VERLÄNGERUNG: RASTA KÄMPFT BIS ZUM UMFALLEN

RASTA Vechta hat am Donnerstagabend die nächste Sensation in der easyCredit Basketball Bundesliga nur um Sekunden verpasst. Vor 3.140 begeisterten Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome unterlag der Aufsteiger Titelkandidat Brose Bamberg erst nach Verlängerung – 95:101. Bereits vor dem Jump hatte es an der Pariser Straße Jubelstürme gegeben, als verkündet wurde, dass Kapitän Josh Young und Max DiLeo ihre Verträge vorzeitig bis 2020 verlängert haben.

Zu gut: Dieser Dreier von Tyrese Rice brachte Brose Bamberg in die Verlängerung. Foto: Christian Becker.

Auch das Spitzenspiel zwischen dem Dritten und dem Vierten sollte die Zuschauer in den folgenden Stunden gleich zig Mal von den Sitzen reißen. Die auf Revanche für die Hinserienniederlage sinnenden Oberfranken legten gleich höchstes Tempo vor, gingen durch ein And-One von Augustine Rubit in der 2. Minute mit 7:4 in Führung. Zwei Dunkings von Clint Chapman und Austin Hollins ließen aber auch die RASTA-Fans jubeln – 10:11 (4. Minute). Die Gäste jedoch hatten RASTA gut im Griff und überzeugten offensiv immer wieder durch Punkte der Big Men. In der 7. Mintue war es dann aber der an diesem Abend kaum einmal zu stoppende Guard Tyrese Rice, der per And-One zum 20:14 für Brose Bamberg traf.

Im 2. Viertel war es RASTAs Power Forward Seth Hinrichs, der mit brillanten Anspielen erst Josh Young und dann Austin Hollins bediente – nur noch ein Punkt Rückstand für die Vechtaer (29:30, 14. Minute). Kurz darauf schloss Captain Young aus dem Fastbreak heraus zum 33:32 ab - ohrenbetäubender Jubel im RASTA Dome. Ein weiteres Highlight aus Vechtaer Sicht: Max DiLeo, 1,81 Meter groß, entriss Bambergs 2,06-Meter-Hüne Cliff Alexander einen Offensiv-Rebound und traf zum 37:38 (17. Minute). Noch vor der Halbzeit aber fing sich der Titelkandidat aus der Domstadt und legte einen 11:4-Lauf aufs Vechtaer Parkett. 

Nach dem Seitenwechsel ließ der neunmalige Deutsche Meister weiter seine Muskeln spielen, ließ sich von RASTAs Defense nicht aus der Ruhe bringen. Und während beim Heimteam einfach kein Dreier durch die Reuse wollte, traf Brose ganz wichtige Würfe von jenseits der 6,75 Meter. So stellte Daniel Schmidt erst auf 59:47 (26. Minute) und mit Ablauf der Shotclock gelang Rice ein weiterer Top-Wurf zur 64:51-Gästeführung in der 28. Minuten. Dann endlich wurden auch die RASTAner für ihre Mühen aus dem Dreierland belohnt. In der 29. Minute netzte T.J. Bray Vechtas ersten Threeball des Abends ein und ließ mit Ende des 3. Viertels einen weiteren folgen – 57:67.

Einen zwischenzeitlichen 13-Punkte-Rückstand (43:56, 23. Minute) holte das Team von Head Coach Pedro Calles unter dem frenetischen Jubel seiner Fans im vermeintlichen Schlussabschnitt nun Punkt für Punkt auf. Mit großem Kämpferherz, Glaube an die eigene Stärke und intensivster Defense gelang es RASTA bereits in der 33. Minute durch Josh Youngs Dreier auf vier Punkte Rückstand (65:69) zu verkürzen – Auszeit Bamberg. Doch die RASTAner hatten Lunte gerochen, konnten dem Favoriten jetzt nicht nur noch besser die Stirn bieten, sondern diesen auch erstmals auf die Bretter schicken. Bei Youngs Dreier zur 74:73-Führung in der 37. Minute wurde der RASTA Dome in den Grundfesten erschüttert. RASTA geriet nun nicht mehr in Rückstand, sechs Sekunden vor dem Ende traf Seth Hinrichs vom Charity Stripe zum 84:81 – sein Team stand kurz vor der nächsten Sensation. Doch eine Heldentat von Tyrese Rice, der einbeinig aus der Ecke – keine zwei Sekunden vor dem Ende – den nächsten Bamberger Dreier traf, bedeutete die Verlängerung.

