95:83! RASTA GEWINNT SPEKTAKULÄR IN HAGEN

RASTA Vechta hat am Donnerstagabend nach Punkten zum Tabellenführer der 2. Basketball-Bundesliga ProA, den Crailsheim Merlins, aufgeschlossen. Dies schaffte das Spradley-team durch einen 95:83-Erfolg bei Phoenix Hagen. Beste Akteure der RASTAner waren Seth Hinrichs mit 26 und Geburtstagskind Andrew Smith mit 17 Punkten.

RASTAs Top-Scorer: Seth Hinrichs machte in Hagen 26 Punkte. Foto: Christian Becker.

RASTA konnte in der „Ischehölle“ auf den Support von gut 50 Fans aus Vechta setzen, musste aber auf den verletzten Jeremy Dunbar (Rippenprellung) verzichten. In den ersten Minuten bekam das Team von Doug Spradley dann gleich einen Vorgeschmack auf Hagener Basketball: Punkte am Fließband für die Gastgeber. Und so stand es nach 3:42 Minuten 2:12 aus Sicht der Gäste – ein echter Fehlstart. 2:40 Minuten vor Viertelende standen auf Seiten der Vechtaer immer noch nur neun Punkte auf der Habenseite, während Phoenix Hagen 20 Zähler verbuchte. Mit den Youngsters Philipp Herkenhoff und Luc van Slooten auf dem Parkett, pirschte sich RASTA Vechta dann näher heran, verkürzte bis zur ersten Pause bis auf 18:23 heran.

In der 12. Minute verkürzte David Gonzalvez für sein Team auf 26:27 – durch den ersten Vechtaer Dreier des Abends. Hagens Scharfschütze konterte umgehend, ebenfalls von jenseits der 6,75 Meter. Nach einem Dunking von Herkenhoff und zwei verwandelten Freiwürfen von Andrew Smith aber hatte RASTA den Ausgleich geschafft – 30:30 (14. Minute). Sogar ein 11:0-Lauf gelang dem Spradley-Team, das nach den nächsten Herkenhoff-Punkten in der 15. Minute mit 37:30 vorne lag. Drei Minuten vor der Halbzeit konnte Hagens Derreck Brooks noch einmal auf drei Punkte Rückstand verkürzen (38:41). Dann aber war wieder der Tabellenzweite an der Reihe, machte acht Punkte in Serie und knapp fünf Sekunden vor der Sirene markierte Chris Carter abgezockt per Dreier die 52:41-Halbzeitführung für RASTA. Besonders auffällig zur Pause: RASTA hatte alle seine 16 Freiwürfe getroffen und Geburtstagskind Smith – er wurde am Abend 25 Jahre alt – hatte mit neun Punkten, vier Rebounds und zwei imposanten Blocks überzeugt.

Ein Dreier von Herkenhoff brachte die Gäste in der 23. Minute mit 14 Punkten (63:49) nach vorne. Doch auch die Hagener hatten nach dem Seitenwechsel ihren offensiven Touch gefunden. Gleich fünf Dreier trafen die Westfalen, welche RASTA in der 25. Minute nach einem Threeball von Jonas Grof bis auf fünf Punkte auf den Leib rückten – 60:65. Nach diesem 2:11 fingen sich die Spradley-Schützlinge jedoch wieder, konterten durch Seth Hinrichs. RASTAs Top-Scorer machte sieben Punkte in Serie zum 72:60 und machte insgesamt 13 im 3. Viertel. 48 Sekunden vor der nächsten Pause war wieder einmal Smith für ein Highlight gut, traf nach Pass des 15 Jahre jungen Luc van Slooten per Alley Oop Dunk zum 79:67.

Zu Beginn des Schlussabschnittes sah vor gut 2.300 Zuschauern in der Arena am Ischeland also vieles nach einem souveränen Auswärtssieg RASTA Vechtas aus. Doch Phoenix Hagen zeigte sich sehr kämpferisch. Auch ein weiterer Alley Oop Dunk von Smith zum 81:71 (32. Minute) für RASTA entmutigte das Team von Coach Dietmar Günther nicht. Die Hagener holten Punkt um Punkt auf, verkürzten 5:52 Minuten vor dem Ende auf 78:81 – das Spiel war wieder völlig offen. In RASTAs nächsten beiden Angriffen zeigten zunächst Robin Christen und dann Christopher Razis ein gutes Händchen, brachten ihr Team wieder mit acht Punkten (86:78) nach vorne. Hagens anschließende Auszeit brachte den Gastgebern nicht mehr den gewünschten Erfolg. Das lag vor allem an Seth Hinrichs. RASTAs Forward war nicht weniger als die Lebensversicherung des Spradley-Teams an diesem Abend, traf erst zum 90:80 (37. Minute) und sorgte dann 136 Sekunden vor Schluss per Dreier zum 93:81 für die Vorentscheidung. Auch stark: der schon zur Halbzeit erwähnte Drew Smith, der mit 17 Punkten, acht Rebounds und zwei Blocks einen geradezu perfekten Geburtstag feiern durfte.

Stimme zum Spiel

Doug Spradley (Vechta): „Den Start des Spiels haben wir heute völlig verschlafen. Nach den ersten Wechseln sind wir dann angekommen, haben unseren Rhythmus gefunden. Immer in den Phasen, wo wir konzentriert und als Mannschaft gespielt haben, konnten wir überzeugen. Dann waren da aber auch wieder die Minuten, wo wir, anstatt den Vorsprung auszubauen, nicht gut gespielt haben. Da haben wir Phoenix zurück ins Spiel kommen lassen. Aber wir haben ihre Zonen-Verteidigung gut attackiert, haben 24 Assists und konnten in den entscheidenden Phasen das Tempo kontrollieren. Mitte des 4. Viertels sind wir dann ruhig geblieben und Seth und gleich danach Christopher haben wichtige Würfe getroffen. Ich freue mich auch für Drew, dass er ausgerechnet an seinem Geburtstag ein gutes Spiel gemacht hat. Er war heute sehr motiviert, war sehr athletisch unterwegs und hat Präsenz auf dem Court gezeigt.“

Dietmar Günther (Hagen): „Glückwunsch an Doug für das großartige Spiel und die gute Leistung. Die Motivation war nicht das Problem, wenn einer der Spitzenklubs kommt. Jeder meiner Jungs wollte zeigen, dass er mithalten kann. Vechta hat eine ausgezeichnete Leistung gezeigt. Sie mussten auf einem sehr guten Niveau spielen, um zu gewinnen. Wir haben das Rebounding, was uns sonst auszeichnet, heute vernachlässigt. Vechta hatte zweite Chancen, die uns sehr weh getan haben. Das zweite Viertel haben wir zu hoch abgegeben, da haben wir eine Hypothek aufgebaut. In zwei Tagen müssen wir gegen Heidelberg schon wieder gegen einen direkten Konkurrenten ran.“

2. Basketball-Bundesliga ProA – 7. Spieltag (Nachholspiel) – 14. Dezember 2017 – 20 Uhr

Phoenix Hagen - RASTA Vechta 83:95 (23:18 / 18:34 / 28:27 / 14:16)

Für RASTA spielten: Chris Carter (14 Punkte/5 Assists/3 Steals), Christopher Razis (2), Josh Young (10), Smith (17/8 Rebounds/3 Blocks), David Gonzalvez (7), Philipp Herkenhoff (7), Luc van Slooten (8:34 Minuten), Dirk Mädrich (4), Seth Hinrichs (26/8 Rebounds) und Robin Christen (8).

Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag, 16. Dezember, um 19.30 Uhr gegen die RheinStars Köln

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