AUSGLEICH: 17 GIESSENER DREIER, 76:79-NIEDERLAGE!

Mit einem nach zwei Spielen ausgeglichenen Stand geht es am Mittwoch (19.30 Uhr, RASTA Dome) in Spiel 3 des BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA-Halbfinales zwischen RASTA Vechta und den JobStairs GIESSEN 46ers. Nachdem die Vechtaer am Freitag Spiel 1 der Best-of-five-Serie mit 99:82 hatten für sich entscheiden können, unterlagen sie am Sonntagabend vor 3.012 Zuschauern in der Sporthalle Gießen-Ost mit 76:79 (38:40). Am Montag ab 17 Uhr gibt es weitere Karten im Vorverkauf für das so wichtige Spiel 3.

RASTAs Top-Scorer in Gießen: Joel Aminu kam auf 16 Punkte. Foto:Felix Wetzstein.

In Kürze

Gegen Gießens am Ende famose Dreierquote (17/28) setzten die Vechtaer am Sonntag eine immer noch starke Defense und ließen gegen die zwar um drei Stammspieler dezimierten dafür aber umso motivierteren Gastgebern keine 80 Gegenpunkt zu. Aber: Obwohl die Vechtaer das Rebound-Duell mit 42:23 deutlich für sich entschieden, konnten sie aus dieser Überlegenheit keinen Vorteil ziehen. RASTA leistete sich 19 Ballverluste und kassierte 21 Sekunden vor dem Schluss per Dreier - natürlich - von Justin Martin einen 76:78-Rückstand, den die Vechtaer nicht mehr kontern konnten.  Gießens Justin Martin und Nico Brauner trafen zusammen ein Dutzend Threeballs, kamen gemeinsam auf 43 Punkte. Auf Seiten RASTAs war Joel Aminu mit 16 Zählern Top-Scorer, die meisten Rebounds griff sich Kapitän Chip Flanigan (acht).

Fakten

Feldwürfe: RASTA 48% (28/58) - Gießen 44% (28/64)Zweier: RASTA 61% (17/28) - Gießen 41% (11/27)Dreier: RASTA 37% (11/30) - Gießen 46% (17/37)Freiwürfe: RASTA 60% (9/15) - Gießen 75% (6/8)Rebounds: RASTA 42 - Gießen 23Assists: RASTA 13  - Gießen 18Ballverluste: RASTA 19 - Gießen 5Steals: RASTA 2 - Gießen 7Blocks: RASTA 4 - Gießen 1Fouls: RASTA 18 - Gießen 20

Stimmen zum Spiel

Ty Harrelson (Head Coach Vechta): „Wir haben es in den letzten Minuten durchaus klug gespielt und hatten ein paar gute Würfe. Ganz zum Schluss ging es hin und her mit den Treffern. Justin Martin trifft dann einen richtig gut verteidigten, sehr schweren Dreier. So sind die Playoffs. Wenn es heute etwas gab, was wir nicht gut gemacht haben, dann waren es, wie schon so oft in dieser Saison, unsere Ballverluste. Zudem waren wir heute nicht so sicher von der Freiwurflinie wie sonst. Und Gießens Dreierquote hat dann eben auch den Unterschied gemacht.“

Branislav Ignjatovic (Head Coach Gießen): „Was die Mannschaft heute geleistet hat, übertrifft alles. Wir haben schon am Freitag in Vechta gesehen, dass wir teilweise konkurrenzfähig sind, auch mit dem Ausfall von drei Spielern. Wir haben im ersten Spiel aber zu viele Fehler gemacht. Der Gameplan heute war es, die Energie auf dem Parkett zu zeigen, sprich: die Körpersprache und die Eins-gegen-Eins-Duelle. Ich glaube, dass wir das heute über weite Strecken gut umgesetzt haben. Wir haben heute gewonnen, weil wir ein Top-Team wie Vechta zu 19 Turnovers gezwungen haben. Wenn man unsere kleine Rotation bedenkt, ist das eine grandiose Leistung. Ich kann mein Team für die Leistung nur loben.“

