Im Duell der tapferen Fünftplatzierten dominierten die Niedersachsen praktische vom Jump weg. Auch ohne den verletzten Kapitän Josh Young und den angeschlagenen Turnier-Topscorer Trevis Simpson lief es in RASTAs Offense extrem rund. Sieben (!) Vechtaer punkteten zweistellig, Philipp Herkenhoff gelang mit 18 Punkten sowie zwölf Rebounds ein Double-Double und Max DiLeo fühlte sich mit 13 Punkten und acht Assists heute sichtlich wohl in der Rolle als Spielmacher. Mit elf Steals bei nur fünf Ballverlusten sowie 41 Rebounds bewiesen die Vechtaer im letzten Spiel der Saison auch ihre Fokussiertest und ihren absoluten Willen.

1. Viertel

In der 4. Minute ging RASTA durch einen Freiwurf von Luc van Slooten erstmals in Führung (4:3), kauften den ebenso dezimierten HAKRO Merlins Crailsheim von da an komplett den Schneid ab. Mit einem van Slooten-Dreier zum 11:3 (5.) zwang man die Baden-Württemberger in eine erste Auszeit. Mit einem 7:0-Lauf zum 19:8 gelang der nächste Punch gegen das Team von Trainer Tuomas Iisalo. Zehn Punkte von Matic Rebec ebneten den Weg zu einer 26:13-Führung nach dem 1. Viertel.

2. Viertel

Den besseren Start nach der kurzen Pause erwischten die „nominellen“ Gastgeber. Nachdem sie auf 20:28 (13.) verkürzten, bat auch Vechtas Head Coach Pedro Calles zur Besprechung hinter die Bande. Näher als diese acht Punkte ließen die Vechtaer ihre Kontrahenten dann auch nicht mehr kommen. Sieben Punkte in Serie von Jaroslaw Zyskowski zum 42:28 (18.) brachten RASTA wieder komfortabel nach vorne und mit einem Threeaball drei Sekunden vor Ende der 1. Halbzeit stellte Philipp Herkenhoff auf 50:34.

3. Viertel

RASTA wusste den eroberten Vorsprung gekonnt und konsequent zu verteidigen. In der 24. Minute kam Crailsheim zwar noch einmal bis auf 13 Zähler heran (42:55). Doch in den Folgeminuten lief es in der Vechtaer Offense wieder rund und Herkenhoff besorgte in der 28. Minute erstmals ein +20 für sein Team - 65:45. Der Youngster legte noch einen Dreier zum 68:45 (29.) - die Partie war endgültig entschieden.

4. Viertel

Mit einem 9:0-Lauf in den ersten 107 Sekunden des Schlussabschnittes belohnten sich die Vechtaer weiter für ihre so couragierte Leistung - 77:48 stand es da für das Calles Team (32.). Insgesamt fünf Dreier gelangen RASTA im 4. Viertel, die im Turnier lange so schmerzlich vermisste Treffsicherheit von jenseits der 6.75 Meter war zurückgekehrt. Dass mit Philipp Herkenhoff einer der Matchwinner die letzten Punkte der Partie zum 95:66 (40.) per Threeball erzielte, passte daher perfekt ins Bild.

Ausblick

RASTAs Team wird am Mittwochmorgen um 9.30 Uhr aus München aufbrechen und am Abend zurück am RASTA Dome erwartet. Während die Spieler sich quasi ab sofort in der Sommerpause befinden, wird im Hintergrund auf Hochtouren an der Vorbereitung der neuen Saison gearbeitet. Diese soll wenn möglich im Herbst beginnen, wann genau und vor allem wie in Sachen Zuschauern steht angesichts der ja nach wie vor realen Gefahr durch das Corona-Virus noch in den Sternen.

easyCredit BBL Final-Turnier - Spiel um Platz 9 - 16. Juni 2020 - 20.30 Uhr

HAKRO Merlins Crailsheim - RASTA Vechta 66:95 (13:26 / 21:24 / 14:18 / 18:27)

Crailsheim: Liam Carpenter ( 5 Punkte), Maurice Stuckey (6), Aleksa Kovacevic, Sebastian Herrera (21/6 Assists), David Brembly (15), Fabian Bleck (8/8 Rebounds), Marvin Ogunsipe (2/8 Rebounds), Fladen Lazic (5), Dejan Kovacevic (4)

Vechta:  Matic Rebec (13 Punkte), Max DiLeo (13/8 Assists), Michael Kessens, Luc van Slooten (11), Philipp Herkenhoff (18/12 Rebounds/3 Steals), Ish Wainright (16/8 Rebounds), Jarelle Reischel (13), Jaroslaw Zyskowski (11).

Stimmen zum Spiel

Stefan Niemeyer (Geschäftsführer RASTA Vechta): „Der ganze Klub kann dem Team zur heutigen Leistung nur gratulieren! Die Mannschaft hat großen Willen gezeigt, hat noch einmal alles gegeben und sich mit einem wunderbaren Sieg belohnt. Alle können stolz auf das Erreichte sein und jetzt werden wir im Hintergrund weiter alles dafür tun, damit wir auch in der nächsten Saison RASTA Vechta in der easyCredit Basketball Bundesliga werden erleben können."

Pedro Calles (Trainer RASTA Vechta): „Wegen der letzten Tage war das heute sicherlich nicht nur vom Kopf her kein einfaches Spiel. Aber ich möchte meine Zeit jetzt auch nicht unbedingt für eine Spielanalyse aufwenden sondern die Gelegenheit nutzen, um den Organisatoren des Turniers, meinen Spielern, meinem Staff und auch unseren Fans Zuhause für den Support in der letzten Zeit zu danken. Ich denke, ich werde mir jetzt erst einmal ein Bier genehmigen - vielleicht auch ein paar mehr.“

Tuomas Iisalo (Trainer HAKRO Merlins Crailsheim): „Glückwunsch an Pedro und RASTA. Sie haben heute sehr gut gespielt, mit viel mehr Energie und Fokus als wir. Wir haben ein ganz intensives Turnier hinter uns, wobei das erste und das letzte Spiel für mich schon enttäuschend waren. Aber die Spiele dazwischen waren von uns sehr gut und somit gehe ich auch mit einem guten Gefühl darüber, wie wir die Merlins hier präsentiert haben, nach Hause. Klar, das war heute nicht das Resultat, das wir uns gewünscht haben. Aber manchmal kommt es eben so.“