Vor 3.325 Zuschauern in der nur selten stimmungsvollen Sporthalle Gießen-Ost waren die Gäste über weite Strecken das spielbestimmende Team. Nach einer schnellen zweistelligen Führung hielt RASTA die Mittelhessen immer auf Distanz und siegte schließlich verdient. Top-Scorer der Vechtaer war Sergi Garcia mit 17 Punkten, fünf weitere Calles-Schützlinge machten wenigstens acht Punkte. RASTAs Center Michael Kessens lieferte gegen BBL-Star John Bryant eine gute Partie, kam auf 13 Punkte, sechs Rebounds und der Assists.

1. Viertel

RASTAs Head Coach Pedro Calles durfte sich in Mittelhessen über einen Traumstart seiner Mannschaft freuen. Nach einem Dreier von Trevis Simpson führte RASTA in der 3. Minute mit 12:2, Josh Young legte den nächste Threeball zum 17:9 (5. Minute) nach. Die Gäste, angefeuert von rund 30 mitgereisten Fans, hatten alles im Griff und Sergi Garcia sorgte mit einem wahnsinnig schönen Floater für das 21:14 in der 7. Minute. Auch der nächste Korberfolg ging aufs Konto der RASTaner, Kamari Murphy überwand trotz Foul John Bryant zum 23:14 (7. Minute). Gegen Ende des 1. Viertels war es erneut Garcia, der für Staunen sorgte. Der Spanier setzte zum langen Dreier an, auf den Spalding schien Sternenstaub gelangen zu können, drin – 26:18 (9. Minute).

2. Viertel

Mitte des 2. Viertels schafften es die Vechtaer, sich weiter abzusetzen. Erst war es Michael Kessens, der per And-One gegen Bryant zum 42:30 traf (14. Minute), wenig später führte Gießens siebter Ballverlust zu Jarelle Reischels 44:30 – Auszeit, genommen von Ingo Freyer (15. Minute). Und die brachte etwas ein. Mit einem Lauf verkürzten dessen Mannen den Rückstand um die Hälfte, Bryant stellte in der 18. Minute auf 40:47. Glücklicherweise parierten die Vechtaer den Gießener Angriff rechtzeitig vor der Halbzeitpause. Sergi Garcia narrte die hessische Defense, ihm gelang der schöne Layup zum 51:42-Pausenstand.

3. Viertel

Mit einem Dunking in der 22. Minute machte dann Michael Kessens schon seine Punkte acht und neun. Insgesamt war RASTAs Offense gut aufgestellt. Denn als Garcia dann zum 62:48 einnetzte (27. Minute), hatten bereits fünf Vechtaer mindestens acht Punkte auf der Habenseite. Allerdings verpassten es die RASTAner, einen vorentscheidenden Lauf hinzulegen, stattdessen ließen sie die Zügel merklich schleifen. Dies nutzten die Gießener umgehend, angeführt von Jordan Barnett. Per Dunking besorgte er zunächst das von einer Vechtaer Auszeigt gefolgte 55:62 (28. Minute), kurz vor Viertelende traf Gießens Nummer 21 mit seinen Punkten 18 bis 20 sogar zum 60:66.

4. Viertel

RASTA war nun unter Zugzwang – und lieferte. So hatten immer wieder Kessens gute Aktionen, etwa in der 35. Minute als er einmal mehr gegen John Bryant traf – 72:64. Auch ein von Stephen Brown getroffener Dreier zum Gießener 67:72 (36. Minute) brachte die Gäste jetzt nicht mehr aus der Ruhe. Diesen Threeball  konterte nämlich Garcia in selbiger Minute von ebenfalls jenseits der 6.75 Meter und per Floater besorgte RASTAs Kapitän Josh Young seinem Team sogar eine erneute Zwölf-Punkte-Führung zum 79:67 (37. Minute). Bei noch exakt zwei Minuten Restspielzeit punktete dann Ish Wainright famos artistisch gegen John Bryant zum 83:71 – die Entscheidung war gefallen.

