WIEDER UND WIEDER KNAPP: RASTA UND RIESEN RINGEN UM SIEG!

Zum Abschluss der Hinrunde hat easyCredit Basketball Bundesliga-Aufsteiger RASTA Vechta die nächste Überraschung ganz knapp verpasst. Beim letztjährigen Halbfinalisten und aktuellen Basketball Champions League-Teilnehmer MHP RIESEN Ludwigsburg unterlag die Mannschaft von Head Coach Ty Harrelson knapp mit 74:77 (33:39). Nach dem 17. Spieltag stehen die Vechtaer aber trotzdem glänzend da, mit schon elf Siegen nämlich auf Platz 7.

Foto: Eibner-Pressefoto/Sascha Walther

In Kürze

Dass es RASTA Vechta in dieser Saison mit der Spannung auf die Spitze treibt, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Bei den Ludwigsburgern gab es nun das schon elfte Pflichtspiel der Niedersachsen, dass mit fünf oder weniger Punkten oder aber eben in einer Verlängerung entschieden wurde. Vor 4.000 Zuschauern in der MHPArena kämpfte sich das Harrelson-Team von einem Zehn-Punkte-Rückstand (20:30, 14. Minute) zu einer Zehn-Punkte-Führung (54:44, 26.) und führte knapp drei Minuten vor dem Ende noch mit 72:68. Doch in der Defense ungemein bissige und erfolgreiche Ludwigsburger entrissen RASTA noch den möglichen zwölften Saisonsieg. Für eine besondere Statistik sorgte derweil Vechtas Center-Talent Johann Grünloh. Dem 18-Jährigen nämlich gelang ein Double-Double aus zehn Punkten und sage und schreibe 15 Rebounds.

Fakten

Feldwürfe: RASTA 39% (29/74) - Ludwigsburg 40% (26/65)
Zweier: RASTA 44% (20/45) - Ludwigsburg 50% (19/38)
Dreier: RASTA 31% (9/29) - Ludwigsburg 26% (7/27)
Freiwürfe: RASTA 78% (7/9) - Ludwigsburg 75% (18/24)
Rebounds: RASTA 45 (17 off.) - Ludwigsburg 39 (12 off.)
Assists: RASTA 11 - Ludwigsburg 14
Ballverluste: RASTA 13 - Ludwigsburg 8
Steals: RASTA 5 - Ludwigsburg 7
Blocks: RASTA 4 - Ludwigsburg 1
Fouls: RASTA 23 - Ludwigsburg 17
Points In The Paint: RASTA 34 - Ludwigsburg 34
2nd Chance Points: RASTA 16 - Ludwigsburg 12
Fast Break Points: RASTA 4 - Ludwigsburg 12
Höchste Führung: RASTA 10 (54:44) - Ludwigsburg 10 (30:20)
Bester Zu-Null-Lauf: RASTA 12 (54:44) - Ludwigsburg 12 (61:58)
Führungswechsel: 5
Gleichstand: 7

Stimmen zum Spiel

Ty Harrelson (Head Coach Vechta): „Zunächst einmal Glückwunsch an Josh King, der mit seiner Mannschaft so gute Arbeit leistet. Auch die Halle hier in Ludwigsburg ist sehr gut. Zur Halbzeit lagen wir mit sechs Punkten hinten, führen dann im 3. Viertel mit zehn. Und dann waren wir im letzten Viertel noch einmal mit sechs Punkten vorne. Es ist also schon enttäuschend, dass wir den Sieg nicht holen konnten. Ich denke, dass wir alles getan haben, was wir tun konnten. Gerade im dritten und 4. Viertel konnten wir viel Druck aufbauen. Aber es war über 40 Minuten sehr eng und kein Team hat auch nur ein bisschen nachgegeben. Letztlich muss ich sagen, dass es ein paar harte Entscheidungen gegen uns gab. Aber so ist Basketball, es kann schon einmal so laufen. Wir hatten ja unsere Chance, dieses Spiel zu gewinnen - haben es aber nicht hinbekommen.“

