ZUM ZWEITEN MAL: RASTA WIEDER EUROPAPOKALSIEGERBESIEGER!

Nachdem Aufsteiger RASTA Vechta zu Saisonbeginn den damals amtierenden Basketball Champions League-Sieger Telekom Baskets Bonn besiegt hatte, gewannen die Niedersachsen am Sonntag mit 91:83 (55:45) beim frisch gebackenen FIBA Europe Cup-Champion und easyCredit Basketball Bundesliga-Dritten, den NINERS Chemnitz. Das Team von Head Coach Ty Harrelson eroberte damit an diesem 31. Spieltag den 6. Platz zurück und spielt am Sonntag gegen die den Klassenerhalt seit heute so gut wie sicher habende BG Göttingen.

Vechtaer Jubel in Chemnitz. Foto: Jan Stimpel

In Kürze

RASTA musste vor fast 5.000 Zuschauern in der Messe Chemnitz zum dritten Mal in Serie auf Spencer Reaves (Zeckenbiss) verzichten, konnte dafür wieder auf einen der späteren Matchwinner, Joel Aminu, zurückgreifen. Gegen eine der besten Verteidigungen der Liga zeigten die Gäste in der 1. Halbzeit eine offensiv überragende Vorstellung, schenkten dem Favoriten 55 Punkte ein. Den zwischenzeitlichen Zwölf-Punkte-Vorsprung zu Beginn des 4. Viertels (71:59, 31. Minute) büßten die Niedersachsen gegen Ende des Spiels nahezu ein (82:80, 40.), ehe Wes Iwundu 26 Sekunden vor dem Ende RASTAs zehnten Dreier des Abends zum 85:80 (40.) traf und damit die Weichen endgültig auf Sieg stellte. Joel Aminu war bei seinem Comeback nach zwei Spielen Pause in gut 20 Minuten auf 15 Punkte, drei Assists und drei Steals gekommen. RASTAs 18-jähriger Center Johann Grünloh schaffte ein Double-Double aus jeweils zehn Punkten und Rebounds.

Fakten

Feldwürfe: RASTA 43% (26/61) - Chemnitz 44% (27/61)
Zweier: RASTA 48% (16/33) - Chemnitz 54% (19/35)
Dreier: RASTA 36% (10/28) - Chemnitz 31% (8/26)
Freiwürfe: RASTA 85% (29/34) - Chemnitz 78% (21/27)
Rebounds: RASTA 39 (13 off. ) - Chemnitz 35 (11 off. )
Assists: RASTA 13 - Chemnitz 15
Fouls: RASTA 25 - Chemnitz 28
Ballverluste: RASTA 17 - Chemnitz 19
Steals: RASTA 9 - Chemnitz 9
Blocks: RASTA 3 - Chemnitz 1
Points in the paint: RASTA 28 - Chemnitz 38
2nd Chance Points: RASTA 10 - Chemnitz 13
Fast Break Points: RASTA 6 - Chemnitz 19
Höchste Führung: RASTA 14 (53:39) - Chemnitz 3 (4:1)
Bester Zu-Null-Lauf: RASTA 7 (8:4) - Chemnitz 8 (74:77)
Führungswechsel: 1
Gleichstand: 0

Stimmen zum Spiel

Ty Harrelson (Head Coach Vechta): „Zunächst einmal möchte ich den NINERS Chemnitz noch zum Europapokalsieg gratulieren. Es kommt ja nicht so oft vor, dass ein solcher Titel nach Deutschland geht, umso schöner ist das dann. Da wir in den letzten Wochen nicht unseren allerbesten Basketball gespielt haben, war das heue sicherlich ein wichtiges Auswärtsspiel für uns. Wir haben das Spiel die meiste Zeit über kontrolliert. Dann gab es diese Phasen der Chemnitzer zum Ende des dritten und im 4. Viertel, wo sie einen Lauf hatten. Aber wir waren heute in der Lage, darauf die richtigen Antworten zu geben. Es war ein enges Spiel, eines auf Augenhöhe. In Vechta hatten wir durch einen späten Dreier gegen die NINERS verloren, heute hatten wir das bessere Ende für uns. Mitentscheidend für den Sieg war, dass wir im 3. Viertel, als wir nur elf Punkte gemacht haben, mit unserer Defense dagegengehalten und selbst auch nur 14 Punkte zugelassen haben. So sind wir im Spiel geblieben, weil wir physisch agiert haben und konzentriert geblieben sind.“

