AUSWÄRTSFAHRT: HIGHWAY TO „MASPERNHÖLLE“

Der Name ist furchteinflößend, die Geschichte lang und erfolgreich. Wenn RASTA Vechta am Samstag (19.30 Uhr, live auf www.proastream.de) bei den Uni Baskets Paderborn antritt, erwartet den Tabellenführer eine tolle Atmosphäre. Gut 100 Fans aus Vechta begleiten ihr Team in die „Maspernhölle“.

Schaut ganz genau hin: RASTAs Coach Doug Spradley. Foto: Christian Becker.

Das Sportzentrum am Maspernplatz in Paderborn hat schon vieles erlebt. Zum Beispiel die schier unglaubliche Dominanz der heimischen Basketballer in den Spielzeiten 2004-05 und 2005-06. Damals gewannen die Paderborner sensationell 58 von 60 Spielen – darunter eine 50 Spiele währende Siegesserie. Trainer damals: Doug Spradley. „Das war ein Traum, ein Wahnsinn für den Klub, für die ganze Stadt. Wir hatten damals nie das Gefühl überhaupt ein Spiel verlieren zu können. So eine Serie wird einem in der Karriere wohl nicht noch einmal gelingen. Daher hat das in meiner Erinnerung natürlich einen festen Platz und ich denke mit viel Freude vor allem an diese zwei von insgesamt acht Jahren als Trainer in Paderborn zurück“, so RASTAs Headcoach.

Erfolg war in den bisherigen fünf Spielen auch seinem aktuellen Team, dem Tabellenführer der 2. Basketball-Bundesliga ProA vergönnt. RASTA ist als einziges Team noch ungeschlagen. Die Uni Baskets Paderborn zogen in fünf Partien dreimal den Kürzeren, allerdings gegen Aufstiegskandidaten. Die Pflichtaufgaben gegen die Nürnberg Falcons und die OrangeAcademy aus Ulm meisterte das Team von Coach Uli Naechster. „Wir wollen so lange wie möglich ein Wörtchen bei den Playoffs mitreden. Und natürlich wollen wir uns so früh wie möglich unten verabschieden“, erklärte Naechster vor der Saison der Oldenburgischen Volkszeitung.

Die Uni Baskets Paderborn haben in ihrem neuen Guard Devonte Brown bereits den erwarteten Leistungsträger gefunden. 14,8 Punkte und 7,8 Rebounds sowie 1,4 Steals gelingen dem 25-jährigen US-Amerikaner. Morgan Grim erweist sich im Frontcourt nach wie vor als Kämpfer um jeden Ball, holt 7,2 Rebounds, blockt 1,2 Würfe und hat in fünf Spielen schon 21 Fouls gesammelt. „Wir müssen uns auf jeden der Paderborner vorbereiten, auf sie als Team. Zurzeit ist unsere Defense ganz gut drauf. Und auf diesem Grundstein müssen wir unser Spiel aufbauen. Dafür müssen unsere Jungs bereit sein für ein hart umkämpftes Spiel“, weiß Spradley.

Die Zahlen vor dem Samstag sprechen die Favoritenrolle indes klar RASTA Vechta zu. Die Uni Baskets Paderborn trafen bisher nur 23,5% ihrer Dreier, die Feldwurfquote liegt bei 36,6%. Nur 11,8 Assists pro Spiel weißt das Naechster-Team aus. Im Schnitt pro Spiel waren es bisher 70,0 Punkte – drittschlechtester Klassenwert. Uli Naechster gab sich nach dem letzten Spiel, einem 78:84 Zuhause gegen die NINERS Chemnitz trotzdem optimistisch: „Um den Sieg zu holen, hat uns eventuell in einigen Momenten der letzte Biss gefehlt, ich denke aber, dass wir uns auf einem guten Weg befinden.“ Den werden die Paderborner in den nächsten drei Wochen auch einschlagen müssen. Zwischen dem 21. Oktober und dem 18. November nämlich bestreiten die Westfalen fünf von sechs Spielen in der „Maspernhölle“. Und will man an der Pader an erfolgreiche Zeiten anknüpfen, sind Heimsiege Pflicht, um Punkte zu sammeln, Fans zu binden, Begeisterung zu entfachen.

In der Saisonvorbereitung trafen RASTA und die Uni Baskets Paderborn übrigens schon einmal aufeinander. Am 6. September gewann die Vechtaer in der Schlosswallhalle in Osnabrück mit 80:61 (40:27). Eine keineswegs so deutliche Angelegenheiten war das letzte Pflichtspiele der zwei Teams gegeneinander. In der Saison 2015-16 gewann RASTA am 7. Spieltag Zuhause knapp mit 76:72 – mit einer Dreierquote von 1/18. Gewarnt ob dieses Ergebnisses machte der spätere Vizemeister im Rückspiel ernst und gewann in Paderborn mit 95:74. Das wohl denkwürdigste Spiel der zwei Kontrahenten ereignete sich derweil in der Saison 2012-13. Am 3. November 2012 lagen die Vechtaer bereits mit 19 Punkten im Rückstand, erreichten aber noch die Verlängerung und siegten schließlich 99:94 – man war der „Maspernhölle“ gerade noch so entkommen. „Die Zuschauer in Paderborn können immer eine tragende Rolle spielen und daher sollte man als Gastteam immer versuchen, die Fans etwas ‚leiser’ zu spielen, weiß auch Doug Spradley.

Wohl auch weil die Erinnerungen an die letzten Auftritte so positiv sind und der Weg nicht weit, werden mehr als 100 Fans aus Vechta ihrem Team nach Westfalen folgen und die #alarmstufeorange ausrufen. Alle Zuhause bleibenden RASTAner können das Spiel im Internet via Livestream auf www.proastream.de verfolgen. Auch RASTAs neue App für iOS und Android informiert über den aktuellen Spielstand.

Samstag, 28. Oktober, 19.30 Uhr – 2. Basketball-Bundesliga ProA – 6. Spieltag

Uni Baskets Paderborn (12., 2-3) vs. RASTA Vechta (1., 5-0)

Halle: Sportzentrum Maspernplatz, Schützenweg 1B in 33102 Paderborn

Tickets: https://tickets-unibaskets.reservix.de/events

Livestream: www.proastream.de

Liveticker: www.zweite-basketball-bundesliga.de

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