12
Ballverluste: RASTA 14 - München 10
Steals: RASTA 6 - München 8
Blocks: RASTA 4 - München 4
Points in the paint: RASTA 30 - München 34
2nd Chance Points: RASTA 14 - München 18
Fast Break Points: RASTA 13 - München 10
Höchste Führung: RASTA 6 (90:84) - München 19 (62:43)
Bester Zu-Null-Lauf: RASTA 15 (77:73) - München 10 (37:26)
Führungswechsel: 12
Gleichstand: 5

Stimmen zum Spiel

Ty Harrelson (Head Coach Vechta): „Ich bin sehr stolz auf meine Spieler, darauf, wie sie sich nach dem 16-Punkte-Rückstand zur Halbzeit zurück ins Spiel gekämpft haben. Bayern hat eine fantastische 1. Halbzeit gespielt, da hatten sie extrem gute Trefferquoten. Im 3. Viertel konnten wir den Rücktand schon ein wenig verkürzen. Ich habe die Jungs dann gefragt, ob sie es schaffen würden, den Rückstand zur 36. Minute auf nur noch sechs Punkte zu verkleinern. Sie haben es dann sogar geschafft, bis dahin auf einen Punkt ranzukommen. In den letzten fünf Minuten wollten wir dann so spielen, wie wir es im Training üben. Da geht es um verschiedene Szenarien und darum Stopps zu bekommen. Diese Defense sollten die Jungs dann spielen. Der nötige Einsatz war immer da. Und am Ende hat es sogar zum Sieg gereicht. Aber ich kann trotzdem nur betonen, dass Coach Laso einen so großartigen Job mit seiner Mannschaft macht. Wir wissen, dass sie sehr gut spielen. Umso schöner ist dieser Sieg für uns und, wie gesagt, wir können stolz darauf sein.“

Pablo Laso (Head Coach München): „Gratulation an Vechta, ihr Trainer sollte sehr stolz sein. Sie waren zur Pause 16 hinten, haben aber immer weitergekämpft und hatten das Spiel am Ende in ihren Händen. Das zeigt, warum sie so hoch in der Tabelle stehen. Sie haben sehr talentierte Spieler und waren in der Lage, im Spiel zu bleiben. Für uns war es kein guter Tag, wir kommen von einer harten Niederlage in Istanbul. Also war es keine sehr glückliche Woche. Wir haben den Gegner in der zweiten Halbzeit nicht mehr respektiert – wir dachten, das Spiel ist vorbei. Den Respekt vor ihnen, der wir in der ersten Halbzeit hatten, haben wir verloren. Dazu haben wir viele offene Würfe verpasst. Wir sind das ganze Jahr über ein Team, das verteidigen kann. In den letzten beiden Spielen waren wir das nicht mehr; wir haben nur mitgespielt, den Ball gut bewegt und korrekte Verteidigung gespielt – aber wir brauchen den Schritt extra. Das müssen wir uns wieder zurück erarbeiten.“

1. Viertel

Am 10. März 2019 hatte RASTA die Bayern in Vechta geschlagen. Das dies in 2024 erneut würde möglich sein, dafür standen die Zeichen nicht wirklich gut. Vechtas Spielmacher und MVP-Kandidat Tommy Kuhse ging erkrankt in die Partie, die Bayern liefen u.a. mit NBA-Champion Serge Ibaka auf. Trotzdem gelang es den Gästen, einen 3:6-Rückstand in eine 11:8-Führung (5. Minute) zu drehen. Dass die Bayern sich einen Vorsprung zurück eroberten, fiel nicht allzu sehr in die Waagschale. Denn RASTA blieb immer zwei, drei Punkte dran am turmhohen Favoriten und lag zur Pause nur mit 21:24 hinten. Bis dahin hatte das Harrelson-Team 11:5-Rebounds geholt, davon fünf am offensiven Brett - der Einsatz stimmte von Beginn an zu 100%.

2. Viertel

Von derlei norddeutscher Aufmüpfigkeit erst einmal herausgefordert, schwangen die Bayern im 2. Viertel die ganz große Keule. Sie trafen in diesem Abschnitt sechs von acht Dreiern, standen zur Halbzeit bei irren 10/15 (67%) von jenseits des Perimeters. Mit einem 10:0-Lauf zog der Turkish Airlines EuroLeague-Klub auf 37:26 (13.) weg und baute den Vorsprung noch weiter bis auf 46:29  (15.) aus. Mit einem Dreier stoppte Chip Flanigan RASTAs Durststrecke, es folgten weitere Punkte von Wes Iwundu und ein Dunking von Johann Grünloh zum 36:46 - RASTA sendete wieder Lebenszeichen. Zur großen Pause aber betrug der Rückstand wieder 16 Punkte, die Partie ‚Klein gegen Groß‘ schien den erwarteten Verlauf zu nehmen.

3. Viertel

Als Devin Booker in der 23. Minute den Ball durch die Vechtaer Reuse stopfte und den FCBB mit 62:43 nach vorne brachte, gaben nur noch wenige RASTA-Fans die Hoffnung auf eine Sensation im BMW Park auf. Noch in der 28. Minute lagen die Vechtaer mit 18 Punkten (52:70) hinten, ein Herankommen war aufgrund der bayrischen Stärke einfach nicht wirklich möglich. München hatte sich in den ersten 30 Minuten nur sechs Ballverluste erlaubt, dafür 17 Assists gespielt und 53% der Würfe aus dem Feld getroffen. RASTA netzte zwar ebenfalls überragend die Dreier ein (9/18), dies reichte aber nicht, um den Favoriten ins Wanken zu bringen.

