Am Mittwochmorgen um 8 Uhr machten sich die ersten zwei Fan-Busse vom RASTA Dome auf den Weg in die Hauptstadt, weitere folgen am Spieltag selbst. Damit die Hundertschaften in der bei Basketballspielen bis zu 14.500 Zuschauer fassenden Mercedes-Benz Arena akustisch nicht verloren gehen, werden sie am Donnerstag ordentlich Bambule machen müssen. „Unsere Fans werden sich definitiv lautstark bemerkbar machen“, freut sich RASTAs Head Coach Pedro Calles auf den Support. „Ein Grund, warum man glücklich sein kann, bei RASTA zu arbeiten, sind ja die Fans. Denn es ist ja nicht nur im RASTA Dome eine fantastische Stimmung. Immer wieder fahren sehr viele zu den Auswärtsspielen mit – das ist beeindruckend. Ich weiß auch von der Fanfreundschaft von Vechtaern und Berlinern. Auch deshalb erwarte ich eine tolle Stimmung.“
Nach der bisher so grandios verlaufenen Saison hoffen die Mitreisenden aus der Kreisstadt in der Hauptstadt natürlich auf die nächste riesengroße Überraschung. Als Außenseiter gegen den achtmaligen Deutschen Meister und neunmaligen Pokalsieger sowie Korac Cup-Gewinner (1995) lauert RASTA auf den zehnten Auswärtserfolg in Serie. „Meine Vorfreude auf dieses Spiel ist sehr groß. ALBA spielt eine tolle Saison, ist eines der besten Teams in Europa. Wir werden sehr viel Energie aufs Parkett bringen – vom Jump weg. Natürlich werden die Berliner das auch wollen. Aber wenn wir uns so richtig reinkämpfen, gut treffen und den Ton angeben, dann haben wir eine gute Chance“, ist Vechtas Top-Guard T.J. Bray optimistisch.
Und RASTAs Forward Austin Hollins erwartet nicht weniger als eine „Schlacht“ gegen den Tabellenvierten, der am Donnerstag bereits sein 53. Pflichtspiel in dieser Saison bestreiten wird: „ALBA hat sich seit unserem letzten Aufeinandertreffen um einiges verbessert – wir aber auch. Ich glaube, dass es von der ersten Minute an ein großer Kampf wird. Wir müssen konzentriert sein, eine hohe Bereitschaft an den Tag legen, schnelle Beine haben und in Offense wie in Defense gut agieren.“ Und ALBA BERLINs Co-Trainer Thomas Päch blickt so voraus: „Nach dem EuroCup-Finale steht für uns jetzt ein sehr schwieriges Spiel gegen Vechta an. Wir müssen uns sammeln und möglichst schnell zu unseren Stärken zurückkommen und diese wieder nutzen. Vechta spielt bislang eine tolle Saison und wird es uns am Donnerstag sicherlich nicht einfach machen.“
Im angesprochenen Hinspiel am 10. November überragte Hollins mit 29 Punkten, RASTA gewann 80:69 und machte so das erste Mal in dieser Saison auf sich aufmerksam. Allerdings: ALBA BERLIN war alles andere als in Bestbesetzung aufgelaufen. Am Donnerstag aber ist mit dem nachverpflichteten Center Landry Nnoko (8,5 Punkte & 6,3 Rebounds in 18:48 Minuten) sowie den damals verletzten Peyton Siva (10,6 Punkte & 6,5 Assists & 1,9 Steals in 20:25 Minuten), Martin Hermannsson (12,1 Punkte bei 41,8% 3er-Quote & 3,6 Assists) und Joshiko Saibou (6,6 Punkte in 13:51 Minute) zu rechnen. „Beide Mannschaften werden ja mit anderen Spielern antreten als in der Hinrunde. Wobei das auf ALBA noch mehr zutrifft als auf uns. In Bezug aufs Personal wird das also geradezu ein komplett anderes Spiel“, ist sich Calles sicher. RASTAs Center Clint Chapman etwa lief damals noch für ALBA BERLIN auf, für RASTA spielte der Litauer Tautvydas Lydeka, welcher mittlerweile in Italien aktiv ist. Und dass Berlins Stefan Peno jetzt verletzt ist, nimmt einen weiteren im November aufgelaufenen Profi dieses Mal aus dem morgigen Spiel.
Dass die Berliner mit der bitteren Erfahrung der am Montagabend erlittenen vierten Finalniederlage in Serie (Meisterschaft und Pokal 2018, Pokal und EuroCup 2019) in das Spitzenspiel gehen, sollte in der Vorbereitung der RASTAner indes keine Rolle spielen. „ALBA hat so gute Spieler, so ein gutes Team – sie haben praktisch die ganze Saison über auf hohem Niveau abgeliefert. Klar, die Berliner mussten gerade über drei Spiele gegen Valencia physisch und mental zu 100% da sein, während wir elf Tage spielfrei hatten. Aber an dieser Ausgangsposition gibt es Gutes und nicht so Gutes für uns. Wir werden sehen, wie das Spiel beginnt und wie wir dagegenhalten können“, so Calles. „Nach dem EuroCup-Finale jetzt sofort wieder in der BBL zu spielen, ist natürlich ein großer Rhythmus-Wechsel für uns. Das Spiel gegen Vechta ist ein sehr wichtiges im Kampf um eine gute Position für die Playoffs. Vechta spielt eine super Saison und einen sehr intensiven Basketball, der es nicht einfach macht, gegen sie zu spielen", erklärt Berlins Joshiko Saibou.
Weniger „gegen-“ als vielmehr „miteinander“ werden RASTAs Fans vom ‚Klettverschluss’ und der Berliner Fanclub ‚Block 212’ das Basketballfest in Berlin erleben. Die befreundeten Lager traten bei Hobby-Turnieren sogar schon gemeinsam als ‚Blockverschluss’ an. Beim Hinspiel im November präsentierten die Berliner Supporter eine bei allen 3.140 Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome Gänsehaut erzeugende Choreographie – jetzt wollen sich die Vechtaer revanchieren. „Unsere Fans sind schon die ganze Saison über toll – zuhause, auswärts, überall. Wir freuen uns sehr, wenn sie uns in fremden Hallen als sechster Mann den Rücken stärken. Sie bei so einem wichtigen Spiel an unserer Seite zu wissen ist einfach super“, freut sich Austin Hollins auf die #alarmstufeorange.
easyCredit Basketball Bundesliga – 28. Spieltag – 18. April 2019 – 19 Uhr – Mercedes-Benz Arena
ALBA BERLIN (4., 19-5) – RASTA Vechta (3., 20-7)
Tickets: https://www.albaberlin.de/tickets/einzeltickets/
Liveticker: www.easycrdit-bbl.de