DERBY-FIGHT: RASTA OHNE KUHSE MIT GROSSEM KAMPF!

Ohne ihren verletzten Spielmacher und Topscorer Tommy Kuhse haben die Aufsteiger RASTA Vechtas den EWE Baskets Oldenburg einen großartigen Kampf geliefert. Vor 3.140 Zuschauern unterlagen die Vechtaer am Ende zwar mit 82:88 (41:38) sicherten sich aber im Kampf um einen Platz in den Top-10 der easyCredit Basketball Bundesliga den direkten Vergleich. In der Tabelle steht RASTA auf Platz 7, die Oldenburger nun auf dem neunten.

Kampf um jeden Zentimeter. Foto: Christian Becker

In Kürze

In einem extrem physisch geführten Derby, in dem die von den Fans gemachte Atmosphäre nicht besser hätte sein können, stand die Partie lange auf des Messer Schneide. Im 4. Viertel setzten sich die die Gäste aber rechtzeitig auf 79:70 ab und wehrten auf den letzten Metern die Vechtaer Angriffe erfolgreich ab. Topscorer des Abends wurde Oldenburgs DeWayne Russell mit 24 Punkte, RASTAs Ryan Schwieger traf für 22 Zähler und fünf weitere Vechtaer machten acht oder mehr Punkte. Matchwinner allerdings wurde Gäste-Guard Geno Crandall, der auf 20 Punkte in nicht einmal 15 Minuten kam und RASTA wieder und wieder richtig weh tat.

Fakten

Feldwürfe: RASTA 48% (28/58) - Oldenburg 45% (29/64)
Zweier: RASTA 62% (24/39) - Oldenburg 61% (20/33)
Dreier: RASTA 21% (4/19) - Oldenburg 29% (9/31)
Freiwürfe: RASTA 88% (22/25) - Oldenburg 91% (21/23)
Rebounds: RASTA 35 (9 off.) - Oldenburg 31 (8 off.)
Assists: RASTA 13 - Oldenburg 11
Ballverluste: RASTA 16 - Oldenburg 15
Steals: RASTA 7 - Oldenburg 8
Blocks: RASTA 2 - Oldenburg 0
Fouls: RASTA 25 - Oldenburg 27
Points In The Paint: RASTA 40  - Oldenburg 34
2nd Chance Points: RASTA 11 - Oldenburg 6
Fast Break Points: RASTA 13  - Oldenburg 6
Höchste Führung: RASTA 5 (40:35) - Oldenburg 9 (79:70)
Bester Zu-Null-Lauf: RASTA 7 (17:17) - Oldenburg 7 (7:4)
Führungswechel: 9
Gleichstand: 8

Stimmen zum Spiel

Ty Harrelson (Head Coach Vechta): „Zuallererst: Gratulation an Pedro, der einen sehr guten Job macht! Pedro hat bereits die Physis in diesem Spiel angesprochen. Ich habe einige Gedanken zu diesem Spiel. Und damit möchte ich rein gar nichts am Oldenburger Sieg schmälern. Denn mit ihrem Pick-and-Roll haben sie uns heute wehgetan. Das hat einen großen Unterschied gemacht. Da muss ich als Coach einen besseren Job machen, der meiner Mannschaft erlaubt, das zu stoppen. DeWayne Russell und Geno Crandall haben ein paar tolle Assists an ihre Center gebracht. Und das hat sich im Ergebnis widergespiegelt. Die Sache, wegen der ich frustriert bin, ist, die Anzahl der Foulpfiffe im 4. Viertel. Als noch acht Minuten zu spielen sind, hat Oldenburg fünf Fouls. Und dann kommen wir kaum noch an die Freiwurflinie, während Oldenburg im 4. Viertel 16 Freiwürfe hat. Das ist sehr frustrierend. Wenn ein Team physischer als das andere spielt und öfter foult, dann ist das so - und sollte so gepfiffen werden. Es sollte aber nicht in Sachen Anzahl der Fouls oder Anzahl der Freiwürfe durch Pfiffe ausgeglichen werden. Ich denke, dass man sich dieses Spiel noch einmal anschauen sollte. Ich weiß, dass Hamburgs Coach am Montag ebenfalls frustriert war. Ich weiß auch, dass wir ein Aufsteiger sind. Aber vor Saisonbeginn haben wir Trainer mit den Schiedsrichtern darüber gesprochen, wie die Spiele geleitet werden sollen. Ganz ehrlich, es ist wirklich frustrierend, wenn man in den letzten acht Minuten nicht öfter an die Freiwurflinie kommt und der Gegner 16 Freiwürfe hat. Also, ich denke wirklich, dass man sich dieses Spiel noch einmal ansehen muss, damit uns klar wird und ich meinen Spielern erklären kann, was sie zu erwarten haben, damit wir wissen, wie wir spielen können.“

