SENSATION! RASTA GEWINNT IRRES DERBY GEGEN OLDENBURG

RASTA Vechta hat am 26. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga für eine Sensation gesorgt. Am Samstagabend gewann der Aufsteiger nach 17 Niederlagen in Serie erstmals wieder, schlug vor 3.140 Zuschauern im zum 85. Mal in Serie ausverkauften RASTA Dome die EWE Baskets Oldenburg mit 89:76 (39:43).

RASTAs ganz starker Rückhalt: die Fans. Foto: Christian Becker.

Das Derby startete mit einer bunten Luftschlangen-Konfetti-Aktion der Vechtaer Fans – sofort war Dampf auf dem Kessel namens RASTA Dome. Der Außenseiter bot dem Playoff-Kandidaten vom Jump weg Paroli und als Frank Gaines den Spalding zum 8:7 (5. Minute) durch die Oldenburger Reuse stopfte, erreichte der Lärmpegel an der Pariser Straße schon einen eindrucksvollen Wert. Scheinbar geweckt vom Jubel der RASTA-Fans starteten die EWE Baskets Oldenburg einen Zwischenspurt. Per Freiwurf sorgte Chris Kramer in der 7. Minute für das 18:10 für die Gäste. Ein Dreier von Vechtas Besnik Bekteshi war dann die perfekte Antwort auf den 2:11-Negativlauf und weil erst Rashaun Broadus und dann Devin Searcy nachlegten, war RASTA in der 9. Minute wieder dran (17:18).

Nach zwischenzeitlichem Sechs-Punkte-Rückstand (17:23, 12. Minute), fingen sich die Vechtaer erneut und lieferten einen intensiven Kampf. Nach exakt 13 Minuten war es erneut Bekteshi, der einen wichtigen Wurf traf und Oldenburgs Coach Mladen Drijencic durch seinen Korb zum 23:23 in die Auszeit zwang. Anschließend eroberte sich RASTA sogar mehrmals eine Führung, musste diese aber immer wieder abgeben. Der Schlagabtausch im RASTA Dome riss alle 3.140 Zuschauer schon jetzt komplett mit und jeder Korberfolg in diesem Derby wurde gefeiert wie ein Sieg. 2:06 Minuten vor der Halbzeit traf Moses Ehambe von Downtown zum 36:35 für die Hausherren – der Dome bebte. Doch ein 8:0-Lauf der Gäste, darunter zwei Dreier von Comebacker Maxime de Zeeuw, kühlten die Gemüter erst einmal ab – 36:43. Doch Larry Gordon traf mit Ablauf des 2. Viertels ebenfalls einen Dreier und ließ die Hoffnung auf eine Sensation aufleben.

Zu Beginn der 2. Halbzeit übernahm RASTAs Kapitän Derrick Allen die Verantwortung. Der Power Forward lebte den Siegeswillen seines Teams auf dem Parkett aus, machte innerhalb von knapp fünf Minuten sechs Punkte und brachte seine Mannschaft in der 25. Minute mit 49:48 in Führung. Die Gastgeber gaben die Führung nun nicht mehr her, führten knapp drei Sekunden vor dem Ende des 3. Viertels mit 60:57. Dann folgte ein beeindruckender langer Dreier von Chris Kramer zum vermeintlichen Ausgleich für die Oldenburger. Doch in der Viertelpause nutzten die Schiedsrichter den TV-Beweis und entschieden: Der Spalding hatte die Hand von Kramer bei Ertönen der Sirene noch nicht verlassen – 60:57 RASTA, ohrenbetäubender Jubel im Dome.

Die Vechtaer, immer selbstbewusster werdend durch die lange behauptete Führung, drehten jetzt noch weiter auf. Searcy, Christian Standhardinger und Niklas Geske machten die ersten Punkte im 4. Viertel – 65:57, Auszeit Oldenburg. Eine solche zu nehmen sah sich RASTAs Coach Doug Spradley gezwungen, als Rickey Paulding für den Deutschen Meister von 2009 auf 63:68 verkürzte (34. Minute). RASTA konnte sich dann aufgrund eines langen Dreiers von Broadus wieder auf acht Punkte absetzen (71:63). Doch die EWE Baskets Oldenburg konterten erneut. Brian besorgte 4:12 Minuten vor dem Ende das 69:71 für die Gäste, die von 300 Fans aus Oldenburg begleitet wurden.

