76-81: RASTA VERLIERT TURNIER-AUFTAKT KNAPP!

Vechtas Basketballer haben am 1. Spieltag des easyCredit Basketball Bundesliga Final-Turniers eine Überraschung knapp verpasst. Den favorisierten MHP RIESEN Ludwigsburg unterlag das Team von Head Coach Pedro Calles am Sonntagabend mit 76:81 (32:46). Am Donnerstag steht für RASTA das zweite Spiel auf dem Programm. Dann geht es ab 16.30 Uhr gegen die FRAPORT SKYLINERS.

Foto: Tilo Wiedensohler.

In München lagen die Vechtaer zwischenzeitlich bereits mit 18 Punkten (44:62, 28. Minute) hinten. Doch im Schlussabschnitt verkürzte das Calles-Team Punkt um Punkt (70:75, 37.) und hatte tatsächlich noch die Chance auf einen Comeback-Sieg. Letztlich war das im 2. Viertel, welches RASTA mit 12:22 verloren hatte, gegrabene Loch aber zu tief. Mit jeweils 18 Punkten waren Trevis Simpson und Jaroslaw Zyskowski Vechtas erfolgreichste Werfer, der gerade 18 Jahre alt gewordene Luc van Slooten traf zwei Dreier und kam insgesamt auf neun Punkte. Mann des Abends aber war ein Ludwigsburger: Thomas Wimbush hatte 24 Punkte (4/5 3er) erzielt und sechs Rebounds geholt.

1. Viertel

Eine artistische Flugeinlage von Nick Weiler-Babb zum 8:2 für die „Gäste“ war schon in der 3. Minute ein erstes Highlight dieser Partie - weitere sollten folgen. RASTA suchte sein Glück konsequent von jenseits der 6.75 Meter: Erst schlug Ish Wainright die Shotclock zum 5:8, Max DiLeo legte einen Threeball oben drauf - Ausgleich (8:8, 4.)! Mit einem anschließenden 0:9-Lauf gruben sich die RASTAner aber ein erstes Loch und lagen Mitte des 1. Viertels mit 8:17 hinten (5.). Wie gut, dass mit Ablauf der ersten zehn Minuten Matic Rebec in die Luft stieg und einen langen Dreier zum 20:24 (10.) einnetzte - RASTA war wieder dran.

2. Viertel

Offensiv lange Zeit völlig zum Vergessen war aus Sicht der Calles-Truppe das 2. Viertel. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit, genauer gesagt: nach 6:12 Minuten, konnte RASTA den ersten Korb aus dem Spiel heraus erzielen, Jaroslaw Zyskowski traf zum 23:34 (17.). Der Bann war gebrochen und Trevis Simpson lief heiß. Drei dreier in Serie traf RASTAs Top-Scorer, der Rückstand betrug nach diesem Lauf nur noch sieben Punkte - 32:39 (19.). Doch so kurz vor der Halbzeit gaben die Vechtaer das Momentum doch noch wieder aus der Hand und kassierten einen weiteren Lauf, der nach 20 Minuten einen 14-Punkte-Rückstand bedeutete (32:46).

3. Viertel

Nach dem Seitenwechsel behaupteten die Ludwigsburger ihre Führung, bauten diese sogar noch weiter aus. Matchwinner Thomas Wimbush sorgte in der 28. Minute schon für so etwas wie einen Genickbruch bei den Vechtaern. Mit einem krachenden Dunking stellte der US-Amerikaner auf 62:44, alles sah nach einer Vorentscheidung aus. Doch RASTAs Zehnertruppe gab sich nicht auf. Michael Kessens stopfte, Zyskowski machte noch seine Punkte neun bis elf im 3. Viertel und so setzte das Calles-Team den Ton für den Schlussabschnitt.

4. Viertel

Mit seinem ersten Korb in der Partie eröffnete Vechtas Kapitän Josh Young das 4. Viertel, stellte auf 51:62 (31.). Immer wieder Wimbush hielt RASTA auf Abstand. Egal ob im Rückwärtsfallen (65:51, 32.) oder von jenseits der 6.75 Meter (68:53, 33.) - Ludwigsburgs #20 war nicht zu stoppen. Knapp sechs Minuten vor dem Ende lag RASTA mit 16 Punkten hinten (60:75, 35.) - doch gelaufen war das Spiel noch nicht. Youngster Luc van Slooten dunkte zum 65:75 (35.), traf per Threeball zum 70:75 bei noch 3:46 Minuten auf der Uhr. RASTAs Fans durften vom Comeback-Sieg träumen, wurden für ihr Mitfiebern am heimischen Bildschirm aber nicht belohnt. In den Schlussminuten behielten die MHP RIESEN Ludwigsburg nämlich die Nerven, während RASTA einmal mehr seine Dreier nicht traf.