Rodrigo Pastore (Head Coach Chemnitz): „Gratulation an Ty zu diesem Sieg und dass er den nächsten Schritt in seiner Karriere macht! Vechta spielt mit viel Selbstvertrauen einen sehr guten Basketball - offensiv wie defensiv. Wir machen in den letzten drei, vier Spielen zu viele Fehler in unserer Defense. Wir schaffen es nicht, ohne Foul zu verteidigen, wie spielen die Defense nicht als Team. Und offensiv sind wir zur Zeit ein echt schlechtes Team. Uns allen würde Bescheidenheit mal wieder gut tun. Wir sind zurzeit keine gute Mannschaft. Da braucht in der Kabine keiner mit dem Finger auf den anderen zeigen. Jeder sollte erst einmal in den Spiegel schauen und sehen, was er besser für die Mannschaft tun kann. Es kann nicht sein, dass der Erfolg dieser Saison uns derartig beeinflusst, dass wir denken, wir seien besser als wir es in Wirklichkeit sind. Das hat mit dem Spiel in Göttingen angefangen, wo wir nur so lange im Spiel geblieben sind, weil wir mit viel Power in der Offensive unterwegs waren. Unsere Fans verdienen etwas besseres als das, was wir jetzt zeigen. Ich sage es ganz klar: Die Zeit der Feierlichkeiten ist vorbei und wir müssen wieder demütiger sein. Wir müssen wieder die Mannschaft sein, die wir einmal waren.“

1. Viertel

Tommy Kuhse besorgte RASTA mit seinem ersten Dreier eine erste Führung (6:4, 4. Minute). Auch Johann Grünloh fand offensiv sofort satt und machte mit seinen Punkten fünf und sechs das Vechtaer 10:7 (6.). Die Gäste waren so richtig treffsicher unterwegs, auch Joel Aminu traf von jenseits der 6.75 Meter - 14:7 (7.). Und als Wes Iwundu einen perfekt herausgespielten Threeball zum 17:9 (8.) versenkt hatte, nahm Rodrigo Pastore die erste Chemnitzer Auszeit. Auch nach dieser blieb RASTA am Drücker und dank eines Last-Second-Threes von Kuhse führten die Niedersachsen nach zehn Minuten mit 29:20 (10.).

2. Viertel

Mit einem And-One zeichnete Chip Flanigan für die erste zweistellige Führung verantwortlich (32:22) und hatte damit Chemnitz’ Top-Guard Wes van Beck das schon dritte Foul angehängt. RASTA traf weiter sicher von Außen, so etwa Iwundu zum 35:25 (13.) und Kuhse zum 38:28 (14.). Auch Ryan Schwieger trug sich in die Liste der Distanzschützen ein, traf aus rund acht Metern zum 49:37 (18.). Sogar auf 14 Punkte bauten die Gäste ihre Führung aus, gaben zum Ende der 1. Halbzeit aber zwei ganz ärgerliche Punkte ab: Mit nur noch 1.7 Sekunden auf der Uhr stand Kaza Kajami-Keane zum Einwurf an der Mittellinie bereit und fand rechtzeitig Jeff Garrett für einen Alley-Oop-Layup zum Chemnitzer 45:55 (20.).

3. Viertel

Chemnitz nahm das Momentum mit in die 2. Halbzeit. Aber Uguak schmetterte einen Put-Back-Dunk durch RASTAs Reuse (49:58), DeAndre Lansdowne sorgte nicht nur für das 51:58 sondern auch für das 4. Foul von Joschka Ferner (beides 22.). Zwar verhinderte Wes Iwundu mit einem Monster-Block weitere Chemnitzer Punkte, doch nach Wes van Becks Dreier zum 56:62 (26.)  musste Ty Harrelson per Auszeit für eine Vechtaer Atempause sorgen. Danach machten Aminu zum 64:56 (29.) und Schwieger zum 66:59 (29.) wichtige Körbe, ehe RASTA den letzten Chemnitzer Angriff des 3. Viertels erfolgreich verteidigt bekam. Obwohl die Gäste in diesen zehn Minuten keinen ihrer sechs Dreier getroffen und sich sechs Ballverluste geleistet hatte, gingen sie mit „plus sieben“ in die letzte Pause.