Josh King (Head Coach Ludwigsburg): „Ich freue mich für die Spieler, die Fans und den Klub, dass wir dieses wichtige Spiel gegen eine wirklich gute Mannschaft gewinnen konnten. RASTA hat heute vieles richtig gemacht, gerade ein der 2. Halbzeit. Ich denke, dass wir in der 1. Halbzeit ganz gut waren, weil wir uns an unseren Plan gehalten haben. Wir wollten Vechta möglichst viel von ihrem Offense-Spiel wegnehmen. Sie können einem da richtig Probleme bereiten, darauf mussten wir uns intensiv vorbereiten. Tommy Kuhse spielt eine sehr gute Saison. In der 1. Halbzeit haben wir es gegen ihn ganz gut gemacht. Aber in der 2. Halbzeit, gerade im 3. Viertel, haben wir keinen Weg gefunden, ihn zu verteidigen. Wir konnten keine Stopps generieren und steckten praktisch fest. Ich denke, dass die Situation mit Jeff Roberson und Luc van Slooten das Spiel, für uns verändert hat. Wir waren in dem Moment schon fast geschlagen. Aber das war dann wie ein Funke, den wir brauchten. Das 4. Viertel hat dann richtig Spaß gemacht. Es ging hin und her, mit dem besseren Ende für uns, weil wir dann ein paar Stopps hatten. Wir haben in dieser Saison auch schon ein paar enge Spiele verloren, heute war es zum Glück anders herum. Und dass, obwohl Vechta uns wirklich alles abverlangt hat.“

1. Viertel

Dass die MHP RIESEN Ludwigsburg eines der besten Defense-Teams der easyCredit BBL sind, machten sie gleich im 1. Viertel deutlich. Nach einem Dreier von Desure Buie lagen die Gäste schon mit 6:13 (6.) hinten und gerieten auch nach dem 14:17-Anschluss (8.) durch Tommy Kuhse schnell wieder in die Tretmühle der RIESEN-Defense. RASTA wurde bei einer Wurfquote von 41% gehalten, an die Freiwurflinie war man in den ersten zehn Minuten gar nicht gekommen und lag zur ersten Pause mit 16:24 hinten. Hatten es die Baden-Württemberger RASTA richtig schwer gemacht, zum Korb zu kommen, waren sie selber bei neun von 13 Zweiern erfolgreich gewesen.

2. Viertel

Schnell jedoch kam Hoffnung bei der Handvoll mitgereisten Fans aus Vechta auf, nachdem Ryan Schwieger per Dreier auf 20:25 (13.) gestellt hatte. Darauf folgende fünf Punkte der Hausherren zwangen Ty Harrelson in eine Auszeit (14.), nach der es für sein Team wesentlich besser lief. So gut sogar, dass sein Gegenüber Josh King zur Auszeit griff und seinem Team eine Standpauke hielt, die es in sich hatte. Das große Thema: Rebounding. Die Worte wirkten, die RIESEN griffen wieder konsequenter zu und zogen erneut auf neun Punkte weg - 36:27 (18.). Kurz vor der Halbzeitpause holte dann aber Johann Grünloh seine Offensiv-Rebounds fünf und sechs und verkürzte auf 33:39 (20.).

3. Viertel

Die im 2. Vietel größtenteils starke Vechtaer Defense war so auch nach dem Seitenwechsel zu sehen. Und dank dieser sowie einer über einige Minuten herausragend effektiven Offense drehten die Vechtaer einen 35:42-Rückstand in eine 47:44-Führung (24.). Wieder rief Josh King sein Team zur Auszeit, wieder wurde es richtig laut. Doch RASTA war nun Herr im Hause und gleich nachdem Wes Iwundu Silas Melsons Dreier geblockt hatte, traf auf der anderen Seite Joschka Ferner von jenseits des Perimeters zum 54:44 (26.). RASTA hatte in der MHPArena binnen rund viereinhalb Minuten einen 19:2-Lauf hingelegt, spielte wie im Rausch. Der große Aufreger folgte: Luc van Slooten und Jeff Roberson lieferten sich am Boden liegend ein Gerangel, van Slooten kassierte ein unsportliches Foul, Roberson gar ein disqualifizierendes (28.). Plötzlich war noch mehr Zunder in der Partie, der Funke sprang aufs Publikum.

