VOR REKORDKULISSE: RASTA BESIEGT BREMERHAVEN!

2.928 Fans sahen am Samstagabend RASTA Vechtas 85:78-Heimsieg gegen die Eisbären Bremerhaven. Am 10. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA-Saison hatte der RASTA Dome also so viele Zuschauer zu Gast wie seit Ende Februar 2020 nicht mehr. Josh Young war dann hauptverantwortlich für die Derb-Party der #alarmstufeorange: Der Kapitän wurde mit 27 Punkten zum Matchwinner.

Der Kapitän und sein Team feiern den Derby-Sieg. Foto: Christian Becker.

In Kürze

Mit ihrem neuen Head Coach Vladimir Lucic (39, Serbien) explodierten die Vechtaer in Halbzeit eins förmlich und spielten die besten 20 Minuten dieser Spielzeit. Neun Dreier, nur fünf Ballverluste, 17 Punkte von Young und zehn von Purifoy führten zu einer 54:37-Halbzeitführung gegen die in den letzten fünf Spielen immer siegreichen Eisbären Bremerhaven. Doch nach dem Seitenwechsel bekamen die Vechtaer förmlich Muffensausen und lagen knapp acht Minuten vor dem Ende mit 70:71 hinten. Ein Dreier von Josh Young brachte RASA wieder in die Spur und unter tosendem Jubel machte Robin Lodders die folgenden acht Vechtaer Punkte. Dass Ex-RASTAner Jarelle Reischel mit 26 Punkten ebenfalls eine herausragende Partie spielte, rettete die Eisbären nicht mehr.

Fakten

Würfe: RASTA 32/70 (46%) - Bremerhaven 27/60 (45%)

Dreier: RASTA 12/30 (40%) - Bremerhaven 1/17 (6%)

Freiwürfe: RASTA 9/11 (82%) - Bremerhaven 23/28 (82%)

Rebounds: RASTA 33 - Bremerhaven 40

Assists: RASTA 14 - Bremerhaven 16

Ballverluste: RASTA 15 - Bremerhaven 16

Steals: RASTA 6 - Bremerhaven 7

1. Viertel

Neuer Coach, neue Energie? Oder gar neues Glück? Diese Frage wurde in den ersten zehn Minuten schnell beantwortet. RASTA und Bremerhaven lieferten sich mit geschlossenem Visier einen echten Schlagabtausch. Und in der letzten Minute des 1. Viertels brachten die Vechtaer ihre Fans dann so richtig in Wallung. Noch 50 Sekunde waren zu spielen, da netzte James Washington einen Dreier zum 25:21 ein, es folgten Punkte von Robin Lodders und mit Ablauf der zehnten Minute versenkte Young seinen dritten Threeball des Abends zum 30:21 - Partystimmung an der Pariser Straße!

2. Viertel

Das Momentum nahmen die Hausherren mit ins 2. Viertel, Preston Purifoy traf sogleich zwei Threeballs zum 36:21 (13. Minute). Als Young dann noch einen Dreier plus Bonusfreiwurf zum 40:23 (14.) versenkte, war es schon ohrenbetäubend laut und es wurde noch intensiver. Purifoys Punkte neun und zehn der Partie bescherten RASTA in der 17. Minute einen 20-Punkte-Vorsprung (49:29) - RASTA spielte berauschend. Mit einem 8:2-Lauf nahmen die Eisbären erstmal Druck vom Kessel. Doch wieder war es die letzte Minute des Spielabschnittes, die RASTA ein Momentum verschaffte: Joschka Ferner traf, ermuntert von Coach Lucic, im vierten Anlauf seinen ersten Dreier - 54:37 (20.). Gut für RASTA: nur fünf eigene Ballverluste und eine 47%-Quote von Außen.