Gerrit Kersten-Thiele (Sportdirektor Vechta): „Es war klar, dass wir hier heute gegen eine Mannschaft spielen, die nichts zu verlieren hat und dass es sehr physisch werden würden. Wir haben den ganzen Abend über gekämpft und im Laufe des Spiels auch immer bessere Wege gefunden, um damit umzugehen. Letztlich hat Gießen gut gespielt und noch besser von außen getroffen. Und wenn die Dreier so fallen, auch der am Ende von Justin Martin, dann kann ein Spiel so ein Ende nehmen. Wir müssen uns jetzt umgehend auf Mittwoch konzentrieren, um mit unseren Fans im Rücken wieder in die Spur zur finden.“

1. Viertel

Mit einem Monster-Dunk vor dem Gästeblock meldete sich RASTAs Tajuan Agee in der Sporthalle Gießen-Ost an und freute sich noch in derselben Minute über Andrew Jones’ Dreier zur ersten Vechtaer Führung - 5:2 (2 Minute). Mitte des 1. Viertels fiel dann der erste von Gießens am Ende 17 Dreiern: Jordan Barnes traf von jenseits der 6.75 Meter zum 9:9-Ausgleich. Dass sich in den ersten zehn Minuten ein Team würde absetzen können, lag in weiter Ferne. Zu gut waren beide Verteidigungen, viel bis sehr viel wurde zugelassen - Playoff-Basketball in Gießen. Eine letzte Duftmarke im 1. Viertel setzte RASTAs Kapitän Chip Flanigan, der Gießens Karlo Miksic abräumte und so einen Drei-Punkte-Rückstand verhinderte. Die 46ers hatten im 1. Viertel nur zwei von zehn Dreiern getroffen - angesichts der späteren Erfolgsquote eigentlich unglaublich. 

2. Viertel

Acht von elf. Oder: 73%. Was klingt wie die Chance auf Tübingens dritten Sieg gegen Karlsruhe im weiteren Halbfinale war Gießens Dreierquote im 2. Viertel. RASTA hielt ebenfalls treffsicher dagegen, kam nach dem 25:31-Rückstand (15.) durch zwei Threeballs von Andrew Jones und Joel Aminu zum Ausgleich - 31:31 (16.). Den Mittelhessen gelang daraufhin ein 9:2-Lauf, welcher RASTAs Head Coach Ty Harrelson 1:51 Minuten vor der Halbzeit zu einer Auszeit bewog. Aus dieser heraus machte Joel Aminu noch fünf Punkte, RASTA kassierte keinen und war trotz acht Ballverlusten im 2. Viertel dran an den Gastgebern - 38:40.

3. Viertel

Gießens im 2. Viertel schon unheimlich anmutende Dreierquote blieb nach dem Seitenwechsel nicht mehr ganz so hoch, aber hoch genug. Luis Figge traf von Downtown zum 48:41 (23.), Jordan Barnes zum 53:41 (24.) - man konnte nur staunen. In der 18. Minute netzte 46ers-Kapitän Nico Brauner für sein Team im 28. Versuch den schon 14.Dreier ein, stellte auf 61:51. RASTA ließ sich vom Dreierregen aber nicht durchnässen, schüttelte sich und kämpfte wieder und wieder gegen Gießens Defense an. Naz Bohannon wurde seinem Ruf als Wühlbüffel mehr als gerecht, tankte sich erst zum 57:61 (29.) durch, blockte dann eindrucksvoll Igor Cvorovic und besorgte 18 Sekunden vor der nächsten Pause den Vechtaer Anschluss - 59:61.

4. Viertel

Das Vechtaer Comeback nach dem zwischenzeitlichen Zwölf-Punkte-Rückstand nahm seinen Lauf, RASTA kämpfte unermüdlich - und erfolgreich. Einen Dunking von Ryan Schwieger zum 63:64 (32.) veredelte Joschka Ferner per Dreier zur 66:64-Führung (33.) und Robin Lodders setzte mit seinem Threeball zum 69:64 (34.) sogar noch einen drauf. Bei den rund 50 mitgereisten RASTA-Fans war der Jubel groß, die Hoffnung auf einen Auswärtssieg, auf das 2:0, auch. Vechtas 18:3-Lauf aber bedeutete nicht den K.O. des Hauptrundendritten. Die Mittelhessen fighteten auf Biegen und Brechen, so dass RASTA in der 40. Minute sogar wieder in Rückstand geriet - 74:75. Joel Aminu brachte RASTA 45 Sekunden vor dem Ende die Führung zurück (76:75), was Justin Martin mit seinem fünften Threeball des Abends beantwortete. Fast mit Ablauf der 40. Minute hätte Joschka Ferner noch zum Helden des Abends werden können. Jedoch hatte Vechtas Forward nicht das Quäntchen Glück so manches Schützen vor ihm.

