
GROSSER WURF BLEIBT AUS, ABER TOP-PLÄTZE!

Foto: Daniel Löb
(11.5.2025) Ein an Spannung kaum mehr zu überbietender letzter Hauptrundenspieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga bedeutete am Sonntagabend leider das Saisonaus für RASTA Vechta. Patzer der Konkurrenz konnte das Team von Head Coach Martin Schiller nicht nutzen, verlor beim neunmaligen Deutschen Meister Bamberg Baskets mit 73:86 (34:36, Re-Live bei Dyn) und verpasste auf Platz 12 die Play-Ins. Mit etwas Abstand gibt es aber viel Grund zur Freude - für Klub und Spieler.
In Kürze
Heute um 18:35 Uhr war er ausgeträumt, RASTAs Traum von den Playoffs. Während die Bamberg Baskets in die Feierlichkeiten angesichts des Karriereendes von Karsten Tadda übergingen, hatten die Vechtaer eine ganz bittere Pille zu schlucken. Mit 16 Siegen sind sie am Ende der Hauptrunde punktgleich mit den EWE Baskets Oldenburg (9.), den ROSTOCK SEAWOLVES (10.) und den MHP RIESEN Ludwigsburg (11.), ziehen in diesem Vierervergleich aber den kürzeren. Bei einer 25:17-Führung (12. Minute) RASTAs in Bamberg sah recht früh noch alles sehr gut aus für das Schiller-Team. Doch völlig befreit aufspielende Oberfranken machten den Vechtaern im Schlussabschnitt einen fetten Strich durch die Rechnung. Die Trostpreise des Abends heimsten RASTAs Brandon Randolph und Isaiah Cozart ein. Randolphs 13 Punkte in Bamberg sicherten ihm mit im Schnitt pro Spiel 19.0 Punkten die Scorer-Krone in der easyCredit Basketball Bundesliga. Cozart ist mit 1.6 Blocks pro Partie die Nummer eins in dieser Kategorie.
Stimmen zum Spiel
Stefan Niemeyer (Klubchef Vechta): „Dass der heutige Spieltag dieses Ende genommen hat, fühlt sich natürlich nicht gut an. Es tut gerade sehr weh. Und es tut mir sehr leid für die Mannschaft, die Coaches und vor allem unsere Fans, dass wie die Ergebnisse der anderen Partien nicht für uns nutzen konnten. Aber: So ist der Sport und ich gratuliere allen anderen Klubs zum Erreichen der Playoffs bzw. Play-Ins und wünsche ihnen alles Gute! Dass wir an der Post-Season nicht teilnehmen werden, ist zwar sehr schade. Aber dass es sich überhaupt so anfühlt, haben wir uns ja eben durch eine erfolgreiche Saison überhaupt erst erarbeitet. Wir waren erste Abstiegssorgen ganz schnell los, haben europäisch gespielt, tolle Siege im RASTA Dome und auswärts feiern können - das ist für uns hervorragend. Unser Ziel ist es schließlich, uns in der easyCredit BBL zu etablieren. Jetzt zweimal in Serie die Klasse souverän gehalten zu haben spricht dafür, dass wir auf einem sehr guten Weg sind.“
Gerrit Kersten-Thiele (Sportdirektor Vechta): „Zuallererst bin ich stolz auf die Mannschaft, weil sie unser primäres Ziel, den Klassenerhalt, so frühzeitig erreicht hat. Dass das geschafft wurde, zeigt, wie toll das Team und die Coaches gearbeitet haben. Und sie hatten es sich verdient, dass wir uns mit den Play-Ins ein erweitertes Ziel setzen konnten. Dann hatten wir in einer für den weiteren Saisonverlauf wichtigen Phase mit vielen Verletzungen und Erkrankungen zu kämpfen und haben uns sehr schwer getan, weil uns der Rhythmus abhanden gekommen war. Wir haben aber auch in dieser schwierigen Phase immer gekämpft. Man kann daher stolz darauf sein, wie die Spieler, die Coaches und der gesamte Staff immer weiter gearbeitet haben. Am Ende haben uns dann die letzten Körner gefehlt, um die Play-Ins zu erreichen.“
