EINS VON ZWEI: RASTA UNTERLIEGT POLEN IN STETTIN!

RASTA Vechta hat seinen ersten von zwei Tests in Stettin verloren. Gegen den polnischen Erstligisten KING Wilki Morskie Szczecin setzte es am Samstagabend eine 66:86-Niederlage in Stettin. Auf Seiten des BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA-Ligisten konnte in der Offensive allein Ryan Schwieger (24 Punkte) überzeugen, kein weiterer Vechtaer punktete zweistellig. Auch 22 Ballverluste trugen erheblich ihren Teil zur am Ende deutlichen Niederlage bei. Am Sonntag um 12 Uhr tritt RASTA im zweiten Testspiel des Wochenendes erneut in Stettin an - dann gegen Astoria Bydgoszcz, einen weiteren polnischen Erstligisten.

Fakten

Feldwürfe: RASTA 37% (23/62) - Stettin 56% (33/59)
Zweier: RASTA 45% (17/38) - Stettin 65% (24/37)
Dreier: RASTA 25% (6/24) - Stettin 41% (9/22)
Freiwürfe: RASTA 67% (14/21) - Stettin 73% (11/15)
Rebounds: RASTA 28 - Stettin 38
Assists: RASTA 11 - Stettin 14
Ballverluste: RASTA 22 - Stettin 23
Steals: RASTA 11 - Stettin 14
Fouls: RASTA 18 - Stettin 23

Stimmen zum Spiel

Ty Harrelson (Head Coach Vechta): „Im 1. Viertel waren wir konkurrenzfähig und bis zur Halbzeit sind wir auch noch im Spiel gewesen. Aber das gesamte 3. Viertel über haben wir schlecht gespielt, da gibt’s keine Ausreden. Es liegt in meiner Verantwortung, Dinge zu korrigieren und in die richtige Richtung zu bewegen. Gegen Erstligisten zu spielen ist nicht leicht, morgen steht uns die nächste Herausforderung bevor. Wir können hier lernen, was es heißt, stark zu sein, und werden versuchen, im zweiten Spiel unsere Offense besser ans Laufen zu bekommen. Über Ryan kann ich noch sagen, dass er heute großartig war. Ich bin froh, dass er in der Offensive in Schwung gekommen ist. Er hat guten Teambasketball gespielt und war defensiv sehr solide. Heute konnte er punkten und zeigen, wie er dem Team helfen kann.“

Ryan Schwieger (Top-Scorer Vechta): „Wir haben einfach nicht über 40 Minuten ein gutes Spiel gemacht. Es waren heute Phasen dabei, in denen wir gut ausgesehen haben. Aber eben auch einige, in denen es bei uns weniger gut geklappt hat. Für die Zukunft müssen wir sicherstellen, dass wir über ein ganzes Spiel, also über 40 Minuten, gut sind.“

Gerrit Kersten-Thiele (Sportdirektor Vechta): „In der 1. Halbzeit haben wir einiges von dem, was wir machen wollen, noch gut umgesetzt. Phasenweise haben wir da in der Offensive wie in der Defensive gut ausgesehen und unser Ding gemacht. Im 3. Viertel sind wir von diesem Weg abgekommen und haben körperlich nicht mehr richtig dagegengehalten. Dadurch sind wir immer deutlicher in Rückstand geraten und konnten nicht mehr wirklich etwas entgegensetzen. Wir müssen heute Abend schauen, welche Lehren wir aus diesem Spiel ziehen, um morgen besser auszusehen.“

1. Viertel

Nach 40 Sekunden eröffnete Vechtas Robin Lodders mit einem für ihn so typischen und so schönen Floater das Scoring. RASTA zog in nicht einmal zwei Minuten schon zwei Offensiv-Fouls, schien nach der am Vormittag erfolgten, rund 575 Kilometer langen, Anreise auf Höhe des Geschehens zu sein. Mit einem richtig langen Dreier erhöhte Jordan Johnson in der 3. Minute auf 5:0. Die Stettiner brauchten 3:35 Minuten, um auf die Anzeigetafel zu kommen, trafen erst dann einen Freiwurf (1:5). So richtig wohl in der nur spärlich besetzten Netto Arena fühlte sich Ryan Schwieger. Der US-Rookie kam im 1. Viertel auf zehn Punkte, u.a. zum 19:13 in der 8. Minute. RASTA hatte bei den Rebounds besser zugepackt (12:8) und Tajuan Agee schon zweimal per Block abgeräumt - Vechtas Defense stand und war verantwortlich für die 23:17-Pausenführung. 