Ausblick

Am Donnerstag steht für die Vechtaer das vielleicht schon vorentscheidende Spiel im Kampf um Platz 4 der Gruppe B an. Sowohl RASTA als auch die FRAPORT SKYLINERS werden mit dem Gefühl des „Do-or-die“ in die Partie gehen, da beide Klubs ihre Auftaktspiele verloren. Die Frankfurter waren ALBA BERLIN am Sonntagnachmittag mit 72:81 (39:37) unterlegen. Jump in München ist um 16.30 Uhr. Wie alle Spiele des easyCredit BBL Final-Turniers wird auch dieses live von MagentaSport übertragen.

easyCredit BBL Final-Turnier - Gruppe B, 1. Spieltag - 7. Juni 2020 - 19 Uhr

RASTA Vechta - MHP RIESEN Ludwigsburg 76:81 (20:24 / 12:22 / 17:16 / 27:19)

Vechta: Matic Rebec (6 Punkte/7 Assists), Max DiLeo (3), Michael Kessens (2), Josh Young (4), Luc van Slooten (9), Philipp Herkenhoff (4), Trevis Simpson (18), Ish Wainright (10/7 Rebounds), Jarelle Reischel (2), Jaroslaw Zyskowski (18/8 Rebounds). Traine: Pedro Calles.

Ludwigsburg: Nick Weiler-Babb (10/2 Steals), Teyvon Myers (6), Zamal Nixon (8), Marcos Knight (13/6 Assists), Ariel Hukporti (1), Johannes Patrick, Jacob Patrick, Jonas Wohlfahrt-Bottermann (3), Thomas Wimbush (24), Christian von Fintel, Hans Brase und Cameron Jackson (11/7 Rebounds). Trainer: John Patrick.

Stimmen zum Spiel

Pedro Calles (Vechta): "Ludwigsburg ist aggressiv in die Partie gegangen, während wir zunächst nicht die richtige Einstellung an den Tag gelegt haben. Wir haben die Zone nicht gut verteidigt und uns zu viele Fouls erlaubt, die den Ludwigsburgern einfache Punkte erlaubt haben. Und in den ersten 20 Minuten haben wir viele zu viele Offensiv-Rebounds zugelassen. Ohne Zuschauer ist so ein Spiel natürlich etwas ganz anderes, es ist wirklich komisch. Aber es wird sich daran ja erst einmal nichts ändern und deshalb machen wir das Beste draus. Ich bin jedenfalls stolz auf meine Mannschaft, dass sie auch ohne Fans im Rücken in der 2. Halbzeit zusammen gespielt hat und vom Kopf her wirklich wollte. und dass wegen der Ruhe in der Halle meine Anweisungen gut zu verstehen sind, ist völlig okay für mich. Schließlich gibt so etwas den Fans Zuhause die Gelegenheit, diesen Sport noch näher kennenzulernen. Jaroslaw Zyskowski hatte leider sehr früh zwei Fouls, er konnten deshalb in den ersten 20 Minuten seinen Rhythmus nicht finden. In der 2. Halbzeit war es dann anders, er konnte länger am Stück auf dem Parkett stehen und hat seine Rolle dann besser ausfüllen können. Matic Rebec kann den Ball sehr aggressiv nach vorne bringen. Aber als Point Guard muss er noch besser lernen, wir er das Spiel strukturiert aufziehen kann. Die drei spielfreien Tage werden wir für Regeneration und für noch mehr Training nutzen.“

John Patrick (Ludwigsburg): "Es war ein hart umkämpftes Spiel mit dem besseren Ende für uns. Man merkte, dass beide Mannschaften nicht gut in ihren Rhythmus gekommen sind. Das war heute, besonders angesichts des Fehlens von Jaleen Smith, ein wichtiger Sieg für uns. Für mich war toll, dass mit Lukas Herzog und meinen beiden Söhnen gleich drei Jungs spielen konnten, die schon früher in der Niedersachsen-Auswahl zusammen aufgelaufen sind. Zamal Nixon hat uns mit seiner Coolnes geholfen, hat gut gereboundet und wichtige Dreier getroffen. Und als wir am Ende ein bisschen nervös waren, hat er die richtigen Entscheidungen getroffen. Er hat zwar erst drei Wochen mit uns trainiert, sah heute aber so aus als ob er schon die ganze Zeit bei uns gewesenen ist. In Sachen Fitness sind wir jetzt bei 60 oder 70 Prozent. Die Vorrunden wollen wir auch als Trainingsmöglichkeit für die Playoffs nutzen - für die wir uns hoffentlich qualifizieren."

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