HERKENHOFF: „ICH MÖCHTE DAS MAXIMALE AUS MIR RAUSHOLEN!“

Für RASTA Vechtas Youngster Philipp Herkenhoff steht eine ganz besondere Woche an. Ab Montagabend nämlich trainiert der 20-Jährige im Kreis der deutschen Nationalmannschaft. Die bestreitet am Freitag (20 Uhr, www.magentasport.de) ihr EM-Qualifikationsspiel im ausverkauften RASTA Dome in Vechta. Herkenhoff könnte seinen zweiten Einsatz im DBB-Dress also in „seiner“ Halle erleben. Vor dem Zusammenkommen mit Bundestrainer Henrik Rödl und seinen Teamkollegen hat RASTA Vechtas Schülerpraktikant Magnus Müller noch die Chance gehabt, ausführlich mit Herkenhoff zu sprechen.

Darf nach dem BCL-Aus von RASTA Vechta weiter international spielen: Philipp Herkenhoff. Foto: Christian Becker.

Magnus Müller: Philipp, vielen Dank, dass Du Dir Zeit für mich nimmst! Ich fange mal ganz vorne an: Wie bist Du eigentlich zum Basketball gekommen?

Philipp Herkenhoff: „Zum Basketball bin ich über meine Mutter, die selber gespielt hat, gekommen. Ich war natürlich wie jeder Junge, wollte damals Fußball spielen. Meine Mutter sagte dann, ich könnte doch auch einmal Basketball ausprobieren. Dann habe ich das gemacht und es hat mir gleich gefallen, schon beim ersten Mal. Und dann habe ich immer weitergemacht.“

M: Was habt ihr dieses Jahr in der Liga noch für Ambitionen, sind die Playoffs Euer großes Ziel?


P: „Als Team schauen wir soweit eigentlich nicht voraus – für uns zählt immer nur das nächste Spiel. Deshalb gibt es nicht diesen täglichen Blick auf die Tabelle. Uns interessiert allein das nächste Spiel, also wie wir es angehen können, um eine Siegchance zu haben.“

M: Wie sieht es bei dir in deiner persönlichen Karriere aus? Du hattest ja letztes Jahr überlegt, Dich zum NBA-Draft anzumelden, aber hast ja letztendlich noch zurückgezogen. Wie sieht das diesen Sommer aus?


P: „Auch das ist etwas, das noch weit in der Zukunft liegt. Ich habe eher Ziele, die ich kurzfristig erreichen möchte. Jetzt überlege ich noch nicht wirklich, was im Sommer passieren kann. Damit werde ich mich befassen, wenn es soweit ist.“

M: Du hattest mal gesagt, dass Dirk Nowitzki dein Vorbild ist. Welche Eigenschaften schätzt Du an ihm besonders?

P: „Mir gefällt an ihm, dass er einen sehr guten Charakter bewiesen hat. Nowitzki war einfach ein sehr guter Teamplayer, ein Ausnahmespieler. Er ist ja auch ungefähr mein Spielertyp. Und Nowitzki ist auch abseits vom Court immer sehr bodenständig geblieben. Das sind so Dinge, die ich gerne von ihm übernehme. Ich möchte ich selbst sein und auch immer mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben – egal wo ich spiele oder wie gut.“

M: Was treibt Dich an, immer weiter zu machen? Also in der Schulzeit musstest du zum Beispiel immer von Deinem Zuhause in Hagen am Teutoburger Wald nach Quakenbrück fahren. Was ist deine Motivation, jeden Tag weiterzumachen?
 
P: „Ich hatte einfach das Ziel, immer besser zu werden und wollte  die bestmöglichen Bedingungen fürs Training. Deswegen habe ich auch oft den weiten Weg auf mich genommen.“

M: Ich hatte Dich ja schon auf den NBA_Draft angesprochen. Was gefällt dir denn besonders an der NBA?


P: „Eines Tages in der NBA spielen zu wollen, ist die Motivation eines wohl jeden Basketballers, wenn er seine Karriere startet. Sie ist einfach die beste Liga der Welt mit der ganzen Athletik und dem Spielstil. Und natürlich ist die Atmosphäre rund um die NBA etwas Besonderes. Das alles macht die NBA sehr, sehr attraktiv und jeder möchte da irgendwann mal spielen.“

M: Hast du einen Lieblingsverein in der NBA?


P: „Wegen Dirk Nowitzki waren es die Dallas Mavericks. Und die finde ich auch immer noch richtig cool, weil sie jetzt Luka Doncic haben. Der ist wie ich aus dem 1999er Jahrgang und deshalb verfolgt man das noch ein bisschen mehr, zumal er auch Europäer ist. Dazu kommt mit Kristaps Porzingis ein weiterer Spieler, der die Dallas Mavericks sehr interessant macht.

M: Hast du schon Pläne für die Zeit nach dem Basketball?

P: „Nein, die habe ich noch nicht. Ich habe mein Fachabitur gemacht und jetzt habe ich mich erst einmal auf Basketball konzentriert – damit versuche ich es die nächsten Jahre. Dann überlege ich mir, ob ich nebenbei ein Fernstudium mache. Aber ich habe noch nicht überlegt, was ich genau mache und wie ich das alles unter einen Hut kriege.“

M: Gibt es ein Ziel oder einen Erfolg, den Du in Deiner Karriere unbedingt erreichen möchtest, also dem Du alles unterordnen würdest?


P: „Ich möchte einfach die bestmögliche Version von mir selbst werden. Ich versuche das Maximale aus mir rauszuholen und dann werde ich sehen, wofür es reicht. Ob es letztendlich nur zu einem Zweitligaspieler reicht, weil ich vielleicht Pech habe oder sonst was oder ob es für das Maximale reicht, muss man sehen. Jedenfalls werde ich, egal wo ich spiele, immer das Bestmögliche für das Team geben und will mit ihm Titel gewinnen.“

M: Du verbringst ja viel Zeit mit dem Basketball. Hast du neben dem Basketball eigentlich noch Zeit für Freunde und Familie?

P: „Also viel Zeit verbringe ich mit meiner Freundin. In der Heimat bin ich eher selten. Meine Familie wohnt zwar nur eine Autostunde von Vechta entfernt, aber es ist halt schwierig, mal einen ganzen Tag Zeit zu finden. Während der Saison lasse ich mich aber schon so einmal im Monat blicken. Ansonsten verbringe ich halt viel Zeit mit meiner Freundin oder zu Hause. Dann bin ich zum Beispiel mit Freunden zusammen an der Playstation.“

M: Meine letzte Frage wäre, welche Eigenschaften dir besonders an RASTA Vechta gefallen?

P: „RASTA ist einfach sehr familiär. Ich glaube jeder kennt jeden, jeder schätzt den anderen und ich glaube, alle kämpfen zusammen für den Erhalt und für gute Leistungen hier im Klub.“

M: Philipp, vielen Dank für das Gespräch und Dir alles Gute für die Zukunft!


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