4. Viertel

Kurzum: RASTA verlor den Faden. Eben noch hatte das Harrelson-Team mit neun Punkten vorne gelegen (58:49, 29.), in der 33. Minute sah man sich mit einem 58:61-Rückstand konfrontiert. Ludwigsburg pushte sich zurück in die Partie, verteidigte wieder so eng am Mann und nervtötend, dass es RASTAs Offense richtig weh tat. Aber: Zweimal konnte Tommy Kuhse das Spiel per Dreier ausgleichen, knapp drei Minuten vor dem Ende besorgte Chip Flanigan das 72:68 für die Gäste. RASTA hatte es wieder in der Hand, vergab den möglichen Auswärtssieg jedoch in der Crunchtime. Dies lag auch an Jonathan Bähre, der Kuhses potentiellen Gamewinner eindrucksvoll blockte und den Ball zu Jayvon Greaves schickte, der unter dem Jubel der knapp 4.000 Ludwigsburger per Dunking zum 77:74 traf.

Ausblick

Nach einer weiteren Busfahrt durch das südliche Winterwunderland Deutschland werden RASTAs Profis am frühen Montagmorgen in Vechta zurück erwartete. In der kommenden Woche bereitet sich das Harrelson-Team dann auf das Heimspiel gegen die Veolia Towers Hamburg vor. Sonntag  (28.1.) um 17 Uhr ist Jump gegen die Hanseaten. Restkarten für diese Partie gehen am Montag um 17 Uhr in den Verkauf. Tageskarten für RASTAs Heimspiele gibt’s auf https://tickets-rastavechta.reservix.de/events, telefonisch unter 0761/88849999 (Mo. Bis So., 6 bis 22 Uhr) oder an einer der Reservix-Vorverkaufsstellen. Alle Spiele werden live bei Dyn gezeigt, die Partie gegen Hamburg ist auch im Free-TV bei WELT TV zu sehen.

easyCredit BBL  - Saison 2023/24 - 17. Spieltag - So., 21.1.2024 - 18:30 Uhr - MHPArena

MHP RIESEN Ludwigsburg - RASTA Vechta 77:74 (24:16 / 15:17 / 14:25 / 24:16)

LUD: Deion Hammond (5 Punkte), Jonathan Bähre (7), Jacob Patrick, Jayvon Graves (10/7 Rebounds), Jeff Roberson (5), Johannes Patrick, Desure Buie (12/5 Assists), Jaren Lewis (11/2 Steals), Silas Melson (13/5 Assists), Yorman Polas Bartolo (6/2 Steals), A. Jung (DNP), Eddy Edigin (8)

VEC: Luc van Slooten, Nat Diallo (DNP), Joschka Ferner (8 Punkte), Tommy Kuhse (20/4 Assists/2 Steals), Ryan Schwieger (11/2 Blocks), Johann Grünloh (10/15 Rebounds), Joel Aminu (6/2 Steals), Wes Iwundu (8), Chip Flanigan (10), Spencer Reaves, Rich Aririguzoh (1).

Zuschauer: 4.000

RASTA Vechta - 2023/2024 - Der Kader

Spieler: Joel Aminu (Shooting Guard, 26, D), Richmond Aririguzoh (Center, 25, NGA/USA), Kaya Bayram (Point Guard, 19, D), Joshua Bonga (Point Guard, 18, D), Nat Diallo (Center, 23, D), Joschka Ferner (Small Forward/Power Forward, 28, D), Chip Flanigan (Small Forward, 27, USA), Johann Grünloh (Center, 18, D), Wes Iwundu (Small Forward, 29, USA), Noah Jänen (Small Forward, 19, D), Jack Kayil (Point Guard, 17, D), Tommy Kuhse (Point Guard, 26, USA), Spencer Reaves (Shooting Guard, 28, USA/D), Ryan Schwieger (Shooting Guard/Small Forward, 24, USA), Luc van Slooten (Small Forward/Power Forward, 21, D), Linus Trettin (Small Forward, 18, D). Head Coach: Ty Harrelson (43, USA/AUS). Assistant Coaches: Miguel Zapata (43, ESP) und Marius Graf (32, D). Performance Coach: Domenik Theodorou (37, D).

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