Ausblick

Spiel 3 in Vechta, im RASTA Dome, vor dann wohl wieder 3.140 Zuschauern - ganz in Orange. Playoff-Atmosphäre pur wird RASTAs Fans am Mittwochabend (19.30 Uhr) erwarten. Zu Beginn der neuen Woche werden am Montag ab 17 Uhr weitere Sitz- und Stehplätze für die nun praktisch beginnende Best-of-three-Serie in den Vorverkauf gehen. Zudem wird RASTA Vechta versuchen, gemeinsam mit dem Fanclub Klettverschluss und Schomaker Reisen aus Lohne, eine Fan-Fahrt zu Spiel 4 nach Gießen zu organisieren. Dieses findet am Freitag um 19.30 Uhr in der Sporthalle Gießen-Ost statt. Alle weiteren Infos zum Ticketverkauf und zur Fan-fahrt folgen am Montag.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA - 2022/23 - Playoffs - Halbfinale - Spiel 2 (Best-of-five)

JobStairs GIESSEN 46ers - RASTA Vechta 79:76 (14:13 / 26:25 / 21:21 / 18:17)

Sonntag, 21. Mai 2023 - 18 Uhr - Sporthalle Gießen-Ost

GIE: Jordan Barnes (17 Punkte/11 Assists), Till Heyne (DNP), Nico Brauner (21), Finn Döntgens (DNP), Luis Figge (7/2 Steals), Igor Cvorovic (6), Justin Martin (22), Kevin Strangmeyer (4), Roland Nyama (2) und Karlo Miksic (5)

VEC: Noah Jänen (DNP), Andrew Jones (11 Punkte), Joschka Ferner (9), Robin Lodders (5), Tajuan Agee (4), Ryan Schwieger (10), Julius Wolf (11/4 Assists), Kevin Smit, Joel Aminu (16), Chip Flanigan (6/8 Rebounds) und Naz Bohannon (12).

Zuschauer: 3.012 (Kapazität: 3.030)

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA - 2022/23 - Playoffs - Halbfinale (Best-of-five)

RASTA Vechta (1.) vs. JobStairs GIESSEN 46ers (4.) 1:1 (99:82 / 76:79 / 24.5. / 26.5. / 28.5.)
Tigers Tübingen (2.) - PS Karlsruhe LIONS (3.) 1:0 (95:51 / 83:70 / 23.5. / 25.5. / 27.5.)

RASTA Vechta - 2022/2023 - Der Kader

Spieler: Tajuan Agee (Power Forward, 25, USA), Joel Aminu (Shooting Guard, 26, D), Kaya Bayram (Point Guard, 19, D), Roman Bedime (Power Forward, 21, D), Naz Bohannon (Power Forward, 24, USA), Kilian Brockhoff (Small Forward, 19, D), J.J. Culver (Small Forward, 25, USA), Joschka Ferner (Small Forward/Shooting Guard, 27, D), Chip Flanigan (Small Forward, 27, USA), Johann Grünloh (Center, 17, D), Tim Insinger (Power Forward, 26, D), Noah Jänen (Shooting Guard/Small Forward, 19, D), Andrew Jones (Shooting Guard/Point Guard, 25, USA), Robin Lodders (Center, 28, D), Leon Okpara (Shooting Guard, 25, D), Siler Schneider (Point Guard, 27, USA), Ryan Schwieger (Small Forward/Shooting Guard, 24, USA), Kevin Smit (Point Guard, 31, D), Julius Wolf (Power Forward, 30, D). Head Coach: Ty Harrelson (42, USA/AUS). Assistant Coaches: Miguel Zapata (43, ESP) und Marius Graf (32, D). Athletic Trainer: Domenik Theodorou (37, D).

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