SAISONFINALE: SIEBTEN SIEG VERPASST, HERZEN GEWONNEN!

Im letzten Spiel der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA-Saison hat RASTA Vechta dem Tabellendritten und Aufstiegsmitfavoriten Medipolis SC Jena einen großen Kampf geliefert. Vor 2.787 Zuschauern im RASTA Dome mussten sich Kapitän Josh Young und Co. erst in der Schlussphase geschlagen geben - 83:88 (49:48). Das Saisonfinale weckte dank fantastischer Stimmung, eines intensiven Spiels und Highlight-Plays große Vorfreude auf 2022/23.

Foto: Christian Becker.

Fakten

Feldwürfe: RASTA 46% (33/71) - Jena 50% (31/62)
Zweier: RASTA 57% (24/42) - Jena 64% (21/33)
Dreier: RASTA 31% (9/29) - Jena 34% (10/29)
Freiwürfe: RASTA 73% (8/11) - Jena 73% (16/22)
Rebounds: RASTA 35 - Jena 38
Assists: RASTA 15 - Jena 20
Ballverluste: RASTA 12 - Jena 16
Steals: RASTA 9 - Jena 6
Fouls: RASTA 20 - Jena 20

Stimmen zum Spiel

Vladimir Lucic: „Die Mannschaft ist mit sechs Niederlagen in die Saison gestartet, jetzt haben wie die Saison mit sechs Siegen in den letzten sieben Spielen abgeschlossen und dadurch den Klassenerhalt geschafft. Das ist eine gute Bilanz und mehr war auch nicht drin, das Ergebnis passt. Ich möchte mich noch einmal bei den Fans für die Unterstützung in der ganzen Saison bedanken. Wir hatten in dieser Saison viele Probleme, konnten zum Ende hin aber gute Ergebnisse einfahren. Das Spiel heute Abend hatte keinerlei große Bedeutung mehr. Aber die Mannschaft hat ihr Maximum gegeben - jetzt ist die Saison vorbei. Leider haben wir heute zu viele offene Würfe nicht getroffen und Jena konnte in wichtigen Momenten immer punkten. Aber es war unser sechstes Spiel in 18 Tagen, mehr war einfach nicht drin.“

Domenik Reinboth: „Von der Atmosphäre her war das absolut die richtige Einstimmung auf die Playoffs. Es ist sehr schade, dass RASTA nicht dabei ist, weil die Halle einfach toll ist - auch wenn die Fans natürlich gegen uns waren. So etwas motiviert einen dann eben auch. Es war ein super Spiel meiner Mannschaft, auf die sich sehr stolz bin. Wir hatten ja ein paar Spieler nicht dabei, aber das Team hat eine super Reaktion darauf gezeigt und Spieler sind in die Bresche gesprungen - es war ein richtiger Teamerfolg. In der 1. Halbzeit haben beide Teams mit offenem Visier gespielt. Später haben wir dann angefangen, besser zu verteidigen, RASTA ebenfalls. Wir haben besseren Zugriff bekommen und haben RASTAs Offense mehr weggenommen. So konnten wir etwas weniger Drives hinnehmen müssen, haben aber Dreier kassiert. Aber in den richtigen Momenten hatten wir eine Antwort parat. Entscheidend war für uns, dass wir als Team gespielt haben. Moritz PLescher trifft einen wichtigen Dreier, wir machen wichtige Plays in der Defense. Jeder hatte seinen Anteil. Ich glaube, dass das bei uns der Schlüssel zum Erfolg war, dass jeder Impact hatte. Selbst unsere zwei U19-Spieler haben Gutes getan, der kleine Bartautas Linartas holt in einer ganz wichtigen Phase einen Offensiv-Rebound - diese Dinge sind ganz, ganz toll.“

1. Viertel

Medipolis SC Jena war im Nachgang des Samstagsspiels gegen die VfL SparkassenStars Bochum und im Hinblick auf die in Kürze startenden Playoffs ohne seine besten vier Profis angetreten, wurde seinem Status als bestes Dreier-Team der Liga aber trotzdem sogleich gerecht. Drei Threeballs in den ersten knapp drei Minuten bedeuteten eine 11:5-Führung für das Team von Head Coach Domenik Reinboth. RASTA kämpfte sich in die Partie und ging in der 5. Minute durch Sa’eed Nelson in Führung - 15:13. Jenas schon fünfter Treffer von Downtown bedeutete erneut einen Rückstand für die Vechtaer (22:24), die in der Schlussphase des 1. Viertels aber Vollgas gaben und noch einen 7:0-Lauf hinlegten - 29:24.

2. Viertel

Joschka Ferners zweiter Dreier des Abends schraubte RASTAs Führung in der 11. Minute auf 32:24. Einen Vorsprung behaupteten die Vechtaer auch den ganzen Spielabschnitt über, jedoch machten es die Jenenser RASTAs Offense zunehmend schwerer. Das 42:37 (16.) von Preston Purifoy war dann RASTAs vorletzte Fünf-Punkte-Führung. Jenas zweite Garde wusste enorm dagegenzuhalten und hatte vor allem bei den Rebounds große Vorteile (19:12 zur Halbzeit). Ex-RASTAner Clint Chapman lieferte an alter Wirkungsstätte wie gewohnt eine formidable Vorstellung in der Offene ab, hatte zur großen Pause schon ein Dutzend Punkte auf dem Konto. RASTA konnte in den letzten gut viereinhalb Minuten des 2. Viertels nur zweimal aus dem Spiel heraus scoren, nahm aber immerhin noch einen knappen Vorsprung mit in die Kabine - 49:48. 

