VORGEFÜHRT: RASTA WIRD AUS DEM DOME GESCHOSSEN!

easyCredit Basketball-Bundesligist RASTA Vechta hat am 25. Spieltag eine empfindliche Niederlage kassiert. Der Tabellenvorletzte verlor am Samstagabend mit 79:103 (36:69) gegen die BG Göttingen. RASTAs Chancen in dieser Partie waren von den Gästen bereits in der 1. Halbzeit zunichte gemacht worden. Eine Möglichkeit zur teilweisen Wiedergutmachung hat RASTA am kommenden Karsamstag (18 Uhr, live auf www.magentasport.de/basketball) bei medi bayreuth.

Konsterniert: RASTAs Profis auf der Bank. Foto: Christian Becker.

In Kürze

Während RASTA an diesem für den Abstiegskampf so wichtigen Termin einen rabenschwarzen Tag erwischte, hatte die BG Göttingen das genau Gegenteil. Die „Veilchen“ genannten Göttinger verpassten den Vechtaern zwei tiefblaue Augen und entledigten sich dank nun neun Siegen und des gewonnen direkten Vergleichs gegen RASTA praktisch aller Sorgen. Die Gäste, zusammen mit RASTA für gewöhnlich das schlechteste Dreier-Team der Liga, trafen in der 1. Halbzeit 14 Threeballs - bei nur 18 Versuchen. Die Vechtaer Defense zerbrach unter den Würfen der BG, RASTA kassiert in den ersten 20 Minuten für easyCredit BBL-Verhältnisse schier unfassbare 69 Punkte. Das Aufbäumen nach dem Seitenwechsel war löblich, am Ausgang des Spiels hatte es aber schon in der Halbzeitpause praktisch keine Zweifel geben können.

Fakten

Würfe: RASTA 26/62 (42%) - Göttingen 36/66 (55%)
Dreier: RASTA 7/25 (28%) - Göttingen 15/29 (52%)
Freiwürfe: RASTA 20/25 (80%) - Göttingen 16/25 (64%)
Rebounds: RASTA 36 - Göttingen 36
Assists: RASTA 15 - Göttingen 22
Ballverluste: RASTA 17 - Göttingen 9
Steals: RASTA  3 - Göttingen 11

1. Viertel

RASTA fand überhaupt nichts ins Spiel und kassierte wie schon letztes Wochenende in Oldenburg Punkt um Punkt. Mit seinem Dunk zum 6:0 (2. Minute) setzte Tai Odiase schon nach 102 Sekunden ein erstes Ausrufezeichen. Weitere folgten von jenseits des Perimeter: Lomazs, Vargas und Nelson trafen - 17:7, Auszeit RASTA (5.). Doch auch im Anschluss hatte RASTAs Defense den Gegner nicht im Griff und kassierte in der 7. Minute den schon fünften Göttinger Dreier (bei nur sechs Versuchen) zum 12:23. In Vechtas Offense hielt Kapitän Josh Young die orangene Fahne hoch, machte in der 9. Minute schon seine Punkte zehn und elf (21:26). Der so vollendete 8:0-Lauf zwang wiederum die Göttinger in eine erste Auszeit. Auf die folgend trafen die „Veilchen“ zwei weitere Dreier, jeweils plus Bonus-Freiwurf - 21:34 (10.). Sieben von acht 3er-Versuche der Gäste waren im 1. Viertel erfolgreich gewesen, die BG hatte 12:6 Rebounds geholt und Vechta schon neun Fouls auf dem Konto.

2. Viertel

Viertelübergreifend hatte RASTA nach 68 Sekunden des zweiten Abschnittes dann einen 0:16-Lauf einstecken müssen. Gerade war Deishaun Booker sein dritter Dreier - zum dritten Mal mit Foul der Vechtaer - gelungen, Göttingen führte in der 12. Minute mit 42:21. Und die Südniedersachsen schossen im RASTA Dome weiter die Lichter aus. Aubrey Dawkins traf in der 15. Minute den zehnten Dreier, RASTA hatte soeben das 27:50 kassiert. Und: Dawkins legte in den beiden Göttinger Angriffen darauf jeweils noch einen Threeball nach - 56:30 (16.). Harper Kamp gelang zusätzlich ein And-One, RASTA lag 3:31 Minuten vor der Halbzeit mit 29 Punkten hinten (30:59, 17.). Und tatsächlich gruben sich die Vechtaer bis zum Kabinengang ein noch tieferes Loch, bis hin zu einem 33-Punkte-Defizit (36:69). Während Göttingen in den ersten 20 Minuten 14/18 Dreier traf, hatte RASTA insgesamt nur zehn erfolgreiche Würfe aus dem Feld zu verzeichnen. 15 Punkte von Kapitän Josh Young waren nur ein kleiner Tropfen auf einen glühend heißen Stein.