In dieser brachten die aufopferungsvoll kämpfenden RASTAner ihre Fans erneut zum Staunen und Ausrasten, führten durch einen Threeball von Young erst mit 91:87 (42. Minute) und 2:33 Minute vor dem Ende nach Hinrichs-Punkten auch noch mit 93:89. Doch mit ihren Kräften waren die Vechtaer nun immer öfter am Ende, mussten mit ansehen, wie Brose Bamberg perfekt an der Freiwurflinie agierte. Zehn von zehn lautete die Quote der Gäste in den letzten 89 Sekunden, RASTA hingegen kam in der Offense nicht mehr zur Geltung und verlor schließlich ein atemberaubendes easyCredit Basketball Bundesliga-Spiel mit 95:101.

Stimmen zum Spiel 

Federico Perego (Bamberg): „Ich glaube, wir haben in den ersten drei Vierteln ein ordentliches Spiel abgeliefert. Dann jedoch haben wir, auch aufgrund einer kleineren Rotation, etwas nachgelassen und so RASTA zurück ins Spiel kommen lassen. In dieser Phase haben wir ihnen zu viele Dreier erlaubt. Mit dem individuellen Können und dem Kampfgeist meiner Spieler konnten wir dann den Sieg noch erringen. Klar ist: Will man hier in Vechta gewinnen, muss man einen sehr guten Tag haben. Denn RASTA spielt wirklich einen sehr, sehr guten Basketball. Wir haben das heute geschafft und sind glücklich darüber, denn viele Teams haben hier schon verloren. Für uns kommen jetzt Wochen, die voll sind mit sehr wichtigen Spielen, los geht’s am Mittwoch in der Basketball Champions League. Das heute war der Anfang und wir werden versuchen, da gut durchzukommen.“

Pedro Calles (Vechta): „Gratulation an Bamberg und Coach Perego! In der 1. Halbzeit hat Bamberg unsere Pick and Roll Defense sehr gut attackiert. Sie waren sehr gut auf uns eingestellt, so dass wir unser Spiel nicht so aufzuziehen konnten, wie wir das wollten. Unser Problem in der 1. Halbzeit war auch, dass Bamberg uns immer wieder unter dem Korb erwischt hat, dort mit Elias Harris und Augustine Rubit kontinuierlich gepunktet hat. Da haben wir zu oft einfache Punkte zugelassen. Ab Mitte des 3. Viertels konnten wir Bamberg dann dazu bringen, etwas mehr in Eins-gegen-Eins-Situationen zu müssen. Offensiv war es dann so, dass wir uns bessere Würfe genommen haben und so das Spiel an uns reißen konnten. Dass Tyrese Rice dann zum Ende so einen Dreier trifft, zeigt, dass er einer der besten Spieler ist. In der Verlängerung ist uns dann etwas die Luft weggeblieben. Aber so ist nun einmal das Level, auf dem wir bestehen wollen – heute hat’s leider nicht gereicht. Aber ich kann nach so einem Spiel einmal mehr sagen, dass ich stolz auf meine Spieler und unsere Fans bin. Und: So ein Spiel gegen Brose Bamberg ist sehr gut, weil es für uns dadurch viel zu lernen gibt für die Zukunft. Den Bambergern wünsche ich nun alles Gute für Mittwoch in der Basketball Champions League!“

easyCredit Basketball Bundesliga – 25. Spieltag – Donnerstag, 21. März 2019 – 20.30 Uhr 

RASTA Vechta – Brose Bamberg 95:101 n.V. (21:28 / 20:21 / 16:18 / 27:17 /11:17)

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Vechta: Max DiLeo, T.J. Bray, Josh Young, Tyrone Nash, Luc van Slooten, Clint Chapman, Philipp Herkenhoff, Austin Hollins, Seth Hinrichs und Robin Christen.

Bamberg: Henri Drell, Ricky Hickman, Tyrese Rice, Nikolaos Zisis, Maurice Stuckey, Daniel Schmidt, Louis Olinde, Elias Harris, Augustine Rubit, Cliff Alexander, Patrick Heckmann, Bryce Taylor und Arnoldas Kulboka.

Nächstes RASTA-Spiel: Am Freitag, 29. März, um 20.30 Uhr bei den FRAPORT SKYLINERS.

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