3. Viertel

Joschka Ferner war es dann auch, der seinem Team in der 22. Minute einen komfortablen 22-Punkte-Vorsprung (61:39) verschaffte. In den nächsten Minuten aber war vollkommene Flaute in RASTAs Offense, so dass die Eisbären sich zurück in die Partie bissen. Mit einem 13:0-Lauf zum 52:61 (24. Minute) scheuchten sie die Vechtaer vor sich her, verkürzten in der 28. Minute durch Jarelle Reischel sogar auf 62:63 - ein 23:2-Lauf der Gäste! Zehn Sekunden später erlöste Captain Young sein Team mit dem nächsten Dreier und Preston Purifoy brachte RASTA 1:22 Minuten vor Viertelende wieder bis auf sechs Punkte weg - 68:62. Aber: RASTA hatte das 3. Viertel mit 14:26 verloren, sich acht Ballverluste geleistet und nur zwei von sieben Dreiern getroffen.

4. Viertel

Dass sich das Derby nach einem zwischenzeitlichen 22-Punkte-Vorsprung der Vechtaer noch zu einem Drama entwickeln würde, damit nach gut 20 Minuten wohl die wenigsten gerechnet. Sehr zur Freude der gut 60 mitgefahrenen Eisbären-Fans jedoch sollte sich genau das im Schlussabschnitt abspielen. Die Gäste drehten den Rückstand komplett, gingen in der 33. Minute durch Liga-Topscorer Kevin Yebo sogar mit 71:70 in Führung. Schockstarre im RASTA Dome - doch nur für wenige Momente. Denn wie so oft standen Vechtas Fans ihren 6. Mann grandios und pushten ihr Team immer und immer wieder. Mit seinem fünften Dreier eroberte Josh Young RASTA die Führung zurück (73:70 (33.), die nächsten acht Vechtaer Punkte machte allesamt Robin Lodders und so führten die Hausherren 5:07 Minuten vor dem Ende mit 81:73. Weil die Eisbären Bremerhaven praktisch nichts von jenseits der 6.75 Meter trafen (1/17), kam RASTA bei dieser wilden Achterbahnfahrt schließlich als erstes ins Ziel und so zum dritten Sieg.

Ausblick

Nach dem dritten Sieg in den letzten vier Spielen haben sich die Vechtaer in der Tabelle um einen Platz auf den 15. verbessert. Gegner am 11. Spieltag wird am kommenden Samstag (19 Uhr, live auf www.sportdeutschland.tv) der Tabellenzweite sein, die Tigers Tübingen. Die Baden-Württemberger gewannen am Samstag mit 98:83 beim TEAM EHINGEN URSPRING, das weiterhin sieglos am Tabellenende steht. Ob Tyrone Nash dann mit von der Partie sein wird, ist noch unklar. Der US-Amerikaner musste das Spiel gegen Bremerhaven zu Beginn des 2. Viertels nach sechs Punkten in 7:25 Minuten Einsatzzeit verletzt verlassen, eine Diagnose stand am späten Samstagabend noch aus.

Stimmen zum Spiel

Vladimir Lucic (VEC): „Zunächst einmal möchte ich Bremerhaven zu einem guten Spiel, das heute wohl jeder in der Halle genossen hat, gratulieren. Und dann möchte ich auch meinen Spielern gratulieren. Ein Grund, warum ich das Angebot von RASTA angenommen habe, ist ja, dass ich eine gute Vorstellung von der Atmosphäre hier hatte und die ist heute vollauf bestätigt worden - es war im positiven Sinne verrückt. Wenn man die Unterstützung von fast 3.000 Fans hat, dann ist das einfach ein Ort, an dem man sein möchte. Zufrieden bin ich heute aber nur mit der 1. Halbzeit. Danach hatte ich das Gefühl, dass meine Spieler geradezu Angst vor dem Sieg hatten. Wir haben völlig unser Selbstvertrauen verloren. Wir haben sehr erfahrene Spieler, gute Spieler. Aber in dieser Hinsicht läuft etwas noch nicht richtig und daran müssen wir arbeiten. Als wir das Spiel vorbereitet haben, war uns natürlich klar, dass wir das offensivstärkste Team der Liga stoppen müssen. Heute hat Bremerhaven nur 78 Punkte erzielt. Zweitens wollten wir nicht so viele Offensiv-Rebounds wie in den letzten Wochen zulassen. Am Ende haben wir insgesamt nur sieben Rebounds weniger geholt. Fürs Selbstvertrauen war es wichtig, dieses Spiel zu gewinnen. Jetzt müssen wir uns auf das nächste vorbereiten. Viel Zeit für Arbeit an grundsätzlichen Sachen haben wir nicht. Aber ganz sicher haben wir, wenn man sieht, dass es heute wieder 15 Turnovers waren, da ein Problem, was wir abstellen müssen. Zu guter letzt noch einmal: Danke an alle Fans für die große Unterstützung heute Abend.“