2. Viertel

Als Enosch Wolf in der 12. Minute per Dreier auf 28:19 stellte, schien sich die gute Anfangsphase RASTAs fortzusetzen. Doch mit einem Mal war es vorbei mit der Vechtaer Herrlichkeit und die Gastgeber übernahmen von jetzt auf gleich das Kommando. In der 14. Minute holten sich die Polen beim 29:28 ihre erste Führung des Abends und führten wenig später schon mit fünf Zählern 36:31 (17.). Nach einem Steal von Chip Flanigan stopfte Robin Lodders ein zum 35:36 - Auszeit Stettin (18.). RASTA holte sich 2:10 Minuten vor der Halbzeit noch einmal die Führung zurück (37:36), musste dann aber erneut abreißen lassen. Mit einem 41:45-Rückstand ging es in die Halbzeit - selbstverschuldet. RASTA hatte im 2. Viertel nur zwei (!) Rebounds geholt und lediglich sechs von 16 Würfen getroffen.

3. Viertel

Die Gastgeber, letzte Saison bis ins Halbfinale des polnischen Pokalwettbewerbs vorgedrungen, wollten ihren Fans nach dem Seitenwechsel dann so richtig was zeigen und machten ernst. RASTA kassierte Punkt um Punkt, in der 24. Minute nahm Ty Harrelson eine Auszeit. Diese Unterbrechung konnte Stettin aber nicht aufhalten, die Polen waren vorne wie hinten tonangebend. Erst nach 4:17 Minuten gelangen RASTA die ersten Punkte im 3. Viertel - per Dreier von Flanigan zum 44:53. Letztlich hatten die Vechtaer in diesen zehn Minuten aber praktisch nichts zu melden und erhielten Anschauungsunterricht. Als Stettin nach dem x-ten RASTA-Turnover mit einem Dunking auf 60:46  stellte gab’s die nächste Unterredung an der Außenlinie. Vechta leistete sich im 3. Viertel zehn Ballverluste, traf keinen Zweier, nur einen Dreier und lag nach 30 Minuten mit 18 Punkten hinten - 46:64.

4. Viertel

Ein Comeback-Sieg geriet schnell außer Reichweite, Stettin erwies sich als zu stark, zu willens und zu treffsicher. James Eads III. etwa machte insgesamt 28 Punkte, traf nahezu alle seine Würfe und stand damit stellvertretend für die für lange Zeit sehr gute Vorstellung der Gastgeber. RASTA hingegen tat sich in der Offense weiterhin sehr schwer, stand am Ende bei einer Trefferquote von nur  37%. Dass KING Wilki Morskie Szczecin in der letzten Minute noch einen Dreier mit Brett zum 86:66-Endstand traf und sich RASTA anschließend den 22. Ballverlust leitete stand mehr oder weniger sinnbildlich für eine aus Vechtaer Sicht über weite Strecken alles andere als glücklich verlaufene Partie.

Ausblick

Im Spiel um Platz 3 des Vierer-Turniers in Stettin trifft RASTA am Sonntag um 12 Uhr auf Astoria Bydgoszcz. Der polnische Meister von 2019 unterlag am Samstagnachmittag in seinem Halbfinale den Basketball Löwen Braunschweig aus der easyCredit Basketball Bundesliga mit 77:86 (44:49).  Auf Seiten der Polen hatten sechs Spieler acht oder mehr Punkt erzielt, Topscorer der Partie war Braunschweigs Benedikt Turudic mit 26 Zählern.

Samstag, 3. September 2022 - 18 Uhr - Netto Arena

KING Wilki Morskie Szczecin - RASTA Vechta 86:66 (17:23 / 28:18 / 19:5 / 22:20)

SZC: James Eads III (28 Punkte), Aleksander Wiśniewski, Andrzej Mazurczak (7/4 Assists), Malcolm Rhett (6), Filip Matczak (8), Konrad Rosinski, Kacper Borowski (12/9 Rebounds), Milosz Kicki, Maksym Kołodziej (4), Tony Meier (11), Muciej Zmudski (2), Zac Cuthbertson (8)

VEC: Jordan Johnson (3 Punkte), Kaya Bayram (1), Andrew Jones (4), Enosch Wolf (8), Joschka Ferner (4), Robin Lodders (4), Tajuan Agee (5/3 Assists/6 Rebounds/5 Blocks), Ryan Schwieger (24), Julius Wolf, Johann Grünloh (2), Joel Aminu (8) und Chip Flanigan (3/4 Steals).

Zuschauer: keine Angaben

RASTA Vechta - 2022/2023 - Der Kader

Spieler: Tajuan Agee (Power Forward, 24, USA), Joel Aminu (Shooting Guard, 25, D), Kilian Brockhoff (Small Forward, 18, D), Joschka Ferner (Small Forward/Shooting Guard, 26, D), Chip Flanigan (Small Forward, 26, USA), Johann Grünloh (Center, 17, D), Noah Jänen (Shooting Guard/Small Forward, 18, D), Andrew Jones (Shooting Guard/Point Guard, 24, USA), Jordan Johnson (Point Guard, 27, USA), Robin Lodders (Center, 27, D), Ryan Schwieger (Small Forward/Shooting Guard, 23, USA), Enosch Wolf (Center, 31, D), Julius Wolf (Power Forward, 29, D). Head Coach: Ty Harrelson (41, USA/AUS). Assistant Coaches: Miguel Zapata (42, ESP) und Marius Graf (31, D). Athletic Trainer: Domenik Theodorou (36, D).

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