RASTA, Verlierer der letzten 17 Spiele, reagierte auf die Schlagkraft der Oldenburger nicht panisch, sondern abgeklärt. Die Vechtaer trafen nun die wichtigen Würfe, gekrönt vom Dreier des Larry Gordon 1:59 Minuten vor dem Ende zum 80:72. Der gerade ein der 2. Halbzeit bärenstarke Derrick Allen legte nach zum 82:72 – Ekstase im RASTA Dome. In den verbleibenden 92 Sekunden sieben von acht Freiwürfen. Diese Nervenstärke von der Linie sicherte einen verdienten 89:76-Heimsieg, der RASTA die Hoffnung auf den Klassenerhalt zurückgibt.

easyCredit Basketball Bundesliga – 26. Spieltag – Samstag, 18.3., 20.30 Uhr:

RASTA Vechta – EWE Baskets Oldenburg 89:76 (17:20 / 22:23 / 21:14 / 29:19)

Vechta: D.Searcy (18 Pkt./ 0-3er), R.Broadus (14/1), D.Allen (14/0), F.Gaines (13/0), M.Ehambe (10/2), L.Gordon (8/2), B.Bekteshi (5/1), N.Geske (4/0), P.Neumann (2/0), C.Standhardinger (1/0), P.Herkenhoff (0/0), T.Warech (0/0)

Oldenburg: R.Paulding (19 Pkt./ 2-3er), C.Kramer (14/0), B.Qvale (12/0), M.de Zeeuw (11/3), D.Mädrich (7/0), F.Massenat (5/1), P.Schwethelm (5/1), V.Mihailovic (3/1), J.Wimberg (0/0), D.Kramer (0/0), J.Freese (0/0), D.Lockhart (0/0)

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Stimmen zum Spiel:

Mladen Drijencic (Oldenburg): „Ich gratuliere Doug zu diesem verdienten Sieg. Ich denke, wir könnten langsam den Spitznamen Aufbaugegner bekommen. Die Stats sagen schon viel über das Spiel. Wir haben eine Effektivität von 68, RASTA 115. Leider haben wir heute keinen guten Tag erwischt. Normalerweise werfen wir über 80% von der Freiwurflinie, heute nur 69%. Es war ein sehr physisches Spiel und Vechta hat unter den Körben sehr gut verteidigt, so dass wir in der Zone nicht viel ausrichten konnten. Wir hingegen haben sehr viel erlaubt aus dem 2er-Bereich. Da waren zu viele Fehler dabei, die zu einfachen Würfen der Vechtaer geführt haben. Da waren wir oftmals zu weit weg. Und in so einer Derby-Atmosphäre wird dann jeder Fehler hart bestraft."

Doug Spradley (Vechta): „Danke für die Glückwünsche! Mein ganzer Glückwunsch geht an die Mannschaft. An uns Coaches lag es heute gar nicht. Wir haben gewonnen, weil sich die Jungs niemals aufgegeben haben, sie haben weiter gekämpft, weiter an sich geglaubt und schließlich gewonnen. Es geht einfach ein riesengroßes Lob an die Mannschaft. Es ist nicht einfach zu gewinnen, wenn du 17 Spiele in Folge verloren hast. Vielen, vielen Dank auch an die Zuschauer. Es gibt Hallen, da wären angesichts der sportlichen Situation vielleicht noch 500 Fans in der Halle. Unsere Zuschauer sind einmalig und ich bin froh, sie an unserer Seite zu wissen. Wir haben in der 1. Halbzeit 17 Freiwürfe der Oldenburger verursacht. Selber hatten wir nur vier erzwungen. Da waren unkluge Fouls dabei und wir haben so alles dafür getan, um zur Pause zurückzuliegen. Aber trotzdem waren es nur vier Punkte. In der 2. Halbzeit haben wir besser auf den Ball besser aufgepasst und hatten nur drei Turnover. Auch haben wir den Korb besser attackiert und so 24 Freiwürfe herausgeholt. Wir haben so gespielt, wie man es muss, um dem Gegner zu zeigen, dass man gewinnen will. Die Jungs waren schon die ganze Woche über sehr motiviert, sind auch sehr motiviert aufs Feld gegangen und haben den Fluch des 3. Viertels besiegt."

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