SPEKTAKEL: RASTA WIRFT KIRCHHEIMER RITTER VOM PFERD

In einem begeisternden Spiel der 2. Basketball-Bundesliga ProA besiegte RASTA Vechta am Samstagabend die VfL Kirchheim Knights mit 110:81 (55:42). Vor den Augen von Bundestrainer Henrik Rödl überragte RASTAs Chris Carter mit 22 Punkten (fünf Dreier) und neun Assists, Seth Hinrichs schaffte ein Double-Double aus 13 Punkten und elf Rebounds. Drei weitere Vechtaer punkteten vor 3.140 Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome zweistellig.

Auf Händen getragen: RASTAs Physiotherapeutin Natalja Krol hatte am Samstag Geburtstag. Foto: Christian Becker.

An der Pariser Straße durften sich die Fans vom Jump weg über ein Offensiv-Spektakel freuen. RASTAs Chris Carter traf Mitte des 1. Viertels seine ersten zwei von insgesamt fünf Dreiern, Vechta führte in der 5. Minute mit 10:9. Die Treffsicherheit des Spielmachers konterte auf Kirchheimer Seite Corban Collins, der ebenfalls früh in Wurflaune war. In der 8. Minute traf er zum 18:19 aus Sicht der Gäste, legte nach zum 24:20 (10. Minute).

Auf das 21:25 zur ersten Pause hatte einmal mehr Carter die passende Antwort, traf nach 19 Sekunden im 2. Viertel von Downtown zum Anschluss. Philipp Herkenhoff legte ebenfalls von jenseits der 6,75 Meter und per Dunking nach – 32:27 (13. Minute). In der 15. Minute war es erneut Collins, der die Kirchheimer im Spiel hielt, traf einen von insgesamt drei Dreiern zum 34:34. Die zweite Hälfte des 2. Viertels aber gehörte dann komplett den Hausherren. Von 39:36 (16. Minute) auf 53:36 davon – angetrieben von Seth Hinrichs, der zu diesem 14:0-Lauf sieben Punkte beisteuerte.

Die bis dato höchste Führung im Spiel besorgte Jeremy Dunbar seinem Team. Der RASTAner traf einen von insgesamt 13 Vechtaer Dreiern zum 67:48 (24. Minute). Bis auf 76:55 (28. Minute) baute das Team von Coach Doug Spradley seinen Vorsprung aus, ehe die Kirchheim Knights auch mal wieder so wirklich zum Zug kamen. Die Gäste legten einen 12:1-Lauf aufs Parkett, lagen zu  Viertelpause nur noch mit 67:77 zurück.
In der 34. Minute sendete Kirchheims Elijah Allen per Dreier zum 76:87 das dann letzte Lebenszeichen der Ritter. Die restlichen Minuten dominierten die RASTAner in beeindruckender Manier. Zunächst zwang Robins Christens Dreier zum 94:76 Kirchheims Coach Anton Mirolybov zur nächsten Auszeit (35. Minute). Doch auch diese konnten Sturm und Drang der Vechtaer nicht stoppen. In der 37. Minute machte Josh Young per And-One das 100:76, es folgten noch ein Monsterblock und ein wunderschöner Korbleger durch die Hintertür von Luc van Slooten (104:76, 39. Minute).

Sieben RASTAner hatten beim 110:81-Heimsieg, dem elften in der Saison, jeweils mindestens acht Punkte erzielt. Vechta traf herausragende 52% seiner Dreier und dominierte die Rebounds – 44:24. 28 Assists waren ein weiterer Beweise für die Spielfreude des Tabellenführers im Duell mit den Kirchheim Knights. Dass Seth Hinrichs alle seine sieben Würfe, darunter zwei Freiwürfe und einen Dreier, getroffen hatte und seinem Double-Double auch noch sechs Assists hinzugeführt hatte, machte den Forward neben Spielmacher Chris Carter zum bestimmenden Mann an diesem sehr unterhaltsamen Abend.

Anton Mirolybov (Kirchheim): „Gratulation an Coach Spradley und sein Team. Sie haben heute gezeigt, warum sie Tabellenführer sind. Ich sitze hier mit gemischten Gefühlen. Das 1. und das 3. Viertel gewinnen wir mit 50:43. Das 2. und das 4. Viertel verlieren wir mit 31:67. Warum das so frappierend war, kann ich noch gar nicht sagen. Wenn wir versucht haben das Tempo zu kontrollieren, wenn wir in der Offense gut zusammen gespielt haben, haben wir es sehr gut gemacht. Aber als wir von unserem Plan abgerückt sind, als wir angefangen haben zu schnell die Würfe zu nehmen und Vechta das Tempo überlassen haben, da haben sie uns dann richtig wehgetan – wir hatten einen 0:14-Lauf im 2. und einen 0:19-Lauf im 4. Viertel. Auf jeden Fall hat heute die bessere Mannschaft gewonnen. Zwar haben wir gezeigt, dass wir auf dem Level mithalten können. Aber heute eben nur 20 Minuten.“

Doug Spradley (Vechta): „Dank für die Glückwünsche, Anton. Nach dem Köln-Spiel, wo es in der Offense ja eher durchwachsen, dafür in der Defense gut gelaufen ist, hatte ich gehofft, dass wir heute ein Spiel erleben, wo wir uns gute Würfe erarbeiten und hochprozentig würden treffen können. Phasenweise haben wir das heute geschafft. Aber nicht über 40 Minuten – das nervt mich. Heute kamen diese nicht guten Phasen immer dann, wenn wir gewechselt haben – so im 1. und im 3. Viertel. Das kann nicht sein und unsere Spieler sind besser als das, was sie dann gezeigt haben. Definitiv ist das ein Punkt, wo wir uns besser konzentrieren und besser arbeiten müssen. Sehr zufrieden bin ich mit dem Rebound-Verhältnis. Denn Kirchheim ist eine gute Mannschaft in dieser Sache. Und es hat mich sehr gefreut, dass wir unseren jungen Spielern wichtige Minute geben konnten. Es war ein gutes Spiel, gute Unterhaltung. Auch wenn wir eine tiefe Bank haben, ist es jetzt aber auch gut, dass diese Englische Woche vorbei ist. Das Team hat jetzt zwei Tage frei, kann regenerieren und dann konzentrieren wir uns auf unseren nächsten Gegner.“

Samstag, 17. Februar, 19.30 Uhr – 2. Basketball-Bundesliga ProA – 23. Spieltag

RASTA Vechta vs. VfL Kirchheim Knights 110:81 (21:25 / 34:17 / 22:25 / 33:14)

Für RASTA spielten: Chris Carter (22 Punkte/9 Assists), Jeremy Dunbar (8), Chris Razis (4), Josh Young (14), Andrew Smith (8), David Gonzalvez (7), Radii Caisin, Philipp Herkenhoff (16), Luc van Slooten (4), Dirk Mädrich (2), Seth Hinrichs (13/11 Rebounds) und Robin Christen (12).

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Komplette Statistik: www.zweite-basketball-bundesliga.de

Pressekonferenz, Re-Stream und Highlights: www.airtango.live  

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