ACHTERBAHNFAHRT: RASTA MUSS SICH GESCHLAGEN GEBEN

RASTA Vechta hat im achten Spiel in der 2. Basketball-Bundesliga ProA die erste Niederlage hinnehmen müssen. Das Gipfeltreffen beim bis dato Tabellenzweiten Crailsheim Merlins verlor das Team von Doug Spradley knapp mit 73:77 (37:38) und tauschte mit den „Zauberern“ die Plätze.

Großer Kampf, großes Spiel: Seth Hinrichs und RASTA kämpften in Crailsheim. Foto: Christian Becker.

Das mit großer Vorfreude und Spannung erwartete Gipfeltreffen der zwei ehemaligen Erstligisten sollte halten, was es versprach. Führungswechsel noch und nöcher, individuelle Top-Leistungen, Hochspannung über 40 Minuten, Entscheidung in der Crunchtime – Werbung für den Basketball. Während RASTA seinen besten Akteur einmal mehr n Seth Hinrichs hatte (22 Punkte & neun Rebonds), überzeugten auf Seiten der Crailsheimer Sherman Gay (23/12) und Konrad Wysocki (15/16) sowie der ehemalige RASTAner Chase Griffin mit zwei Dreiern in der Schlussphase.

In der mit 3.000 Zuschauern erstmals in dieser Saison ausverkauften Arena Hohelohe sollte sich vom Jump weg ein seht intensives Basketballspiel entwickeln. Die Gastgeber gingen nach git zwei Minuten durch einen Dreier von Michael Cuffee erstmals in Führung (5:4). RASTA konterte noch in selber Minute ebenfalls von Downtown, David Gonzalves zum 7:5. Dann aber herrschte erst einmal Flaute bei RASTA Vechta und die Crailsheim Merlins starteten einen ersten Lauf. Nach einem Dunk von Sherman Gay stand es 12:7 (7. Minute). 1:22 Minuten vor Viertelende war es erneut Gay, der die Arena durch seinen Korbleger zum 18:9 zum jubeln brachte. Nach diesem 4:14-Lauf griff Doug Spradley zur Auszeit. Und: die fruchtete. Seine Schützlinge machten die letzten vier Zähler im 
1. Viertel – „nur“ 13:18 aus Sicht der Vechtaer.

In den ersten 2:40 Minuten des 2. Viertels versenkten die Crailsheim Merlins dann gleich drei Dreier. Doch RASTA war jetzt auch offensiv besser im Spiel und kam nach 21:27-Rückstand durch einen verwandelten Freiwurf von Seth Hinrichs zum Ausgleich (27:27, 14. Minute). Die RASTAner waren nun endgültig angekommen in diesem Spitzenspiel, machte der besten Offensive der 2. Basketball-Bundesliga ProA das Leben sehr schwer. In der 19. Minute markierte Gonzalvez das 37:34 für die Gäste, die den Crailsheimern in dieser Phase gut drei Minuten lang keinen Punkt erlaubten. Der in der 1. Halbzeit alle überragende Sherman Gay (16 Punkte & elf Rebounds in 17:22 Minuten) jedoch drehte den Score noch zugunsten der Merlins.

In das 3. Viertel startete RASTA denkbar schlecht: Cuffee und Konrad Wysocki schenkten dem Spradley-Team sogleich zwei Dreier ein – 37:44, Auszeit RASTA (22. Minute). Und wie schon im 1. Viertel verabredeten sich die Vechtaer zu einer guten Antwort. Dreier Seth Hinrichs, Dreier Dirk Mädrich, Dreier Hinrichs – 9:0-Lauf innerhalb von 110 Sekunden! Zu schnell aber aus Sicht der Vechtaer wechselte das Momentum wieder die Seite. Denn auch Merlins-Coach Tuomas Iisalo fand in einer Auszeit die richtige Ansprache. Aus einem 46:48 in der 25. Minute machten die Crailsheim Merlins ein 59:50 – gekrönt von Cuffees fünftem Dreier des Abends drei Sekunden  vor Viertelende.

Die Achterbahnfahrt in der Arena Hohenlohe sollte im 4. Viertel dann jedoch noch mehr Fahrt aufnehmen. RASTA Vechta präsentierte sich im Stile einer echten Spitzenmannschaft, holte den Neun-Punkte-Rückstand Zähler für Zähler auf und Drew Smith glich in der 33. Minute aus – 59:59. Die Niedersachsen hatten nun Blut geleckt in der „Stierkampfarena“, machten aus einem 59:62 ein 68:62 bei noch 4:03 Minuten Spielzeit. Die Crailsheim Merlins aber erholten sich von diesen Nackenschlägen, eroberten sich durch zwei Dreier von Chase Griffin und einem von Wysocki eine Führung zurück - RASTA lag 68 Sekunden vor dem Ende mit 70:75 hinten. Ein And-One von RASTAs Carter brachte die Gäste nur vier Sekunden später zurück in die Partie. Doch der Lucky Punch sollte in der letzten Minute nicht mehr gelingen und so tütete Wysocki den Heimsieg der Crailsheim Merlins schließlich mit zwei verwandelten Freiwürfen ein.

Stimme zum Spiel

Doug Spradley (Vechta): „Wir hatten den Sieg heute nicht verdient. Die ganze Woche haben wir darüber gesprochen, dass so ein Spitzenspiel auch auf mentaler Ebene entschieden wird. Und wenn man dann nur 57% von der Freiwurflinie trifft, sagt das eine Menge aus. Trotzdem hatten wir die Chance auf den Sieg. Und als wir uns im 4. Viertel einen Vorsprung erspielt hatten, muss das eigentlich reichen. Doch dann haben wir uns in Einzelaktionen verzettelt, haben in der Offensive nicht das abgerufen, was wir können. Nur 39% Trefferquote aus dem Feld ist einfach zu wenig, um zu gewinnen - wir hatten zu viele Ausfälle.  Ich denke, dass wir heute einiges gelernt haben.“

2. Basketball-Bundesliga ProA – 9. Spieltag – 11. November 2017 – 19.30 Uhr

Crailsheim Merlins - RASTA Vechta 77:73 (18:14 / 20:23 / 21:13 / 18:23)

Für RASTA spielten: Chris Carter (15 Punkte), Jeremy Dunbar, Chris Razis, Josh Young (8), Andrew Smith (10/4 Blocks), David Gonzalvez (3), Philipp Herkenhoff (2), Dirk Mädrich (6), Seth Hinrichs (22/9 Rebounds) und Robin Christen (7).

Zuschauer: 3.000 (ausverkauft)

Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag, 18. November, um 19.30 Uhr gegen die NINERS Chemnitz

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