ANNO 2009: RASTA WAGT SICH GEN PROFI-BASKETBALL

Vor zehn Jahren stand der Stoppelmarkt in Vechta unter einem ganz besonderen Stern. Denn just zur Party auf der Westerheide erhielten RASTAs Offizielle die Nachricht, von der Regionalliga in die 
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB aufsteigen zu dürfen. Gesagt, getan – RASTA Vechta wagte den großen Schritt in den Profi-Basketball.

Anno 2009: RASTA feiert auf dem Stoppelmarkt den Aufstieg in die 3.Liga. Foto: Privat.

„Wir stehen vor einem Abenteuer. Die neue Saison ist eine riesengroße Chance, den Basketballsport in Vechta noch populärer zu machen", sagte RASTAs Klubchef Stefan Niemeyer damals in der Oldenburgischen Volkszeitung – und ließ den Worten Taten folgen. Der Vechtaer Unternehmer trug und trägt mit seiner Firma MIAVIT aus Essen/Ol. maßgeblich dazu bei, dass Profi-Sport im Oldenburger Münsterland möglich ist.

„Damals kam die Nachricht über den möglichen Aufstieg doch sehr überraschend“, erinnert sich Niemeyer heute. „Im April hatten wir vorsorglich die Lizenzunterlagen eingereicht, dann aber die sportliche Qualifikation verpasst. Mitte August mussten wir den Kader dann plötzlich doch noch am Drittliga-Niveau ausrichten.“

Nach NBV-Pokalsieg 2007 und Oberliga-Meisterschaft 2008 also das nächste Highlight für die RASTAner, welche weitere zehn Jahre später nun sogar in die Basketball Champions League eingezogen sind. 2009 hießen die Gegner noch Rhöndorf, Speyer und Wolfenbüttel, 2019 ALBA BERLIN, Brose Bamberg, AEK Athen und Hapoel Jerusalem. Von Europapokalspielen war anno 2009 in Vechta nicht im Ansatz die Rede. Ja, nicht einmal vom RASTA Dome an der Pariser Straße wurde geträumt. „Eine neue Halle spielte in niemandes Kopf eine Rolle. Diese Entwicklungen folgten erst später“, so Niemeyer.

Mit Aufstiegstrainer Malte Scheper wollte RASTA in Jahr eins nach der Regionalliga die Klasse halten, sich in der Nord-Staffel der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB behaupten. Dafür hielt Scheper sieben Spieler wie z.B. Kapitän und Top-Scorer Gintaras „Ginti“ Grigisas oder etwa den späteren BBL-Spieler Axel Jarchow sowie Marlone Jackson im Team. Voller Optimismus ging der Headcoach in die Saison: „Wir werden ganz sicher nicht absteigen."

Und so gewannen die Vechtaer in der Halle West an der Brüsseler Straße sogleich drei ihrer ersten vier Heimspiele, sorgten mit dem 87:80-Auswärtssieg bei Tabellenführer TSV Tröster Breitengüßbach am 10. Spieltag für einen Paukenschlag. Doch dann das: „Der heutige Sieg ist ein tolles Abschiedsgeschenk für mich.“ Malte Scheper musste der Doppelbelastung aus Profi-Basketball und Universitätsverpflichtungen Tribut zollen, konzentrierte sich nach vier Jahren als Headcoach RASTA Vechtas fortan voll auf sein Master-Studium. Um einen Nachfolger hatte sich der damals 38-Jährige aber noch selbst gekümmert, vermittelte den ehemaligen Erstligatrainer Pat Elzie nach Vechta. „RASTA ist ein sehr gut geführter Verein. Ich freue mich auf die Aufgabe und werde mein Bestes geben“, so der gebürtige US-Amerikaner, der seit 1984 in Deutschland lebt.

Leben in der RASTA-Bude war nach dem Trainerwechsel aber erst einmal nicht. Vier Niederlagen in Serie kassierten Kaspereit und Co.. Auch die im Sommer verpflichteten Profis Joe Buck (17,6 Punkte pro Spiel) und Markus Hallgrimson (12,3) oder etwa Marvin Boadu (11,3) konnten das nicht verhindern. Mit einem knappen 86:84-Heimsieg gegen Nürnberg wurde dann der Gordische Knoten gelöst, drei weitere Erfolge in Serie gelangen und Ende April stand Aufsteiger RASTA Vechta schließlich als Nichtabsteiger fest. „Für RASTA war jenes 86:84 gegen Nürnberg ein Befreiungsschlag und der Startschuss für den Zwischenspurt in Richtung Klassenerhalt“, schrieb die Oldenburgische Volkszeitung. Ein Garant für den Erfolg: Die Heimstärke der Vechtaer. Neun Siege gelangen an der Brüsseler Straße! 

410 Zuschauer verfolgten in RASTAs erstem Profi-Jahr das letzte Heimspiel und verabschiedeten „Ginti“ und Thomas Kaspereit in den Basketball-Ruhestand. Heute sind es Spiel für Spiel mehr als 3.100, RASTA hat sich im zehnten Jahr nach dem Wagnis Profi-Basketball im Geschäft etabliert. „Es war Pat Elzie, der damals immer wieder meinte, dass RASTA eines Tages würde in der Bundesliga spielen können. Geglaubt hat das zunächst einmal keiner. Aber diese Gedanken haben uns immer weiter angetrieben und mit Unterstützung der Stadt Vechta schließlich auch den RASTA Dome und die weiteren sportlichen Erfolge ermöglicht“, freut sich Stefan Niemeyer, der dem Verein seit 1994 als Präsident vorsteht und auch das Profi-Geschäft verantwortet.

1979 – 2019: 40 JAHRE RASTA VECHTA

1979 - Gründung des S.C. RASTA Vechta e.V.

1987 - Bezirkspokalsieger

1989 - Oberliga-Meister

1992 - Bezirkspokalsieger

1994 - Bezirkspokalsieger

1995 - Oberliga-Meister

2005 - Meister der 2. Regionalliga West

2007 - NBV-Pokalsieger

2008 - Meister der 2. Regionalliga West

2009 - Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProB

2012 - Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProA

2013 - Meister der 2. Basketball-Bundesliga ProA

2016 - Aufstieg in die easyCredit Basketball Bundesliga

2018 - Meister der 2. Basketball-Bundesliga ProA

2019 - Halbfinalist in der easyCredit Basketball Bundesliga & erstmalige Teilnahme an der FIBA Basketball Champions League

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