Souveräner Auftritt, aber noch Luft nach oben

OV Vechta (cb) – Die bundesweiten Playoffs rücken immer näher – und die Basketballer von Rasta Vechta sind auf dem besten Wege, sich eine glänzende Ausgangsposition zu verschaffen. Mit einem souveränen 83:72 (43:34)- Sieg beim Schlusslicht SSV Lok Bernau verteidigte Rasta Vechta am Samstagabend seinen zweiten Tabellenplatz in der 2. Bundesliga ProB Nord.

 

Vor den beiden letzten Spielen der Hauptrunde liegt Vechta einen Punkt vor den Hertener Löwen (3.) sowie zwei Zähler vor Eintracht Stahnsdorf (4.). Gegen beide Top-4-Rivalen haben die Rastaner den direkten Vergleich verloren, aber wenn sie am kommenden Samstag gegen Wulfen und eine Woche später in Leverkusen gewinnen, spielen die Vergleiche keine Rolle mehr. Kurzum: Rasta hat’s selbst in der Hand.

In Bernau ließ Rasta nichts anbrennen. „Wir haben den Gegner nicht unterschätzt und hatten ihn gut im Griff“, sagte Trainer Pat Elzie nach Saisonerfolg Nummer 15. Und der Amerikaner ergänzte: „Wir waren individuell deutlich besser besetzt und eigentlich nur durch Fouls zu stoppen.“ Die neun Spieler des SSV Lok Bernau kamen zusammen auf 28 Fouls. Rasta ging insgesamt 34 Mal an die Freiwurflinie, 27 Würfe waren drin. Die individuelle Klasse, die Elzie ansprach, verkörperten vor allem Marvin Boadu und Matthew Eric Reid. Die beiden Aufbauspieler des Tabellenzweiten hatten einen derart starken Zug zum Korb, dass Bernau fast immer einen Schritt zu spät kam. Kapitän Boadu war am Ende mit 26 Punkten Topscorer der Partie – und das mit nur 26 Minuten Spielzeit. „Marvin hat ein super Spiel gemacht“, lobte Elzie den 21-Jährigen, der bereits zur Pause 19 Punkte auf seinem Konto hatte und im Schlussviertel geschont wurde. Reid glänzte derweil mit 21 Punkten, acht Assists und einer 100-Prozent-Quote an der Freiwurflinie. „Marvin und Matt waren der Motor der Mannschaft“, erklärte Elzie. Sein Team lag vor 400 Zuschauern in der Sporthalle Heinersdorfer Straße nur in den ersten fünf Minuten zurück (4:8, 7:12), mit einer 8:0-Serie zum 15:12 übernahm der Favorit dann aber das Kommando.

Im zweiten Viertel erspielte sich Rasta dank einer guten Abwehrarbeit ein kleines Polster (36:25, 43:34). Die Dominanz des Gastes setzte sich auch im dritten Durchgang fort. Angeführt von Christopher Thompson und Marcus King- Stockton, erhöhte Rasta den Druck in der Defense und den Vorsprung (50:36, 58:44, 65:50).

Der Start des Schlussviertels gehörte dann Daniel Krause, der mit sechs Punkten in Folge für den größten Vorsprung der Partie sorgte – beim 73:54 waren es 19 Punkte Differenz. In der Folgezeit wechselte Elzie viel durch, darunter litt der Spielfluss. Die Bernauer, die ihren besten Akteur in US-Flügelspieler Dreshawn Vance (22 Punkte und 10 Rebounds) hatten, nutzten die Chance zu einer leichten Ergebniskosmetik. Der Aufsteiger aus dem brandenburgischen Kreis Barnim war allerdings weit davon entfernt, dem Spiel noch eine Wende zu geben. „Während der gesamten Partie hatte ich nie das Gefühl, dass wir verlieren könnten“, sagte Elzie. Beim souveränen Auftritt gab es aber auch noch Luft nach oben. Elzie ärgerte sich über 21 Ballverluste und die Tatsache, dass Rasta 14 Offensivrebounds des Gegners zuließ. „Das sind einfach zu viele für ein Spitzenteam“, so Elzie. Die eher schwache 3er-Ausbeute (2 von 8) gefiel ihm auch nicht, er sagte allerdings: „Den fehlenden Mut bei den Dreiern kann man vielleicht noch mit dem sehr rutschigen Boden erklären.“ Auch Bernau hatte kein Glück von jenseits der 6,75-m-Linie (2 von 18). Fazit von Elzie: „Normalerweise müssen wir so ein Spiel mit 30 Punkten Unterschied gewinnen. Aber wir haben unsere Aufgabe erledigt – Sieg ist Sieg.“

Quelle 14.02.2011: OV Vechta carsten Boning

 

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