Pedro Calles (Head Coach Oldenburg): „Gratulation an meine Spieler zu einer tollen Leistung! Wie erwartet war es ein physisch geführte Partie, eine, die von Anfang bis Ende eng war. Alles in allem haben wir defensiv einen guten Job gemacht. Wir haben RASTA kaum offene Dreier erlaubt. Denn da sie sind sie ja eines der besten Teams der Liga. Als wir uns dann acht, neun Punkte Vorsprung rausgespielt haben, haben wir diesen Vorsprung gut verwaltet. Unseren Fans möchte ich dafür danken, wie sie uns hier unterstützt haben. Sie sind sehr wichtig für uns. Und natürlich möchte ich die Chance nutzen, einmal mehr zu sagen, dass es im RASTA Dome immer beeindruckend ist, wie die Fans ihr Team unterstützen. Es war schön, mal wieder hier zu sein.“

1. Viertel

RASTA ohne Tommy Kuhse, Oldenburg ohne Max DiLeo - und doch ging es gleich richtig zur Sache im pickepackevollen RASTA Dome. Die Gäste, nach verletzungsbedingt schweren Monaten, seit Wochen auf dem Weg nach oben und daher auch als Favorit nach Vechta gekommen, setzten RASTA so richtig zu und führten nach einem Monster-Dunk von Geno Crandall mit 17:10 (6.). Mit einem Put-back-Dunk und einem Dreier aber holte Youngster Johann Grünloh die Huntestädter gleich wieder aus ihrem Momentum (15:17, 7.). Kurz vor Ende des 1. Viertels brachte Wes Iwundu die Vechtaer in diesem Spiel zum dritten Mal nach vorne - 23:21. RASTA hatte bis dahin nur vier Dreier genommen, Oldenburgs Defense stand den Aufsteigern extrem auf den Füßen.

2. Viertel

Die EWE Baskets Oldenburg zogen den gefährlichen Vechtaer Distanzschützen förmlich den Stecker, während sie selbst immer wieder gut von außen trafen. Drei Threeballs binnen einer Minute konnten RASTAs Drangphase immer kontern - 30:30 (14.). Die Partie blieb konsequent eng, Chip Flanigan And-One zum 37:35 in der 18. Minute war dann der Grundstein für eine bejubelte erste Fünf-Punkte-Führung der Gastgeber - 40:35 (19.). Oldenburg konterte mit dem vierten Dreier im 2. Viertel (38:40, 20.), dem siebten erfolgreichen in 19 Versuchen. Dass die Vechtaer das Rebound-Duell in Halbzeit eins mit 21:13 klar für sich entschieden und die Oldenburger schon zehn Ballverluste auf dem Konto hatte, spielte sich im Ergebnis kaum wider.

3. Viertel

In der 23. Minute fiel dann endlich mal ein Vechtaer Dreier, Joschka Ferner brachte seine Farben mit 46:42 nach vorne. Zwei weitere Male führte RASTA mit vier Punkten, Oldenburg aber blieb mit ebenso großem Einsatz immer dran. Verlassen konnte sich das Calles-Team im 3. Viertel auf Ebuka Izundu, der acht Punkte machte. So unter anderem mit einem Alley-Hoop-Dunking zur 54:52-Gästeführung (28.). Die EWE Baskets hatten nun einen Weg gefunden, RASTAs Defense öfter zu überwinden. Ein 7:0-Lauf zum 61:54 (30.) brachte Oldenburgs Anhang dann auch so richtig in Fahrt. Mit 15:23 hatten die Vechtaer das 3. Viertel verloren, der Favorit hatte seine Muskeln spielen lassen.