Martin Schiller (Head Coach Vechta): „Dieser Moment ist natürlich ein sehr, sehr bitterer. Wir haben eine erfolgreiche Saison gespielt, hatten schon im Januar den Klassenerhalt, unser übergeordnetes Ziel, erreicht. Zu der Zeit waren wir in einem sehr guten Rhythmus. Der ist dann abgebrochen, auch weil wir viel Verletzungspech hatten. Als wir dann wieder mehr Spieler zur Verfügung hatte, kam auch der Rhythmus wieder. Heute hatten wir uns für dieses Spiel sehr gute Chancen ausgerechnet. Es hat aber leider nicht mit einem Sieg geklappt und das schmerzt unendlich, es ist extrem bitter.“
Anton Gavel (Head Coach Bamberg): „Das Schönste heute ist, dass wir Karsten mit einem Sieg verabschieden konnten. Wir haben heute an beiden Enden des Feldes unglaublich aggressiv gespielt. Das war sehr wichtig. Die Situationen, die im Spiel gegen uns gingen, haben wir in Positives umgewandelt und auch sehr gute Impulse von allen Spielern bekommen. Am Ende hatten wir dann auch das Publikum vollkommen auf unserer Seite und so konnten wir uns noch einmal mit einem Heimsieg aus der Saison verabschieden.“
Fakten
Feldwürfe: RASTA 43% (27/63) - Bamberg 43% (32/74)
Zweier: RASTA 54% (20/37) - Bamberg 52% (24/46)
Dreier: RASTA 27% (7/26) - Bamberg 29% (8/28)
Freiwürfe: RASTA 67% (12/18) - Bamberg 74% (14/19)
Rebounds: RASTA 40 (13 off. ) - Bamberg 41 (15 off. )
Assists: RASTA 14 - Bamberg 20
Fouls: RASTA 26 - Bamberg 23
Ballverluste: RASTA 19 - Bamberg
Steals: RASTA 4 - Bamberg
Blocks: RASTA 5 - Bamberg
Points in the paint: RASTA 34 - Bamberg 32
2nd Chance Points: RASTA 13 - Bamberg 14
Fast Break Points: RASTA 7 - Bamberg 9
Höchste Führung: RASTA 8 (25:17) - Bamberg 18 (83:65)
Bester Zu-Null-Lauf: RASTA 7 (25:17) - Bamberg 8 (71:58)
Führungswechsel: 5
Gleichstand: 3
1. Viertel
Dreier von Tyger Campbell, Dunking von Johann Grünloh - 5:2 für RASTA (2.). Der vielversprechende Auftakt bedeutete sogleich ein abwechslungsreiches 1. Viertel. Zweimal lagen die Gäste mit jeweils drei Punkten hinten (7:10 und 11:14), hatten beim 18:16 (9.) von Isaiah Cozart aber wieder eine Führung. Die hielt auch bis zum Viertelnde, das Cozart mit seinem Dunk zum 20:17 (10.) besorgte. Campbell hatte schon sieben Punkte erzielt, ebensoviele Offensiv-Rebounds hatte das Schiller-Team erobert. Nur die 3er-Quote (1/6) stimmte noch nicht, bei den Bamberg Baskets allerdings noch weniger (0/6).
2. Viertel
Dreier von Lloyd Pandi, Dunking von Isaiah Cozart - 25:17 für RASTA (12.). Die Ähnlichkeit zum Start ins Spiel war ungewöhnlich, aber aus Sicht von RASTAs Fans unter den 4.830 Zuschauern in der brose ARENA natürlich sehr willkommen. Den Vorsprung weiter ausbauen vermochten die Gäste aber nicht. In Minute 19 mussten sie durch zwei Dreier von Noah Locke erst den Ausgleich und dann den 32:35-Rückstand hinnehmen. Nur 14 Vechtaer Punkte im 2. Viertel waren u.a. dem erneut fehlenden Wurfglück (1/7 3er) geschuldet.
3. Viertel
In der 23. Minute sorgte endlich mal wieder ein Vechtaer Dreier für den erneuten Anschluss: Johann Grünloh traf zum 41:43. Kurz darauf wurde es dann hitzig in der brose ARENA. Lloyd Pandi stoppte an der Seitenlinie kurz vor der Vechtaer Bank auf Kosten eines unsportlichen Fouls Rolando Segu, woraufhin es einen „Auffahrunfall“ zwischen Segu und Martin Schiller gab. In der Konsequenz bedeutete dies eine Hinausstellung für Bambergs Besten (24.). Die Gäste blieben nun dran am einstigen Serienmeister, standen kurz vorm Ausgleich bzw. einer Führung. Doch näher als 51:52 (28.) kam das Schiller-Team den Jungs von Anton Gavel dann doch nicht und lag vor dem Schlussabschnitt mit 55:60 hinten. RASTA hatte im 3. Viertel sieben Offensiv-Rebounds zugelassen und sechs Ballverluste gehabt, Campbell stand schon bei 18 Punkten.
