HEIMSIEG: RASTA BRINGT IN VECHTA RIESEN ZU FALL!

RASTA Vechta hat am Samstagabend vor 3.140 restlos begeisterten Zuschauern den Tabellenzweiten der easyCredit Basketball Bundesliga , die MHP RIESEN Ludwigsburg, mit 77:72 (38:37) besiegt. Nach einem völlig verkorksten 1. Viertel (14:27) steigerten sich die Hausherren von Minute zu Minute und feierten den ersten Sieg nach zuvor drei Pflichtspielniederlagen in Serie.

Lieferten sich einen knallharten Schlagabtausch: RASTA mit Trevis Simpson und die MHP RIESEN Ludwigsburg. Foto: Christian Becker.

Im 100. Spiel von Kapitän Josh Young (14 Punkte) für RASTA Vechta belohnte sich das Team nach 25 formidablen Minuten mit dem sechsten Sieg im elften easyCredit BBL-Spiel und steht weiterhin auf Platz acht. Das Team von Head Coach Pedro Calles musste ab Mitte des 2. Viertels sogar den Verlust von Ish Wainright (Verdacht auf Gehirnerschütterung) und zeitweise auch von Steve Vasturia (Cut unterm Auge) verkraften, trotzte diesen Widrigkeiten und kämpfte gemeinsam mit dem extrem lautstarken Publikum im Rücken die Barockstädter nieder. Fünf RASTAner machten acht oder mehr Punkte, Trevis Simpson verpasste mit 15 Zählern und neun Rebounds ebenso nur knapp ein Double-Double wie Kamari Murphy (8/9).

1. Viertel

Die ersten zehn Minuten im RASTA Dome gehörten den Gästen, aber so was von! Sechs Dreier trafen die MHP RIESEN Ludwigsburg bei elf Versuchen und erzwangen mit ihrer aggressiven Defense sieben Vechtaer Ballverluste. RASTA lief sofort nur hinterher, die Dreier fielen nicht und in der 6. Minute lagen die Gastgeber erstmals zweistellig hinten – 6:16. Auch nach einer Auszeit von Pedro Calles wurde es nicht besser, die Barockstädter konnten sich komplett entfalten. Und als Nick Weiler-Babb mit Ablauf des Viertels per Dreier auf 27:14 für den Favoriten stellte, musste man als RASTA-Fan froh sein um die kommende Pause.

2. Viertel

Zu allem Übel musste Mitte des 2. Viertels auch noch Ish Wainright nach einem Zusammenprall mit Josh Young vom Feld und musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus nach Damme. Doch der Ausfall von RASTAs vorbildlichem Kämpfer hatte nicht den befürchteten Effekt – im Gegenteil. Die Vechtaer fanden nun ihren Rhythmus in der Offense, packten zu in der Defense und holten Punkt für Punkt auf. Captain Young erzielte per mutigem Floater in seinem 100. Pflichtspiel für RASTA seinen ersten Korb aus dem Feld nach exakt 15 Minuten – 22:29. Per Dreier verkürzte Trevis Simpson auf 27:32 (18.) und nur Sekunden später brachte Kamari Murphy den RASTA Dome durch seinen Dunking zum 29:32 zum Beben. Es sollte sogar noch besser, noch lauter werden vor der Halbzeitpause. Mit einem Threeball aus der Ecke eroberte Captain Young eine Vechtaer 34:32-Führung und schaffte dies erneut, als er mit Ablauf der ersten 20 Minuten per Jumper zum 38:37 traf. Die MHP RIESEN Ludwigsburg hatten den Faden verloren, im 2. Viertel nur 4/16 aus dem Feld geworfen und waren unter den Körben mit 6:16 Rebounds unterlegen. Und die Dreier fielen auch nicht mehr: Nur einer von neun Versuche hatte den Weg durch die Reuse gefunden.

3. Viertel

Mit einem Threeball von Steve Vasturia zum 41:37 begann das 3. Viertel für RASTA Vechta in der 21. Minute perfekt. Mitte des 3. Viertels (26.) beim Stand von 49:47 musste Vechtas Spielmacher jedoch wegen eines Cuts unter dem linken Auge vom Feld und bescherte RASTAs Teamärzten den schon zweiten Einsatz des Abends. Die MHP RIESEN nutzten den Moment, drehten den Spieß um und gingen nach einem Fastbreak von Konstantin Konga in der 27. Minute mit 53:49 in Führung. Es dauerte noch einige Minuten, dann aber betrat Vasturia unter großem Applaus erneut das Parkett und gleich sein erster Ballkontakt hatte Erfolg: RASTAs #32 traf per Layup zum 55:56. Die „kleinen“ Vechtaer hatten nach 30 Minuten das Rebound-Duell mit 36:24 für sich entschieden und die 3er-Quote der Ludwigsburger hatte im 2. und 3. Viertel bei zusammen 2/18 gelegen.