3. Viertel

RASTA startete mit einem 8:2-Lauf zum 44:71 (23.) in die zweite Hälfte und in der 24. Minute legte Tim Hasbargen einen Dreier zum 47:74 nach. Die Vechtaer hatten nun endlich Zugriff gefunden, Göttingens Dreier fielen nicht mehr und selbst kam man vorne endlich zu mehr Abschlüssen. Will Vorhees traf in der 28. Minute per Jumper zum 55:78 - „nur“ noch 23 Punkte Rückstand. 18.2 Sekunden vor Viertelende konnte Jesse Hunt per And-One weiter verkürzen - 58:80. Die BG Göttingen hatte im 3. Viertel keinen ihrer sechs Versuche von Downtown getroffen, RASTA mit 22:11 gewonnen. Auch in Sachen Rebounds waren die Gastgeber nun auf Augenhöhe mit dem Moors-Team (23:25, nach 11:18 zur Halbzeit). Und: Tim Hasbargen sorgte mit elf Punkten im 3. Viertel für Gefahr der Vechtaer Offense,

4. Viertel

51 Sekunden im Schlussabschnitt waren gespielt, da drückten die Vechtaer den Rückstand unter die 20-Punkte-Marke, Robin Christen traf zwei Freiwürfe zum 62:80 (31.). Zweimal hatte RASTA in der Folge die Möglichkeit, die Differenz zu der BG auf 16 oder gar 15 Punkte zu bringen. Aber zwei Ballverluste und eine Unaufmerksamkeit in der Rückwärtsbewegung später waren es schon wieder 21 Punkte - 64:85, Auszeit RASTA (33.). Ein Wunder war an der Pariser Straße nun nicht ansatzweise mehr in greifbarer Nähe. Die BG Göttingen hatte ihren Fokus wiedergefunden und nutzte die Vechtaer Fehler wieder souverän aus. Der in Halbzeit eins herausgeworfene Vorsprung reichte am Ende noch dicke zum Auswärtssieg, RASTA hatte sich einfach ein zu tiefes Loch gegraben. Dass man die zweite Hälfte mit 41:34 gewonnen und 25:18 Rebounds geholt hatte waren daher schlussendlich nur Randaspekte der 21. Niederlage in dieser Saison.

Ausblick

Für das Spiel bei medi bayreuth am Karsamstag (18 Uhr, www.magentasport.de/basketball) hofft RASTA Vechta inbrünstig auf die Rückkehr der Rekonvaleszenten Jean Salumu und Philipp Herkenhoff. Außerdem müssen die Vechtaer darauf setzen, dass die Konkurrenten von den JobStairs GIESSEN 46ers (18., 4-21) und dem SYNTAINICS MBC (16., 7-18) keine weiteren Punkte im Abstiegskampf holen. Aktuell stehen die Vechtaer auf dem 17. und somit vorletzten Platz, haben aber nach wie vor die Möglichkeit, mit einer Siegesserie noch das rettende Ufer zu erreichen.

Samstag, 27. März 2021 - 18 Uhr - easyCredit BBL - 25. Spieltag

RASTA Vechta - BG Göttingen 79:103 (21:34 / 15:35 / 22:11 / 21:23)

VEC: Stefan Peno (6 Punkte/2 Steals), Tim Hasbargen (16/9 Rebounds), Martin Kalu (DNP), Josh Young (19), Edgar Sosa (5), Jannes Hundt (5), Björn Rohwer (DNP), Robin Christen (5), Jesse Hunt (10/8 Rebounds), Will Vorhees (6) und Dennis Clifford (7/5 Assists).

GOE: Deishuan Booker (23 Punkte/6 Assists/3 Steals), Nelson Weidemann, Luke Nelson (17), Akeem Vargas (10), Andrew Omwuegbuzie (DNP), Dennis Kramer (DNP), Marvin Omuvwie, Rihards Lomazs (15/6 Assists), Mathis Mönninghoff (6/7 Rebounds), Harper Kamp (12/9 Rebounds/3 Steals), Tai Odiase (6) und Aubrey Dawkins (14)

