Titelkampf: RASTA will die Meisterschaft

Für RASTA Vechta geht es nach dem errungenen Aufstieg in die Beko Basketball Bundesliga jetzt um die Krönung der Saison 2015/2016. Am Donnerstag (17 Uhr, live auf www.sportdeutschland.tv) steigt das Final-Hinspiel der 2. Basketball-Bundesliga ProA. RASTA trifft in der Sparkassen-Arena auf Science City Jena.

„Goldene Ananas“ oder „sportlich wertlos“ – so oder ähnlich heißt es mancherorts, wenn über das Finale der 2. Basketball-Bundesliga ProA gesprochen wird. Schließlich haben sowohl RASTA Vechta als auch Science City Jena mit dem Einzug ins Endspiel ihr Saisonziel bereits erfüllt, nämlich: den Aufstieg erreicht. Doch wer den beiden Spielen der absoluten Top-Teams der Saison wenig oder gar keine Bedeutung zumisst, hat die Rechnung ohne RASTA gemacht. Wenn die Vechtaer am Donnerstag (Himmelfahrt) um 17 Uhr zum Tip-Off in der Sparkassen-Arena in Jena bereitstehen, werden sie vor Motivation nur so strotzen. „Wir wollen diese Meisterschaft. Unbedingt. Der Aufstieg war das eine. Jetzt wollen wir die Krönung. Alle sind voll fokussiert und freuen sich auf das Duell“, so RASTAs Kapitän Derrick Allen.

Auch Vechtas Trainer Andreas Wagner hatte direkt nach dem dritten Sieg im Halbfinale über die OeTTINGER Rockets Gotha deutlich gemacht, dass die Saison nun keinesfalls gelaufen sei. „Wer mich kennt, weiß, dass ich mit dem 2. Platz nicht zufrieden bin. Wir wollen jetzt auch noch unsere beiden letzten Spiele gewinnen“, so der 40-Jährige. Sein Gegenüber, Jenas Trainer Björn Harmsen, ist nicht weniger ehrgeizig, will die Meister ebenfalls unbedingt. Verdient hätten den Titel allerdings beide Mannschaften, so Harmsen: „Es ist eigentlich schade, dass es nur einen Titel gibt. „Beide Mannschaften haben eine beeindruckende Saison gespielt, jede auf ihre Art und Weise. Nur drei Niederlagen bis zum Finale, das ist schon beachtlich“, so Harmsen im Gespräch mit RASTAs Medienpartnerin Oldenburgische Volkszeitung.

Eine nahezu perfekte Saison hat Science City Jena bisher hingelegt. Das Team von Björn Harmsen hatte sich den Aufstieg in die Beko BBL zum Ziel gesetzt und diesen in beeindruckender Manier erreicht. Im Viertel- und im Halbfinale gewannen die Thüringer alle sechs Spiele, marschierten in das Finale der 2. Basketball-Bundesliga ProA. Seit nunmehr 13 Spielen ist Science City Jena ungeschlagen. Von den letzten 20 Partien verloren die Jenenser nur eine – gegen RASTA. Das war die überhaupt erst einzige Niederlage gegen die Vechtaer in bis dato fünf Duellen. Geschadet hat das 74:79 vom 19.2.2016 im RASTA Dome der Harmsen-Truppe nicht, sie war umgehend wieder in der Spur und siegte fortan unaufhörlich.

Während der Saison verkraftete Science City Jena sogar den Abgang des Top-Scorers. Für Jelani Hewitt kam aus Heidelberg Marcos Knight. Der Power Forward übernahm sofort die Rolle des „Go-to-Guy“ und kommt auf 14,7 Punkte und 6,1 Rebounds. Mit Immanuel McElroy haben die Jenenser auch einen Ex-BBL-Star in ihren Reihen. „iMac“ ist Dreh- und Angelpunkt des Teams, kommt auf 13,2 Punkte und 3,4 Assists. Ein weiterer Hochkaräter in den Reihen des Aufsteigers ist Guido Grünheid. 2,08 Meter groß, 114 Kilogramm schwer – ein echter Hüne. Der „Big Man“ ist mit reichlich Erstligaerfahrung gesegnet und legt für Jena 8,6 Punkte und 4,2 Rebounds auf. Dank Jena-Urgestein Ermen Reyes-Napoles und Wayne Bernard sind die Harmsen-Schützlinge auch jenseits der 6,75-Meter-Linie sehr gut aufgestellt, treffen insgesamt 31,7% ihrer Dreier.

Von solchen Zahlen mehr als nötig beeindruckt zeigen muss sich RASTA Vechta jedoch nicht. Der Hauptrundenerste und Gewinner von ebenfalls sechs Playoff-Spielen in Serie ist seit 25 Partien unbesiegt, hat 30 seiner letzten 31 Spiele gewonnen. Im Viertel- und Halbfinale legten die RASTAner im Schnitt 85,5 Punkte pro Spiel auf (Jena 70,5). Auch bei den Rebounds ist RASTA mit 40,5 (Jena 38,3) nach wie vor top. Ballverluste leisten sich die Vechtaer mit 9,8 nur wenige (Jena 14,3). Und sie bestechen durch Treffsicherheit aus dem Feld: 49,1% der Würfe aus der Nah- und Mitteldistanz sind erfolgreich. Von „downtown“ – also jenseits der 6,75 Meter – landen starke 40,5% im Korb des Gegners. Dabei schießt RASTAs Jeremy Dunbar mit 60,7% getroffener Dreier in den Playoffs wohl den Vogel ab. Auch Travis Warech hat mit 46,5% eine ganz starke Quote aufzuweisen. Grundsätzlich gilt: bei RASTA können derzeit nahezu alle in der Rotation stehenden Spieler punkten – im Schnitt pro Spiel kommen gleich sieben Vechtaer auf mindestens 9,2 Zähler. Auf Seiten Science City Jenas liegt die Hauptlast in der Offensive auf den oben bereits erwähnten Immanuel McElroy und Marcos Knight. Sie kamen in den Playoffs bisher auf 16,0 (McElroy) bzw. 15,0 Punkte (Knight). Power Forward Marcos Knight gehört mit 8,2 geholten Rebounds pro Spiel auch zu den besten in dieser Kategorie. Dessen Duelle mit RASTAs „big men“ um Christian Standhardinger, Derrick Allen und Co. dürfen also mit Spannung erwartet werden.

Das Spiel in der Jenenser Sparkassen-Arena, welches am Mittwochvormittag noch nicht ausverkauft war, wird am Donnerstag auch live im Internet übertragen. Über www.sportdeutschland.tv kommen alle Fans in den Genuss des ersten von zwei Finalspielen.  Das Rückspiel steigt dann am Sonntag um 15 Uhr im Vechtaer RASTA Dome. Tickets in allen Kategorien für das Endspiel in Vechta gibt es am heutigen Mittwoch ab 17 Uhr auf www.rasta-vechta.de.

Donnerstag, 5. Mai 2016 (17 Uhr) – Finale, Hinspiel:

Science City Jean (2.) – RASTA Vechta (1.)

Tickets: tinyurl.com/zjn4l8x

Livestream: www.sportdeutschland.tv/basketball

Liveticker: www.zweite-basketball-bundesliga.de

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