4. Viertel

Das Duell auf Augenhöhe schien dann aber doch schon früh im Schlussabschnitt einer Entscheidung nahe. Nach einem Offensiv-Rebound nämlich brachte Tanner Leissner die Gäste mit sechs Punkten nach vorn – 63:57 (33.). Die dezimierten Vechtaer schienen nun merklich zu pumpen, wussten sich aber immer wieder mit ihren Fans im Rücken zu helfen. Per Alley-Hoop-Pass bediente Vasturia Jubilar Young zum 59:63 (34.), Jordan Davis netzte einen Dreier übers Brett ein (62:65, 35.) – die Halle tobte. RASTA gewann tatsächlich die Kontrolle, ging durch zwei Freiwürfen von Vasturia mit 66:65 (38.) in Führung und unter Standing Ovations markierte Davis in selbiger Minute artistisch das 68:65. RASTA blieb sicher an der Linie, traf insgesamt 24/26 Versuchen, und einmal mehr Jordan Davis war 34 Sekunden vor dem Ende zur Stelle, stellte auf 72:67. Acht Sekunden vor dem Ende wurde es dann noch einmal ganz eng. Nick Weiler-Bab traf Ludwigsburgs einzigen Dreier des 4. Viertels zum 70:73. Im Gegenzug machte Jordan Davis vom Charity-Stripe mit seinen Punkten acht und neun des Schlussabschnittes dann aber den Deckel drauf.

Ausblick

Am Sonntagabend macht sich RASTA Vechta auf den Weg gen Osten. Über Nacht reist das Calles-Team zum nächsten Basketball Champions League-Spiel nach Polen. Dort spielt der Tabellenvierte der Gruppe B gegen Anwil Wloclawek. Den polnischen Meister hatte man Mitte Oktober bei der Europapokal-Premiere der #alarmstufeorange im RASTA Dome besiegen könne. Nach einem spielfreien Wochenende geht es dann erneut in der BCL zur Sache, wenn RASTA am 17. Dezember Zuhause (20 Uhr, Tickets auf www.rasta-vechta.de) gegen den neunmaligen französischen Champion EB Pau-Lacq-Orthez antritt.

Stimmen zum Spiel                          

John Patrick (Ludwigsburg): „Gratulation an Coach Calles und RASTAs Team zu diesem am Ende verdienten Sieg. Vechta hat die Intensität nach dem 1. Viertel immer höher geschraubt. Wir hatten Probleme, in Set-Plays zu kommen. Konstantin Klein hat uns noch sehr dabei geholfen, Struktur reinzubekommen. Aber RASTA hat das Spiel mit seinen Rebounds, den Hustle-Plays und wichtigen Dreiern gedreht. Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel und am Ende war Vechta einen Tick besser.

Pedro Calles (Vechta): „Vielen Dank an John Patrick für die Glückwünsche. Im 1. Viertle hatten wir sehr viele Probleme, haben zig unnötige Ballverluste gehabt und lagen auch deshalb so hoch zurück. So war es ganz schwierig, Selbstvertrauen zu bekommen. Mit dem Ausfall von Ist Wainright, einem Schlüsselspieler, kam das nächste Problem auf uns zu. Und wenn man dann noch ein Spiel gewinnt, wo man 18 Turnover hat und auch noch zehn Würfe weniger nimmt als der Gegner, heißt das, dass man beim Rebounding einiges richtig gemacht hat. Großen Respekt daher an meine Spieler! In dieser Woche habe ich zu oft gehört, dass wir keinen guten Basketball spielen. Man kann auch nicht immer den besten Basketball bringen. Aber wir arbeiten daran, dass wir immer einen Weg finden, ein Spiel zu gewinnen. Für Josh Young freue ich mich, dass er heute sein 100. Spiel im RASTA-Trikot machen konnte. Er hält in der Kabine die Mannschaft zusammen, ist der Kapitän des Klubs. Ich ziehe meinen Hut vor ihm.

easyCredit Basketball Bundesliga – 11. Spieltag – Samstag, 7. Dezember 2019 – 20.30 Uhr

RASTA Vechta – MHP RIESEN Ludwigsburg 77:72 (14:27 / 24:10 / 17:19 / 22:16)

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Statistik: https://tinyurl.com/vevpmm5

Vechta: Jordan Davis (17 Punkte), Max DiLeo (2), Michael Kessens, Josh Young (14/2 Steals), Tim Insinger (DNP), Luc van Slooten (DNP), Philipp Herkenhoff (2), Trevis Simpson (15/9 Rebounds), Kamari Murphy (8/9 Rebounds), Ish Wainright (2), Jarelle Reischel und Steve Vasturia (17/7 Assists).

Ludwigsburg: Khadeen Carrington (11), Nick Weiler-Babb (17), Jaleen Smith (8), Konstantin Konga (2), Marcos Knight (8/4 Assists), Ariel Hukporti, Jonas Wohlfahrt-Bottermann (4/7 Rebounds), Thomas Wimbush II (10), Tanner Leissner (12), Christian von Fintel (DNP) und Hans Brase.

Nächstes RASTA-Spiel: Am Dienstag, 10. Dezember, um 18.30 Uhr bei Anwil Wloclawek (Basketball Champions League, 8. Spieltag – live auf www.dazn.com)

RASTA auf YouTube