Ausblick

Nächste Station: RASTA Dome. Gleich zweimal dürfen die Vechtaer in der neuen Woche Zuhause antreten. Am Dienstag (20 Uhr) erwarten die Calles-Schützlinge am 5. Spieltag der Basketball Champions League Teksüt Bandirma aus der Türkei. Für die Partie wurden bereits im Vorverkauf rund 1.800 Tickets abgesetzt. Weitere sind noch in allen Kategorien z.B. online auf www.rasta-vechta.de erhältlich. Hingegen nur noch Restkarten gibt es für RASTAs nächstes Heimspiel in der easyCredit BBL gegen die Basketball Löwen Braunschweig. Das Niedersachsen-Duell steigt am Samstag um 20.30 Uhr an der Pariser Straße.

Stimmen zum Spiel

Pedro Calles (Vechta): "Es ist immer schwer, in Gießen das Spiel zu kontrollieren, denn sie finden immer wieder den Weg zurück, wenn sie hinten liegen. Heute haben wir es aber geschafft. Das ist natürlich meinen Spielern zu verdanken und ich muss sagen, wir verbessern uns wirklich von Woche zu Woche. Wir finden unseren Weg, zweimal in der Woche auf dem Parkett zu stehen – international und auch in der BBL. Das ist für unseren Club das erste Mal, dass das passiert. Wir nehmen uns jetzt die Zeit den Sieg zu genießen, sind aber bereits am Dienstag schon wieder International gefordert."

Michael Kessens (Vechta): „Wir haben heute als Team gut gespielt und meine Mitspieler sind so gute Passer, dass sie mich immer wieder gefunden haben. Und dann muss ich die Dinger halt auch reinmachen – hat gut geklappt heute. Mit unserer Art und Weise Basketball zu spielen, brauchen wir zu Saisonbeginn halt erst einmal eine gewisse Anlaufzeit bis wir in Schwung kommen. Wir müssen immer weiter an uns arbeiten, immer Gas geben. Heute war es zwar kein schönes Spiel von uns. Aber das müssen wir eben auch können, mal ein hässliches Spiel für uns zu entscheiden. Denn in dieser Liga sind ja wirklich alle Mannschaften richtig gut. Auch deshalb bin ich richtig froh über diesen Sieg.“
Ingo Freyer (Gießen): "Wenn man das mal runterbricht, sind genau die Differenzen der Turnover und Offensiv-Rebounds die Fieldgoals, die wir weniger werfen als Vechta. Nimmt man also allein zwölf Schüsse weniger als Vechta, dann ist es schwer, das Spiel zu gewinnen. Ausgerechnet in der Phase, wenn man dann wieder rankommt, kommt ein Turnover, der uns da rausbringt. Wir haben zudem eine kleine Rotation und haben auch versucht, die acht Spieler gut durch zu wechseln, doch gerade im ersten Viertel hat man gemerkt, dass es uns auf der Position vier die Variante, die wir sonst immer hatten, fehlt. Die schwache Besetzung auf der vier fand ich besonders in der ersten Hälfte ausschlaggebend."

easyCredit Basketball Bundesliga – 7. Spieltag – Samstag, 9. November 2019 – 20.30 Uhr

JobStairs GIESSEN 46ers – RASTA Vechta 79:87 (23:28 / 19:23 / 18:15 / 19:21)

Zuschauer: 3.325 in der Sporthalle Gießen-Ost


Gießen: Stephen Brown, Bjarne Kraushaar, Teyvon Myers, Tim Köpple, Alen Pjanic, Tim Uhlemann, Leon Okpara, Kendall Gray, Brandon Thomas und John Bryant.

Vechta: Max DiLeo, Michael Kessens, Josh Young, Sergi Garcia, Luc van Slooten, Philipp Herkenhoff, Trevis Simpson, Kamari Murphy, Ish Wainright, Jarelle Reischel, und Steve Vasturia.