Michael Mai (BHV): „Es war ein harter Kampf heute und man muss RASTA, das seine beste Halbzeit in dieser Saison gespielt hat, Respekt zollen für die Leistung. Wir haben leider nicht unseren besten Basketball gespielt, nicht so, wie in den letzten Wochen. Wir wussten ja, dass RASTA eine Mannschaft mit vielen guten Spielern hat und dass wir unsere beste Leistung würden abrufen müssen. Dass Kevin Yebo und Jarelle Reischel zum Ende hin Foul-Trouble hatten, hat uns wehgetan.  So mussten wir mit alternativen Aufstellungen spielen. Aber es gab andere Dinge, die wir hätten besser machen müssen. Vechta hat sehr gut gespielt und es gab bis zu diesem 22-Punkte-Rückstand auch Sachen, die wir dann nicht kontrollieren konnten. Aber: Auf die Art und Weise, wie sich die Jungs heute zurückgekämpft haben, bin ich stolz! Wir warn auch in Halbzeit zwei nicht perfekt, aber wir haben alles gegeben und ich hätte mir gewünscht, dass wir das besser zu Ende bringen. Aber in den Schlussminuten hatten wir zu viele Ballverluste, wir haben keinen Vorteil aus so mancher für uns eigentlich guten Situation gezogen. Da haben wir es zu hast agiert und dann den Ball verloren. Also, Vechta hat in der 1. Halbzeit und in Phasen des 4. Viertels super gespielt. Basketball ist eben ein Spiel des Momentums - und davon haben wir ihnen heute zu viele gegeben. Tatsächlich war das Spiel auch schwer vorzubereiten. Denn durch die Trainerwechsel hatten wir kaum eine Vorstellung davon, wie Vechta agieren würde. Wir hätten in der 1. Halbzeit Einfan konzentrierter sein müssen.“

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA - 10. Spieltag - Sa., 13.11.2021 - 19.30 Uhr - RASTA Dome

RASTA Vechta - Eisbären Bremerhaven 85:78 (30:21 / 24:16 / 14:26 / 17:15)

VEC: A.J. Turner, Josh Young (27 Punkte), Joschka Ferner (9/3 Steals), Robin Lodders (10/9 Rebounds), Tajuan Agee (2), Sheldon Eberhardt (DNP), James Washington (5/4 Assists), Jannes Hundt (7), Justin Onyejiaka (DNP), Preston Purifoy (17), Kristofer Krause (2) und Tyrone Nash (6)

BHV: Shane Richards, Marc Klesper (DNP), Armani Moore (4), Jarelle Reischel (26), Robert Drijencic, Ethan Alvano (10), Daniel Laster (1), Robert Oehle (21), Carrington Love (14/4 Assists) und Kevin Yebo (2/14 Rebounds).

Zuschauer: 2.928 im RASTA Dome 

RASTA Vechta - 2021/2022 - Der Kader

Tajuan Agee (Center, 24, USA), Kilian Brockhoff (Center, 17, D), Sheldon Eberhardt (Guard, 25, D/USA), Joschka Ferner (Forward, 25, D), Jannes Hundt (Guard, 24, D), Kristofer Krause (Guard, 20, D), Noah Jänen (Forward, 17, D), Robin Lodders (Center, 26, D),  Carlos Medlock (Guard, 34, USA), Tyrone Nash (Center, 33, USA), Justin Onyejiaka (Guard, 17, D), Nigel Pruitt (Forward, 25, USA/D), Preston Purifoy (Forward, 29, USA), Devin Searcy (Center, 32, USA), Kevin Smit (Guard, 30, D), A.J. Turner (Guard/Forward, 25, USA), James Washington (Guard, 33, USA), Josh Young (Guard, 33, USA). Head Coach: Vladimir Lucic (39, SRB). Assistant Coach & Athletic Trainer: Arturo Ruiz (29, ESP). Assistant Coach: Marius Graf (30, D).

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