SENSATION: RASTA SIEGT BEI AEK ATHEN!

RASTA Vechta hat binnen nicht einmal 100 Stunden eine zweite Sensation geschafft. Nachdem der easyCredit Basketball Bundesligist am Samstagabend nach einem 27-Punkte-Rückstand zu Beginn des Schlussviertels noch gegen die Basketball Löwen Braunschweig gewonnen hatte, besiegte der Basketball Champions League-Neuling am Dienstag den Titelkandidaten und BCL-Champion von 2018, AEK Athen, in Griechenland mit 79:75 (33:40).

Ein Sieg des Willens: Ish Wainright streckt sich für RASTA mehr als AEK Athen in Defense. Foto: FIBA.

Beim turmhohen Favoriten, dessen Allstar-Truppe RASTA für lange Zeit überhaupt nicht ernst zu nehmen schien, drehten die Vechtaer nach der Halbzeit mächtig auf und drehten einen Sieben-Punkte-Rückstand in eine zeitweilig zweistellige Führung. Max DiLeo sorgte 41 Sekunden vor dem Ende mit seinem zweiten Dreier des Abends zum 78:72 für die Entscheidung. Überragender Mann auf Seiten der Vechtaer war aber Steve Vasturia, der auf 17 Punkte, acht Rebounds und fünf Assists kam. RASTA setzte sich durch den vierten Sieg im sechsten Spiel (10 Punkte) zumindest für den heutigen Abend an die Tabellenspitze der Gruppe B vor den punktgleichen Athenern und Hapoel Jerusalem. Die Israelis können morgen Abend mit einem Sieg bei San Pablo Burgos Platz 1 zurückerobern.

1. Viertel

In der riesigen Olympiahalle in Athen (18.500 Zuschauer), die mit offiziell 3.500 Fans nur allzu spärlich gefüllt war, war RASTAs Sergi Garcia einer der Zuschauer, musste als überzähliger Ausländer aussetzen. Mitte des 1. Viertels brachte Nikos Gkikas den großen Favoriten erstmals mit vier Punkten in Führung, traf den zweiten Athener Dreier des Abends zum 13:9 (5. Minute). RASTA aber kassierte keinen frühen Lauf, Philipp Herkenhoff konnte nach Steal von Jarelle Reischel den Anschluss herstellen – 13:16 (9.). Und Sekunden vor der Viertelpause, war es dann erneut Reischel der aufhorchen ließ und per Threeball den 18:18-Ausgleich herstellte.

2. Viertel

RASTA bote dem Tabellenzweiten der Gruppe B in der Anfangsphase also durchaus Paroli und erschreckte AEK Athen zu Beginn des 2. Viertels sogar mit einer 22:18-Führung; Trevis Simpson hatte per Jumper getroffen (12.). Absetzen aber konnte sich das Calles-Team nicht, die Griechen waren in der Defense nun wieder wacher. Doch RASTA gelang es ebenfalls, der Allstar-Truppe das Leben sehr schwer zu machen und knapp zwei Minuten vor dem Ende der 1. Halbzeit lagen die Vechtaer mit zwei Punkten vorne – 31:29. Noch vor der großen Pause riss dann jedoch der BCL-Champion von 2018 das Momentum an sich und legte einen 11:2-Lauf zur 40:33-Halbzeitführung hin.

3. Viertel

Mit Wiederaufnahme der Partie gewann diese mehr und mehr an Tempo, und RASTA erwischte einen Traumstart in die 2. Halbzeit. Dreier DiLeo, Step-Back-Jumper Vasturia, Cornerthree Wainright: In der 22. Minute führte RASTA mit 41:40. AEK konterte in Person von Howard Sant-Roos mit zwei Threeballs in Serie, auf der anderen Seite netzte erneut Vasturia von Downton ein – 44:46 aus Sicht RASTAs, es war jetzt ein richtig unterhaltsames Basketballspiel. Die Deutschen hatten nun immer eine Antwort parat, ließen AEK nicht entkommen und nutzten Ende des 3. Viertels eine Schwächephase der Gastgeber. Mit den Dreiern Nummer sechs und sieben zauberte jeweils Trevis Simpson eine 60:53-Führung herbei, RASTA hatte diese zehn Minuten mit 29:15 für sich entschieden.