4. Viertel
Während RASTAs Fans mit einem Auge und viel Zuversicht auf die anderen Courts schauten, tat sich ihr Team in Bamberg weiterhin sehr schwer. Acht Punkte von Andrian Petkovic und ein Threeball von Locke brachten den Gästen einen 13-Punkte-Rückstand (58:71, 33.) ein - Auszeit RASTA. Doch die jetzt ins Zweistellige angewachsene Hypothek wog für die Niedersachsen gegen euphorisierte Bamberger zu schwer. Vechta fand keine Mittel mehr, die Partie noch zu drehen, leistete sich hingegen sechs Ballverluste. Und so mussten die RASTAner nach dem letzten Buzzer enttäuscht vom Spielfeld schleichen und ärgerten sich nach Kenntnis der anderen Ergebnisse noch wesentlich mehr.
Ausblick
RASTA Vechta geht demnächst zum überhaupt erst zweiten Mal in seiner Klubgeschichte in eine dritte easyCredit BBL-Saison in Serie. Auf der Rückfahrt aus Oberfranken an die Pariser Straße darf die völlig legitime Enttäuschung daher ebenso zurecht der Freude über das Erreichte weiche. Zumal RASTA Vechta mit Brandon Randolph erstmals den Top-Scorer Liga stellt, Jayden Gardner mit 7.2 die sechstmeisten Rebounds pro Partie geholt hat und Isaiah Cozart mit 1.6 geblockten Würfen der beste in dieser Kategorie ist. Johann Grünloh belegte als gerade einmal 19-Jähriger mit 1.4 Blocks Platz 4.
easyCredit BBL - Saison 2024/25 - 34. Spieltag - Sonntag, 11.5.2025 - 16:30 - brose ARENA
Bamberg Baskets - RASTA Vechta 86:73 (17:20 / 19:14 / 24:21 / 26:18)
BAM: Kyle Lofton (5 Punkte/6 Assists), Noah Locke (23), Gabriel Kuku, Karsten Tadda (2), Ronaldo Segu (10), Kevin Wohlrath (4/2 Steals), Brandon Horvath (4), Adrian Petkovic (8), Craig Moller, Moritz Krimmer (16/2 Blocks), Nico Höllerl (3) und Filip Stanic (11/15 Rebounds/3 Steals).
VEC: Mike Bothwell (4 Punkte), Jayden Gardner (3), Luc van Slooten (DNP), Brandon Randolph (13/2 Blocks), Joschka Ferner (5), Tyger Campbell (23/7 Assists), Linus Trettin, Johann Grünloh (5), Joel Aminu (5), Lloyd Pandi (6) und Isaiah Cozart (9/14 Rebounds)
Zuschauer: 4.830 in der brose ARENA
Re-Live: https://www.dyn.sport/event/Bamberg_Baskets_RASTA_Vechta_91957
RASTA Vechta - 2024/2025 - Der Kader
Spieler: Joel Aminu (Shooting Guard, 28, D), Kaya Bayram (Point Guard, 21, D), Mike Bothwell (Shooting Guard, 25, USA), Tyger Campbell (Point Guard, 25, USA), Isaiah Cozart (Center, 24, USA), Joschka Ferner (Power Forward, 29, D), Jayden Gardner (Power Forward, 24, USA), Yasiin Joseph (Point Guard, 28, CAN), Johann Grünloh (Center, 19, D), Lloyd Pandi (Small Forward 25, CAN), Brandon Randolph (Small Forward, 27, USA), Ryan Schwieger (Shooting Guard/Small Forward, 25, USA), Luc van Slooten (Small Forward/Power Forward, 23, D), Linus Trettin (Small Forward, 19, D), Head Coach: Martin Schiller (43, AUT). Assistant Coaches: Miguel Zapata (45, ESP) und Marius Graf (34, D). Performance Coach: Domenik Theodorou (39, D).
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