 Druck vom MVP-Kandidaten: Rasta Vechtas Markus Hallgrimson (vorne) wird von Rhöndorfs DeUndrae Spraggins attackiert. Rasta gastiert am Sonntag in Braunschweig. Foto: el
Vechta (cb) - Das Saisonziel Klassenerhalt ist längst erreicht, die Akkus sind leer, die Luft ist raus - die Basketballer von Rasta Vechta fiebern dem Ende einer langen, kräftezehrenden Saison entgegen. Noch dreimal 40 Minuten, dann ist Rastas erste Serie in der 2. Bundesliga ProB vorbei. "Ich kann die Jungs verstehen, wenn sie körperlich und mental müde sind. Die erste Saison in der ProB ist schwer. Aber wir müssen uns nochmal aufraffen. Wir wollen die Saison gut zu Ende bringen und uns besser präsentieren als gegen Rhöndorf", sagt Rastas Trainer Patrick Elzie vor dem drittletzten Spiel am Sonntag (15.00 Uhr) bei den Spot Up Medien Baskets Braunschweig.
Rhöndorf - Elzie schaudert´s noch heute, wenn er auf das österliche Duell mit dem neuen Meister angesprochen wird. Mit 68:107 wurde sein Team vom Spitzenreiter abgefertigt, es war eine üble Demontage - auch weil Vechta nicht richtig dagegenhielt. "Das war peinlich. Ich hoffe, dass die Mannschaft in dieser schwierigen Situation eine gute Antwort gibt", so Elzie. Das Projekt Wiedergutmachung nimmt Rasta ohne den an einem hartnäckigen Virus erkrankten Marvin Boadu in Angriff. Der junge Aufbauspieler, der gegen Rhöndorf ausschied und sich noch in der Halle übergeben musste, bekam eine Zwangspause verordnet. Boadu ging es bei seinem Osterbesuch bei seiner Mutter in Hamburg so schlecht, dass er sogar ins Krankenhaus kam. Auch Chris Thompson und Joe Buck lagen unter der Woche flach, sie sind am Sonntag in der "Alten Waage", so heißt die Heimspielstätte des Braunschweiger BBL-Unterbaus, aber dabei. Gleiches gilt für Gintaras Grigisas, der gegen Rhöndorf passen musste. Der Kapitän, der nach der Saison seine Karriere beendet, ist heiß auf das Comeback, schließlich will er seine Abschiedstour mit einem Sieg starten.
Rein tabellarisch könnte es ein Duell auf Augenhöhe werden. Braunschweig ist Zehnter mit 40 Punkten, Vechta liegt mit 37 Zählern auf Rang 14. Aber: Die chronische Auswärtsschwäche in dieser Saison (nur 2 Siege) und die gravierenden Defense-Probleme im Jahr 2010 (sechsmal über 100 Gegenpunkte) machen Vechta zum Außenseiter. Das Hinspiel verloren die Rastaner mit 78:83 - weil sie Philipp Friedel nicht stoppen konnten. Der 22-jährige Aufbauspieler machte in Vechta 35 Punkte, davon 28 in der ersten Halbzeit. "Er darf nicht heißlaufen", so Elzie. Friedel wurde in dieser Woche von der Liga für die Wahl zum "Spieler des Jahres" nominiert. Die neun anderen "MVP"-Anwärter sind Jackson Capel (Stahnsdorf), Ahmad Smith (Herten), Will Chavis (Nürnberg), Chris Rojik, DeUndrae Spraggings (beide Rhöndorf), Willis Gardner (Frankfurt II), Hunter Henry (Leverkusen), Henje Knopke und Frank Theis (beide Wolfenbüttel). Spieler von Rasta sind nicht nominiert, auch nicht für die Parallelwahl zum "Youngster des Jahres".
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