Stimmen der Trainer zum Spiel

Thomas Päch (Vechta): „Erst einmal Glückwunsch an Göttingen und Roel! Wir haben jetzt zweimal hintereinander mehr als 100 Punkte kassiert und in beiden Spielen die 1. Halbzeit komplett versemmelt. Es ist schon schwer zu erklären, warum man in beiden Spielen so einen unglaublichen Blackout hat. Und im Prinzip ist in beiden Spielen der Verlauf sehr ähnlich gewesen. Ich finde, wir haben in den ersten Minuten ganz solide verteidigt und uns in der Offensiv auch Sachen erspielt - aber unsere Würfe nicht getroffen. Wenn man dann bei sieben Göttinger Fehlwürfen sechs Offensiv-Rebounds zulässt, aus denen dann Punkte kassiert werden, wird es einfach schwierig. Bei 21:26 sind wir dann im Spiel gewesen, kassieren dann aber einen 0:19-Lauf, während dem wir überhaupt keinen Zugang gefunden haben. Ich muss ehrlich sagen, dass es gerade sehr schwer ist, das zu erklären. In der 2. Halbzeit waren wir dann besser. Natürlich ist es schwierig, wenn eine Mannschaft 14 von 18 Dreiern, dazu drei mit Foul, trifft. Aber für mich alles entscheidend ist, wie schon gegen Oldenburg, der Start ins Spiel, wo wir zweite Chancen zulassen. Und das tut unglaublich weh. Ich denke schon, dass die Mannschaft begriffen hat, worum es heute ging. Und ich glaube auch, dass das ein Problem für sie war. Wir haben in der 1. Halbzeit panisch reagiert. Und wenn man da tut, hat man eigentlich schon verloren. Mit den Auszeiten und den Umstellungen der Defense habe ich versucht, dass wir den Rhythmus der Göttinger brechen. Aber da muss man ihnen auch Respekt zollen, dass sie in gefühlt jedem Angriff einen Dreier, egal ob frei oder nicht, getroffen haben. Da wird's dann immer schwer für uns und es wirkt demoralisierend. Wir haben nicht die Sachen gemacht, die wir hätten machen müssen. Sondern wir haben versucht, zu improvisieren und das meine ich mit der panischen Reaktion. In der Halbzeit haben wir der Mannschaft Sachen an die Hand gegeben, mit denen sie versuchen musste, die Dinge zu lösen. Im 3. Viertel hat das dann auch besser geklappt und wir hatten Zugang. Wir sind bei noch gut neun Minuten Spielzeit auf 18 Punkte rangekommen. Dann aber kommen zwei ganz dumme Aktionen, die uns die Chance kosten, noch näher heranzukommen, so dass wir später bei noch drei Minuten auf der Uhr vielleicht schon auf einen einstelligen Rückstand hätten verkürzen können. Solche Sachen zerstören das Spiel dann wieder. Man muss auch sagen, dass heute Leistungsträger keine Leistung gebracht haben.“

Roel Moors (Göttingen): „Wir haben vor zwei Wochen gesehen, wie RASTA wirklich stark und mit viel Energie gegen Ulm gespielt hat. Wir sind dementsprechend mit viel Respekt nach Vechta gekommen. Wir haben eine unglaubliche 1. Halbzeit gespielt - natürlich mit einer überragenden Dreierquote. 14 von 18, so trifft man leider nicht in jedem Spiel. Aber wir haben eben den Ball auch sehr gut bewegt und in der Defense mit unglaublich viel Energie gespielt. In den letzten zwei, drei Wochen haben wir viel an den Rotationen gearbeitet und das heute auch umgesetzt. Das war sehr, sehr stark. In der Pause wussten wir, dass es in der 2. Halbzeit schwieriger wird. Wir haben nur noch einen Dreier getroffen und haben den Ball auch nicht mehr so gut bewegt. Vechta ist ein Team, das nie aufgibt. Das hatten wir auch im Pokal erlebt. Aber trotzdem ist uns ein sehr guter und wichtiger Sieg gelungen.“

Nächstes RASTA-Spiel: am Karsamstag, 3. April, um 18 Uhr bei medi bayreuth (live auf www.magentasport.de/basketball)

RASTA Vechta - 2020/2021 - Der Kader

Jordan Barnett (Forward, 25, USA), Robin Christen (Forward, 29, D), Dennis Clifford (Center, 29, USA), Tim Hasbargen (Guard, 25, D), Philipp Herkenhoff (Forward, 21, D), Jannes Hundt (Guard, 24, D), Jesse Hunt (Forward, 23, AUS), Noah Jänen (Forward, 17, D), Martin Kalu (Forward, 16, D), Marlin Mason (Forward, 27, USA), Stefan Peno (Guard, 23, SRB), Björn Rohwer (Center, 25, D), Jean Salumu (Guard, 30, BEL), Edgar Sosa (Guard, 33, DOM), Malte Stenzel (Guard, 23, D), Will Vorhees (Forward, 25, USA), Josh Young (Guard, 32, USA). Head Coach: Thomas Päch (38, D). Assistant Coaches: Derrick Allen (40, USA), Marius Graf (30, D). Athletic Trainer: Andreas Finsinger (30, D).

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