4. Viertel

Johann Grünloh eröffnete den Schlussabschnitt mit einem Dunking zum 68:59, Joel Aminu legte kurz vor Ablauf der Shot-Clock einen Dreier zum 71:59 nach - Auszeit Chemnitz in der 31. Minute. Rodrigo Pastore brachte sein Team nach diesen Nackenschlägen wieder in die Spur und die Chemnitzer Aufholjagd startete. In den folgenden Minuten kam der Europapokalsieger immer näher heran, dann hob Jeff Garrett fürs Highlight ab und besorgte den NINERS nach Vechtas 17. Ballverlust per Reverse-Dunk den 74:77-Anschluss (38.). RASTA taumelte und wurde vom späteren Top-Scorer des Teams, Tommy Kuhse, wieder aufgebaut. Dessen Dreier zum 80:74 (39.) und ein anschließend von Johann Grünloh geblockter Chemnitzer Dreier waren RASTAs wichtige Meilensteine auf dem Weg zum Auswärtssieg. Ein weiteres defensives Play brachte dann die Entscheidung: War auf Wes Iwundus Dreier zum 85:80 eine Chemnitzer Auszeit gefolgt, führte diese jedoch zum Ballbesitz für die Gäste, da die NINERS es nicht schafften, den Ball innerhalb von von fünf Sekunden ins Spiel zu bringen. Den Rest erledigte das Harrelson-Team nervenstark an der Freiwurflinie.

Ausblick

Fünf Spiele in 15 Tagen stehen für RASTA Vechta im Hauptrundenendspurt dieser easyCredit Basketball Bundesliga-Saison im Kalender. Das dritte in dieser Serie steigt am Sonntag um 15:30 Uhr in Vechta gegen die BG Göttingen, das vierte an Himmelfahrt (9. Mai) um 15:30 Uhr bei den Baskets Bamberg und das letzte am Sonntag, den 12. Mai, gegen den SYNTAINICS MBC (15:30 Uhr). Der Restkarten-Verkauf für die Partie gegen die Weißenfelser beginnt am Montag (6. Mai) um 17 Uhr. Tageskarten und Tickets auf dem Zweitmarkt für RASTAs Heimspiele gibt’s immer auf https://tickets-rastavechta.reservix.de/events. Auch telefonisch können Eintrittskarten bestellt werden: 069/90283986 - oder: an einer der ADticket-Vorverkaufsstellen in und um Vechta. Alle easyCredit BBL-Spiele gibt’s natürlich auch live bei Dyn.

easyCredit BBL - Saison 2023/24 - 31. Spieltag - 1.5.24 - 17 Uhr - Messe Chemnitz

NINERS Chemnitz - RASTA Vechta 83:91 (20:29 / 25:26 / 14:11 / 24:25)

CHE: Brendan Gregori (DNP), Ayer Uguak (14 Punkte/9 Rebounds), Jeff Garrett (12/4 Steals), Wesley van Beck (10/5 Assists), Jonas Richter, DeAndre Lansdowne (12/4 Steals), Kaza Kajami-Keane (9/5 Assists)), Tyler Ongwae (3), Benjamin Koppke (DNP) und Kevin Yebo (23)

VEC: Kaya Bayram, Luc van Slooten, Nat Diallo (DNP), Joschka Ferner (1 Punkt), Tommy Kuhse (21), Ryan Schwieger (13), Johann Grünloh (10/10 Rebounds), Joel Aminu (15/3 Steals), Tanner Groves (6), Wes Iwundu (13), Chip Flanigan (8/4 Assists) und Rich Aririguzoh (4)

Zuschauer: 4.912 in der Messe Chemnitz

RASTA Vechta - 2023/2024 - Der Kader

Spieler: Joel Aminu (Shooting Guard, 27, D), Richmond Aririguzoh (Center, 25, NGA/USA), Kaya Bayram (Point Guard, 19, D), Joshua Bonga (Point Guard, 18, D), Nat Diallo (Center, 23, D), Joschka Ferner (Small Forward/Power Forward, 28, D), Chip Flanigan (Small Forward, 28, USA), Tanner Groves (Power Forward, 24, USA), Johann Grünloh (Center, 18, D), Wes Iwundu (Small Forward, 29, USA), Noah Jänen (Small Forward, 19, D), Jack Kayil (Point Guard, 17, D), Tommy Kuhse (Point Guard, 26, USA), Spencer Reaves (Shooting Guard, 28, USA/D), Ryan Schwieger (Shooting Guard/Small Forward, 24, USA), Luc van Slooten (Small Forward/Power Forward, 21, D), Linus Trettin (Small Forward, 18, D). Head Coach: Ty Harrelson (43, USA/AUS). Assistant Coaches: Miguel Zapata (44, ESP) und Marius Graf (33, D). Performance Coach: Domenik Theodorou (38, D).

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