4. Viertel

Mit einem Put-Back-Dunking zum schon 66:55 in der 31. Minute ließ Michael Kessens die mitgereisten RASTA-Fans in Block 128 nun gänzlich von der Sensation träumen. AEK Athen, mit NBA- und EuroLeague-Champions in dieses doch eigentlich so ungleiche Duell gegangen, hat sichtlich Probleme, RASTAs Intensität zu matchen – es war Einstellungssuche in der Olympiahalle. In der 34. Minuten gaben die Griechen dann aber doch noch einmal ein Lebenszeichen von sich. Sant-Roos stopfte von ganz weit oben ein zum 63:70 und man fragte sich, ob RASTAs Kraft vier Tage nach dem „Wunder von Vechta“ reichen würde für die nächste Sensation. Exakt 60 Sekunden vor der Schlusssirene stellte BCL-Topscorer Keith Langford per Dreier gar auf 72:75, die Vechtaer hingen in den Seilen. Im folgenden Angriff aber ließ Max DiLeo ausgerechnet den einen Kopf größeren Sant-Roos, den besten Verteidiger der griechischen 1. Liga, aussteigen und erzielte aus der Ecke mit letzter Kraft das 78:72 – es war 41 Sekunden vor dem Ende die Vorentscheidung.

Ausblick

RASTA wird am Mittwochabend in Vechta zurückerwartet und wird sich ab Donnerstag mit Neuzugang Jordan Davis (USA, 22) auf den nächsten easyCredit BBL-Spieltag vorbereiten. Der steht am Samstag (20.30 Uhr, www.magentasport.de) bei den HAKRO Merlins Crailsheim an. Die nächste Partie in der Basketball Champions League steigt erst wieder in zwei Wochen, am 3. Dezember (20 Uhr) gegen San Pablo Burgos. Tickets für dieses Heimspiel im RASTA Dome gibt es online auf www.rasta-vechta.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen in und um Vechta.

Stimmen zum Spiel   

Pedro Calles (Vechta): „Wir haben heute über 40 Minuten sehr konstant gespielt. Meinen Spielern kann ich nur Respekt zollen. Sie haben hart gekämpft, bis zum Ende, was angesichts unserer kurzen Rotation alles andere als leicht ist. Für mich persönlich war das auch ein besonderes Spiel heute. Denn ich bin mit den Fernsehbildern aus dieser Arena aufgewachsen, habe viele großartige Spiele gesehen. Und dann selbst gegen einen so großen Klub wie AEK Athen coachen zu dürfen, ist schon sehr speziell.“

Ish Wainright (Vechta): „Pedro hat uns vor de m Spiel gesagt, dass wir auftreten müssen wie wahre Krieger – und das haben wir gemacht. Und in Zukunft müssen wir das auch sein. Wir sind zwar schon besser geworden in unserem Spiel. Aber wir müssen weiter an uns arbeiten, Tag für Tag.“

Basketball Champions League –  Gruppe B – 6. Spieltag – Di., 19.11.2019 – 18 Uhr

AEK Athen – RASTA Vechta  75:79 (18:18 / 22:15 / 15:29 / 20:17)

Zuschauer: 3.500

Statistik: http://www.championsleague.basketball/de/19-20/game/1911/AEK-Rasta-Vechta

Athen: Jonas Maciulis (5 Punkte), Dimitris Mavroeidis, Charis Giannopoulos, Vlado Jaknovic (9), Keith langford (19/6 Assists), Marcus Slaughter (11/8 Rebounds), Mario Chalmers, Linos Chrysikopoulos (5), Howard Sant-Roos (21), Vasileios Toliopoulos (DNP), Nikos Gkikas (5) und Dimitrios Kaklakamanakis.

Vechta: Max DiLeo (7 Punkte), Jarelle Reischel (5), Michael Kessens (6), Josh Young (11), Tim Insinger (DNP), Luc van Slooten, Philipp Herkenhoff (2), Trevis Simpson (10), Kamari Murphy (5), Ish Wainright (16), Steve Vasturia (17/8 Rebounds/5 Assists) und Frederik Kramp (DNP).

Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag, 23. November, um 20.30 Uhr bei den HAKRO Merlins Crailsheim (live auf www.magentasport.de) 

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