4. Viertel

Am letzten Spieltag hatte RASTA zu Beginn des Schlussabschnittes 23 Punkte in Serie der MHP RIESEN Ludwigsburg kassiert und verloren. In München nun zeigte das Harrelson-Team seinerseits, zu was es in einer Schlussphase fähig ist. In den ersten sechs Minuten des 4. Viertels legten die RASTAner einen 19:3-Lauf hin, eroberten sich eine 77:73-Führung (36.). Im Gästeblock standen Vechtas Fans Kopf, Münchens Anhang traute seinen Augen nicht. 1:29 Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit besorgte Tanner Groves mit dem 80:78 (39.) eine weitere Gäste-Führung, welche Vladimir Lucic bei noch 13 Sekunden auf der Uhr egalisierte. Tommy Kuhse hätte nun wie schon so oft RASTAs Held werden können, sein letzter Wurf aber verfehlt sein Ziel um ein, zwei Zentimeter - Verlängerung.

Overtime

RASTAs Dreierquote blieb auch in den Extraminuten hoch. Allen voran Joschka Ferner zeigte einmal mehr, was für ein verlässlicher Schütze er ist. Der 28-Jährige scorte in Minute 41. zum 83:82 für RASTA, legte später nach zum 90:84 (44.). Mit zwei Steals und vier Punkten war Joel Aminu in der Overtime ebenso herausragend zur Stelle und Rich Aririguzoh hatte Vladimir Lucic per Block abgeräumt. Punktum: RASTA holte zwei Big Points aus dem BMW Park und sorgte somit zum zweiten Mal an einem 10. März für eine riesige Sensation gegen den FC Bayern München.

Ausblick

Nach der Rückkehr aus der bayerisch Landeshauptstadt am Montagmorgen werden die Vechtaer Mitte der Woche wieder ins Teamtraining einsteigen. Der nächste Gegner des nun Tabellenfünften ist der Deutsche Meister ratiopharm ulm mit den ehemaligen Vechtaern Philipp Herkenhoff und Robin Christen. Die Ulme sind punktgleich mit RASTA, in der Hinrunde hatte Vechta mit 106:102 nach Verlängerung beim Team von Head Coach Anton Gavel gewonnen. Restkarten für das Top-Spiel der easyCredit Basketball Bundeliga gibt es am Montag (11. März) um 17 Uhr. Tageskarten für RASTAs Heimspiele gibt’s auf https://tickets-rastavechta.reservix.de/events, telefonisch unter 0761/88849999 (Mo. Bis So., 6 bis 22 Uhr) oder an einer der Reservix-Vorverkaufsstellen.

easyCredit BBL - Saison 2023/24 - 24. Spieltag - 10.3.24 - 15:30 Uhr - BMW Park

FC Bayern München Basketball - RASTA Vechta 88:90 OT (24:21 / 32:19 / 14:18 / 10:22 / 8:10)

FCBB: Nick Weiler-Babb (9 Punkte), Sylvain Francisco (15/2 Steals), Carsen Edwards (18), Nelson Weidemann (DNP), Niels Giffey, Isaac Bonga (5/5 Rebounds), Leandro Bolmaro (15/7 Assists/2 Steals), Vladimir Lucic (2), Serge Ibaka (12/5 Rebounds), Niklas Wimberg, Elias Harris und Devin Booker (12/5 Rebounds).

VEC: Nat Diallo (DNP), Joschka Ferner (15), Tommy Kuhse (8), Ryan Schwieger (15/6 Assists), Johann Grünloh (4), Joel Aminu (10/4 Steals), Tanner Groves (7/7 Rebounds), Wes Iwundu (4), Chip Flanigan (17), Spencer Reaves und Rich Aririguzoh (10).

Zuschauer: 6.500 (ausverkauft)

RASTA Vechta - 2023/2024 - Der Kader

Spieler: Joel Aminu (Shooting Guard, 26, D), Richmond Aririguzoh (Center, 25, NGA/USA), Kaya Bayram (Point Guard, 19, D), Joshua Bonga (Point Guard, 18, D), Nat Diallo (Center, 23, D), Joschka Ferner (Small Forward/Power Forward, 28, D), Chip Flanigan (Small Forward, 27, USA), Tanner Groves (Power Forward, 24, USA), Johann Grünloh (Center, 18, D), Wes Iwundu (Small Forward, 29, USA), Noah Jänen (Small Forward, 19, D), Jack Kayil (Point Guard, 17, D), Tommy Kuhse (Point Guard, 26, USA), Spencer Reaves (Shooting Guard, 28, USA/D), Ryan Schwieger (Shooting Guard/Small Forward, 24, USA), Luc van Slooten (Small Forward/Power Forward, 21, D), Linus Trettin (Small Forward, 18, D). Head Coach: Ty Harrelson (43, USA/AUS). Assistant Coaches: Miguel Zapata (43, ESP) und Marius Graf (32, D). Performance Coach: Domenik Theodorou (37, D).

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