4. Viertel

Angefeuert von wieder einmal begeisternden RASTA-Fans steckte der Aufsteiger nicht eine Sekunde lang auf und setzte sich mit allen verfügbaren Mitteln zur Wehr. Mitte des Schlussabschnittes brachten ein Dunking von Richmond Aririguzoh und ein Layup von Joel Aminu das Harrelson-Team wieder in Schlagdistanz - 68:70 (35.). Dann aber waren wieder die Oldenburger am Drücker und setzten sich 2:30 Minuten vor dem Ende bis auf 79:70 ab (38.). Ein  bis zur Erschöpfung kämpfender Ryan Schwieger (13 Punkte im 4. Vietel) brachte RASTA mit noch 78 Sekunden auf der Uhr per Dreier noch einmal bis auf 77:83 heran - doch es reichte nicht mehr. Die Gäste machten den Derby-Sieg schließlich an der Freiwurflinie perfekt.

Ausblick

Nachdem die Vechtaer bereits am letzten Wochenende bei einem Tabellenletzten, den HAKRO Merlins Crailsheim, angetreten waren, steht ihnen eine solche Konstellation auch am Freitag (20 Uhr) bevor. RASTA ist zu Gast beim Mitaufsteiger in Tübingen. Die Tigers verloren am Samstagabend mit 82:113 beim Tabellenzweiten, den NINERS Chemnitz, und werden wie schon die Merlins alles daran setzen, mit einem Heimsieg die Chancen auf den Klassenerhalt zu erhöhen. Das nächste Mal im RASTA Dome spielt das Harrelson-Team am 28. April, dann gegen die viertplatzierten Würzburg Baskets. Alle easyCredit BBL-Spiele gibt’s natürlich live bei Dyn. Und - soweit verfügbar - Tickets für RASTAs Heimspiele gibt’s online auf https://tickets-rastavechta.reservix.de/events oder auf www.ADticket.de. Auch telefonisch können Eintrittskarten bestellt werden: 069/90283986 - oder: an einer der ADticket-Vorverkaufsstellen in und um Vechta.

easyCredit Basketball Bundesliga - Saison 2023/24 - 28. Spieltag - 13.4.23 - 20 Uhr

RASTA Vechta - EWE Baskets Oldenburg 82:88 (23:21 / 18:17 / 15:23 / 26:27)

VEC: Luc van Slooten (DNP), Jack Kayil (DNP), Nat Diallo (DNP), Joschka Ferner (4), Ryan Schwieger (22/2 Steals), Johann Grünloh (9), Joel Aminu (10/4 Assists/2 Steals), Tanner Groves (6), Wes Iwundu (8/6 Rebounds), Chip Flanigan (10), Spencer Reaves (5) und Rich Aririguzoh (8)

OL: Len Schoormann (9 Punkte/3 Steals), DeWayne Russel (24/6 Assists), Fritz Hemschemeier (DNP), Geno Crandall (20), Ebuka Izundu (9), Chaundee Brown jr. (5), Norris Agbakoko (6), Lukas Wank, Deane Williams , Artur Kononxtsuk (10/9 Rebounds) und Alen Pjanic (5).

Zuschauer: 3.140 Zuschauer im RASTA Dome (ausverkauft)

RASTA Vechta - 2023/2024 - Der Kader

Spieler: Joel Aminu (Shooting Guard, 26, D), Richmond Aririguzoh (Center, 25, NGA/USA), Kaya Bayram (Point Guard, 19, D), Joshua Bonga (Point Guard, 18, D), Nat Diallo (Center, 23, D), Joschka Ferner (Small Forward/Power Forward, 28, D), Chip Flanigan (Small Forward, 28, USA), Tanner Groves (Power Forward, 24, USA), Johann Grünloh (Center, 18, D), Wes Iwundu (Small Forward, 29, USA), Noah Jänen (Small Forward, 19, D), Jack Kayil (Point Guard, 17, D), Tommy Kuhse (Point Guard, 26, USA), Spencer Reaves (Shooting Guard, 28, USA/D), Ryan Schwieger (Shooting Guard/Small Forward, 24, USA), Luc van Slooten (Small Forward/Power Forward, 21, D), Linus Trettin (Small Forward, 18, D). Head Coach: Ty Harrelson (43, USA/AUS). Assistant Coaches: Miguel Zapata (44, ESP) und Marius Graf (33, D). Performance Coach: Domenik Theodorou (37, D).

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