3. Viertel

Medipolis SC Jenas Defense war nach dem Seitenwechsel noch besser drin in dieser Partie und sorgte so - nach einem 48:53-Rückstand (22.) - für die Wende. Und während das Lucic-Team reihenweise offene Würfe nicht traf, machte Jena drei Threeballs binnen 71 Sekunden zum 59:55 - Auszeit RASTA (24.). Ein Purifoy-Dreier zum 64:65-Anschluss war 3:30 Minuten vor Ende des 3. Viertels dann der letzte erfolgreiche Feldwurf der Vechtaer in diesem Abschnitt. Jena schlug Kapital aus der schwächelnden RASTA-Offense und zog bis zur nächsten Pause auf 73:65 davon. Stephan Haukohl und Nico Brauner führten ihr Team als Emotional Leader an, vorne wie hinten. Zwar hatte RASTA nach 30 Minuten schon 14 Jenaer Ballverluste erzwungen, doch profitierten die Gastgeber davon kaum.

4. Viertel

Der Schlussabschnitt gehörte dann wieder RASTA - und seinen Fans. Nach dem nächsten Sieben-Punkte-Rückstand (71:78, 32.) mobilisierten die Vechtaer im sechsten Spiel binnen 18 Tagen noch einmal alle Kräfte und kämpften sich zurück ins Spiel. Als Ferner knapp vier Minuten vor dem Ende von jenseits des Perimeters den 81:82-Anschluss (37.) erzielte, bebte der RASTA Dome wie in guten Vor-Corona-Zeiten. RASTAs nächste drei Angriffe mit der Chance auf eine Führung jedoch verpufften und so netzte auf der Gegenseite Moritz Plescher den wohl wichtigsten Threeball des Abends zum 85:81 ein - noch 2:11 Minuten, Auszeit RASTA. Und Vechtas Konter saß: Robin Lodders verkürzte schnell auf 83:85 (39.). In der Crunchtime jedoch hatte Jena die besseren Nerven und RASTA bekam den Wilson einfach nicht mehr in den Korb, was schließlich in einer 83:88-Niederlage mündete.

Ausblick

Nach dem emotionalen Saisonfinale vor furioser und begeisternder Kulisse, sowie der ja praktisch seit Februar andauernden Erfolgsserie mit neun Siegen aus zwölf Spielen (dabei zwei Niederlagen erst nach Verlängerung), darf RASTA Vechta frohen Mutes die Off-Season angehen. Am Dienstagabend treffen sich Mannschaft und Betreuerstab noch auf ein Abendessen zum Saisonausklang. Bereits am Tag danach beginnt die Rückreisewelle der Profis. Wann die Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA mit welchen Paarungen beginnen, steht derweil noch nicht fest. Die seit Ende letzter Woche währende Corona-Quarantäne beim aktuellen Tabellenführer ROSTOCK SEAWOLVES bedeuten abermals Einschränkungen im Spielbetrieb. Erfreulich: In Sachen Fans ist RASTA einmal mehr die Nummer eins der Liga, konnte mit einem Zuschauerschnitt von 1.592 (inklusive der fünf Spiele unter Ausschluss der Fans) die RÖMERSTROM GLADIATORS Trier (1.305), die nur ein Spiel ohne Zuschauer auszutragen hatten, deutlich hinter sich lassen. Auf Platz 3 folgen die Rostocker mit 1.225 Besuchern - bei sechs „Verbotsspielen“.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA - 29. Spieltag - Mo., 11.4.22 - 19.30 Uhr - RASTA Dome

RASTA Vechta - Medipolis SC Jena 83:88 (29:24 / 20:24 / 16:25 / 18:15)

VEC: Sa’eed Nelson (6 Punkte), Richard Washington (DNP), Josh Young (4), Joschka Ferner (12), Robin Lodders (10), Tajuan Agee (8), Sheldon Eberhardt (DNP), James Washington (11/6 rebounds/5 Assists), Jannes Hundt (DNP), Joel Aminu (7), Preston Purifoy (17) und Tyrone Nash (8/6 Rebounds)

SCJ: Davonte Lacy (14 Punkte), Nico Brauner (9), Bartautas Linartas, Clint Chapman (17/9 Rebounds/2 Steals/2 Blocks), Moritz Plescher (13), Rafael Alberton (6/2 Blocks), Johann Walter, Lorenz Bank (2), Stephan Haukohl (17) und Vuk Radojicic (10/9 Rebounds)

Zuschauer: 2.787 im RASTA Dome

RASTA Vechta - 2021/2022 - Der Kader

Tajuan Agee (Center, 24, USA), Joel Aminu (Guard, 24, D), Kilian Brockhoff (Center, 17, D), Sheldon Eberhardt (Guard, 26, D/USA), Joschka Ferner (Forward, 25, D), Johann Grünloh (Center, 16, D), Jannes Hundt (Guard, 24, D), Kristofer Krause (Guard, 22, D), Noah Jänen (Forward, 17, D), Robin Lodders (Center, 27, D), Tyrone Nash (Center, 33, USA), Sa’eed Nelson (Guard, 23, USA), Justin Onyejiaka (Guard, 17, D), Preston Purifoy (Forward, 30, USA), James Washington (Guard, 34, USA),  Richard Washington (Guard, 25, USA), Josh Young (Guard, 33, USA). Head Coach: Vladimir Lucic (39, SRB). Assistant Coach & Athletic Trainer: Arturo Ruiz (29, ESP). Assistant Coach: Marius Graf (31, D).

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