Tolle 1. Halbzeit reicht nicht für die Sensation

RASTA Vechta hat am Montag mit 74:83 (45:29) bei ALBA BERLIN verloren. In der Hauptstadt hatte der Aufsteiger eine ganz starke erste Halbzeit abgeliefert, musste sich dann aber einem übermächtigen Playoff-Team beugen.

Mehr als 6.000 Zuschauer waren am 2. Weihnachtstag in die Mercedes-Benz Arena in Berlin gekommen, darunter rund 150 Fans aus Vechta. Und denen wurde ab Mitte des 1. Viertels so richtig warm ums Herz, weil ihr Team glänzend aufgelegt war. Nach einem 8:11-Rückstand gingen die RASTAner in der 5. Minute durch Christian Standhardinger mit 15:11 in Führung. Und als Ex-ALBAtross Derrick Allen per Dunking zum 21:16 abschloss, nahm Berlins Trainer Ahmet Çaki eine erste Auszeit (9. Minute). Doch noch vor Viertelende klaute sich Frank Gaines den Ball von den Berlinern und vollendete aus dem Fastbreak heraus zum 26:18 für die Gäste.

RASTA dominierte das 2. Viertel vor allem durch die Defensive und Devin Searcy, RASTAs baumlanger Center, sicherte sich wie Christian Standhardinger Rebound um Rebound. Sercy setzte sich in der Zone gleich gegen drei Berliner durch und traf in der 17. Minute zum 37:36 für das Team von Trainer Andreas Wagner. RASTAs Fans hielt es da schon lange nicht mehr auf den Sitzen und der nächste Jubel nahte. In der 17. Minute klaute sich Trevor Cooney den Ball, lief allen Berlinern davon und stopfte ein zum 39:26 für die Vechtaer. Und: es wurde noch besser aus Sicht des Tabellenletzten. Moses Ehambe traf zwei Dreier in Serie und so nahmen die Vechtaer eine 
16-Punkte-Führung mit in die Halbzeit – verkehrte Welt beim Duell des Aufsteigers gegen den achtmaligen Deutschen Meister.

In den ersten zwei Minuten nach dem Seitenwechsel aber fand ALBA BERLIN dann endlich in die Partie. Nach nur 115 gespielten Sekunden hatten die Hauptstädter auf 37:45 verkürzt – Auszeit RASTA Vechta. Die Berliner verteidigten nun so aggressiv, wie man es von ihnen gewohnt ist, forcierten reihenweise Turnover der Vechtaer und holten Punkt um Punkt den zur Halbzeit noch so großen Rückstand auf. 2:28 Minuten vor Ende des 3. Viertels war RASTAs Vorsprung auf nur noch einen Zähler (54:53) zusammengeschmolzen. Doch Wagners Team hatte noch eine Antwort auf dieses Comeback der ALBAtrosse parat. Erst zog der stark aufspielende Niklas Geske gekonnt durch die Zone und dann traf Travis Warech per Dreier zum 59:53 – Pause.

In der 32. Minute kassierten die RASTAner ein And-One von Dragan Milosaljevic, führten nur noch mit 61:60. Und eine Minute später brachte Elmedin Kikanovic ALBA BERLIN erstmals seit der 4. Minute nach vorne (62:61). Der Aufsteiger aus dem Oldenburger Münsterland lief nun Gefahr, Mut und Hoffnung zu verlieren, da der Favorit seine Stärken immer besser auszuspielen wusste. Mitte des 4. Viertels kassierten die Vechtaer innerhalb von 30 Sekunden gleich zwei Dreier und lagen 63:68 zurück – Auszeit. Doch RASTA hatte sein Pulver verschossen, ALBA gab nun weiter Vollgas. Carl English traf in der 37. Minute mit Berlins achtem Dreier zum 74:66 und Kikanovics And-One zum 77:68 bedeutete 2:54 Minute vor dem Ende schon die Vorentscheidung.

Der 74:83-Niederlage bei ALBA BERLIN folgt für RASTA Vechta bereits am Freitag (19 Uhr) das nächste Spiel. Im mit 3.140 Zuschauern zum 80. Mal in Serie ausverkauften RASTA Dome empfängt das Team von Andreas Wagner die GIESSEN 46ers. Auch diese Partie wird live und in HD auf „Telekom Basketball“ übertragen.

16. Spieltag - easyCredit Basketball Bundesliga – Mo., 26. Dezember, 15.30 Uhr

ALBA BERLIN – RASTA Vechta 83:74 (18:27 / 11:18 / 24:14 / 30:15)

Zuschauer: 6.376

Andreas Wagner (Vechta): „Wir haben heute zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten haben wir genau das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Wir wussten, dass ALBA vom Spiel in Braunschweig noch etwas müde sein wird. Wir waren aggressiv, haben mit hohem Tempo gespielt und einige Fastbreakpunkte erzielt. Uns war klar, dass ALBA deutlich aggressiver aus der Kabine kommen würde, aber wir haben zu vorsichtig reagiert und zu sehr das Tempo rausgenommen. Ab einem gewissen Zeitpunkt hat ALBA uns dann überrannt. Unter dem Stricht war der Sieg dann für Berlin verdient.“

Ahmet Çaki (Berlin): „Ich habe viele Spiele von Vechta gesehen und haben großen Respekt vor den Spielern und dem Trainerteam. Sie haben oft unglücklich verloren. Heute gab es zwei komplette andere Halbzeiten zu sehen. In der ersten haben wir schlecht verteidigt und viele Fehler im Angriff gemacht. In der zweiten hat mein Team aber gut reagiert und ist viel aggressiver zum Ball und zum Rebound gegangen. Am Ende haben wir dann doch noch die Kontrolle gegen einen starken Gegner übernommen.“

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