Vor 3.140 Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome lieferten sich RASTA Vechta und die PS Karlsruhe LIONS auch im dritten Aufeinandertreffen dieser Best-of-five-Serie einen atemraubenden Schlagabtausch. Die Gäste aus Baden trafen in den ersten gut zweieinhalb Minuten gleich drei Dreier (11:7, 3. Minute), ehe RASTAs Kapitän Dirk Mädrich sein Team und die Vechtaer Fans per Dunking zum 13:15-Anschluss im Spiel anmeldete (6. Minute). In der zweiten Hälfte des 1. Viertels begann dann Seth Hinrichs mit seiner Gala-Show. Der Forward machte bis zur ersten Pause 13 Punkte, führte sein Team zu einer 25:20-Führung.

Im zweiten Abschnitt lief dann Josh Young umgehend heiß. Einen Tag nach seinem 30. Geburtstag netzte der Guard drei Dreier bis zur 14 Minute ein, RASTA führte 36:22 (14. Minute). Die Hausherren lagen nun durchgehend zweistellig vorne, auch ein schön anzusehender Dunking von Orlando Parker zum 36:48 (19. Minute) aus Sicht der Karlsruher brachte die RASTAner nicht um eine komfortable Halbzeiführung – 50:39. Bemerkenswert: Während RASTAs Seth Hinrichs vor dem Seitenwechsel schon 19 Punkte und Josh Young elf auf dem Konto hatten, stand bei Karlsruhes Scoring Guard Richie Williams noch null Punkte auf dem Bogen.
Das 3. Viertel lief dann weitestgehend an den Gastgebern vorbei. Richie Williams erzielte per And-One zum 42:52 (21. Minute) seine ersten Punkte und war nun nicht mehr aufzuhalten. Zwar führte RASTA in der 22. Minute noch mit +13 (57:44). Doch angetrieben von Williams und auch Maurice Pluskote näherte sich das Löwenrudel zusehends den Vechtaern. Beim Stand von 57:50 (24. Minute) nahm Doug Spradley eine Auszeit, wollte sein Team wachrütteln. Erneut war es jedoch Williams, der die Gäte immer näher brachte. Der 30-Jährige verkürzte in der 26. Minute auf 56:59 – ein weiterer Thriller bahnte sich an. 70 Sekunden vor der Viertelpause waren die PS Karlsruhe LIONS beim 64:65 durch Jarelle Reischel sogar ganz nah dran am Favoriten. Aber ein Dreier von David Gonzalvez (68:64, 30. Minute) und praktisch mit der Sirene Josh Young zum 70:64 ließen RASTAs Fans wieder jubeln.

Durch den vierten Dreier, bei vier Versuchen, von Josh Young bauten die Vechtaer ihren Vorsprung in der 35. Minute erneut auf sieben Punkte aus – 78:71. Es war die nun die Zeit der ganz wichtigen Würfe gekommen. Karlrsuhes Joshua Green konterte, ebenfalls von Downtown, zum 74:78 aus Sicht der Gäste. Und schon gab David Gonzalvez die nächste Antwort von jenseits der 6,75 Meter – 81:74, der RASTA Dome stand Kopf. Und dann war da ja noch Richie Williams, der eine sagenhafte zweite Halbzeit in sein altes Wohnzimmer legte. Der Anführer des Löwenrudels markierte per Dreier das 79:83 in der 37. Minute, die PS Karlsruhe LIONS kämpften unermüdlich. Was Richie Williams für die Süddeutschen war, war Seth Hinrichs für RASTA. Nach Williams Dreier traf Vechtas Top-Scorer einen Threeball zum 86:79 – die Hausherren hatten stets die richtige Antwort parat. Als Chris Carter 74 Sekunden vor dem Ende nervenstark zum 88:83 vollendete, kam dies einer Vorentscheidung gleich. Denn in der 2. Halbzeit bewahrten die Gastgeber Ruhe an der Freiwurflinie, trafen zwölf von 14 Versuchen vom Charity Stripe. Seth Hinrichs blieb an seinem denkwürdigen Abend gar bei 15 Versuchen fehlerfrei – überragend.

Nach dem 95:90, dem 19. Heimsieg im 19 Spiel im RASTA Dome, wird RASTA Vechta am Sonntag in der in Karlsruhe versuchen, den entscheidenden dritten Sieg einzufahren, um in die easyCredit Basketball Bundesliga aufzusteigen. Coach Spradley und sein Team machen sich bereits am Samstagmittag auf den Weg gen Süden, gut 60 Fans werden dann am Sonntag pünktlich zum Jump um 17.30 Uhr die #alarmstufeorange in der Europahalle ausrufen. Tickets für Spiel 4 sind nicht mehr erhältlich, mitgefiebert werden kann beim Livestream auf www.airtango.live.

Stimmen zum Spiel

Michael Mai (Karlsruhe): „Vechta hat sich diesen Sieg sehr verdient. Und in dieser Serie ist es so, dass man sich jeden Sieg eben sehr erarbeiten muss, denn kein Team steckt auf. Vechta hat viele ganz wichtige Würfe getroffen, sie haben in der 1. Halbzeit besser und härte gespielt als wir. RASTA hatte auf jeden unserer Läufe immer die richtige Antwort. Wir sind in der ersten Hälfte nicht ins Spiel gekommen, dadurch haben wir die Partie verloren. Das ist uns nicht zum ersten Mal passiert, damit haben wir ein Problem. Daraus müssen wir lernen.“

Doug Spradley (Vechta): „Ich bin glücklich, weil wir dieses Spiel gewonnen haben. Es war ein sehr interessantes, sehr unterhaltsames Spiel. Wir sehen in dieser Serie zwei Mannschaften, von denen keine auch nur einen Schritt zurückweicht, beide wollen immer Druck ausüben. Das Spiel war eine Achterbahnfahrt, jedes Team hatte gute Phasen – im 4. Viertel ging es immer Hin und Her. Ich hatte gehofft, dass bei Richie Williams irgendwann die Batterie leer ist. Aber Michal hat mir im Anschluss gesagt, dass er nie müde wird. Ich bin jedenfalls stolz auf die Jungs, dass sie nach der Niederlage in Karlsruhe von Beginn an richtig Gas gegeben hat.“

Freitag, 27. April, 19.30 Uhr – 2. Basketball-Bundesliga ProA – Playoff-Halbfinale Spiel 3

RASTA Vechta – PS Karlsruhe LIONS 95:90 (25:20 / 25:19 / 20:25 / 25:26)

RASTAs Kader: Chris Carter (15 Punkte/3 Assists), Jeremy Dunbar (4), Chris Razis (2), Josh Young (18), Andrew Smith (2), David Gonzalvez (12), Philipp Herkenhoff (2), Luc van Slooten (DNP), Dirk Mädrich (7/2 Blocks), Seth Hinrichs (33/11 Rebounds/3 Assists) und Robin Christen

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Komplette Statistik: www.zweite-basketball-bundesliga.de

Pressekonferenz, Re-Stream und Highlights: www.airtango.live